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Knorbel träumt davon Eierkuchen mit Blaubeeren zu essen - eine lustige Geschichte für Kinder

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 16. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit
Knorbel sitzt in einer Schüssel Sahne mit Blaubeeren

Knorbel war ein kleiner, grüner Kobold mit einer runden Knubbelnase, die wie ein Apfel glänzte, wenn er kicherte. Er wohnte in einer Hütte, die so schief war, dass man beim Hineingehen das Gefühl hatte, man würde gleich wieder hinauspurzeln.


Die Wände waren voller bunter Krickelbilder, die Knorbel selbst gemalt hatte, und in der Ecke stand ein Topf, in dem er manchmal Suppen kochte, manchmal aber auch nur alte Socken sammelte.


Eines Abends, als die Glühwürmchen schon Lampionfeste über dem Dach feierten, saß Knorbel in seinem wackeligen Schaukelstuhl und gähnte. Sein Bauch grummelte dabei so laut, dass die Maus unter dem Teppich verschreckt nieste.


Knorbel tätschelte seinen Bauch und sagte zu sich selbst: „Ach, wenn ich jetzt einen Eierkuchen mit Blaubeeren hätte, dann wäre ich der glücklichste Kobold im ganzen Brombeerwald!“ Er legte sich in sein Bett aus Moos und Eichelkissen, und kaum hatte er die Augen geschlossen, begann der Traum.


Im Traum landete Knorbel auf einer Wiese, die aussah wie ein Frühstückstisch. Der Boden bestand aus Teig, der nach Vanille duftete, die Bäume hatten Schüsseln voller Zucker statt Blätter, und an den Ästen hingen Löffel wie Früchte.


Über ihm schwebte eine Sonne aus goldgelber Butter, die langsam schmolz und überall kleine, glänzende Tropfen regnen ließ. Knorbel öffnete den Mund, und ein Buttertropfen plumpste hinein. „Mhmm, köstlich wie nie!“ rief er vergnügt.


Dann entdeckte er etwas, das ihn völlig sprachlos machte: Mitten auf der Wiese stand ein riesiger Eierkuchenberg, so groß wie ein Schloss. Aus den Schichten tropfte Sirup wie aus kleinen Wasserfällen, und überall kullerten Blaubeeren hinab, die vor Saft fast platzten.


Knorbel rannte los, doch der Teigboden war so klebrig, dass seine Schuhe immer wieder festklebten. Er hüpfte, er stolperte, er kugelte, und jedes Mal lachte er so sehr, dass er kaum Luft bekam.


Plötzlich hörte er ein Schnattern. Eine Gans in kariertem Kleid und mit einer riesigen Schürze kam herbei. Sie verbeugte sich und fragte höflich: „Wünschst du dir Blaubeeren zum Eierkuchen, kleiner Herr Kobold?“ Knorbel klatschte vor Freude, dass seine Hände wie Trommeln klangen, und rief: „So viele wie möglich, und am liebsten gleich einen ganzen Berg!“ 


Die Gans nickte wichtig und rief nach Verstärkung.

Aus allen Richtungen watschelten Gänse herbei, jede mit einem Wagen, der voller Blaubeeren war. Manche Beeren waren so groß wie Knorbels Kopf, andere so klein wie Murmeln.


Sie kippten die Beeren über den Eierkuchenberg, bis dieser aussah wie ein glitzernder, blauer Hügel. Knorbel griff nach einer besonders runden Beere, biss hinein, und sofort spritzte ein ganzer Bach aus violettem Saft hervor, der plätschernd ins Tal floss.


Der Bach wurde immer größer, bis er ein richtiger Blaubeersee war. Dort tauchten plötzlich Frösche auf, die kleine Kochmützen trugen und in Töpfen paddelten. Sie sangen im Chor: „Knorbel, Knorbel, unser Held, isst den größten Kuchen der Welt!“ Knorbel lachte so sehr, dass er rückwärts ins Gras fiel und sich kugelrund drehte.

Währenddessen begann der Eierkuchenberg sich zu bewegen.


Er drehte sich wie ein Karussell, langsam erst, dann immer schneller. Knorbel kletterte tapfer hinauf, setzte sich breit grinsend auf die Spitze und rief: „Juhuuu, schneller, schneller, ich will fliegen wie ein Blaubeervogel!“ 


Und tatsächlich, im selben Moment wuchsen ihm kleine, blaue Flügel am Rücken. Er flatterte, stolperte ein wenig, hob dann aber ab und segelte durch die Luft.


Unter ihm klatschten die Gänse Beifall, die Frösche sprangen hoch und quakten begeistert, und der Sirupfluss glitzerte wie Gold. Knorbel flog kreuz und quer, tauchte in Wolken aus Puderzucker, machte Purzelbäume in der Luft und rief jedes Mal: „Das ist die beste Pfannkuchensause meines Lebens!“


Als er müde wurde, landete er in einer Schüssel voller Schlagsahne, die sich wie ein weiches Bett anfühlte. Dort tauchte eine Ameisenfamilie auf, jede mit einem winzigen Löffel.


Die Ameisen sagten höflich: „Darfst gerne mit uns teilen, aber beeil dich, bevor die Sonne alles aufschleckt.“ Knorbel nickte, löffelte, schmatzte, und plötzlich war sein Bauch kugelrund wie ein Ball.


Dann vibrierte der ganze Traum. Die Buttersonne drehte sich schneller, die Gänse flatterten durcheinander, und der Blaubeersee plätscherte wie ein Wasserfall. Knorbel rieb sich die Augen, rollte aus der Schlagsahne und murmelte verschlafen: „Vielleicht back ich mir morgen wirklich welche.“


Und im gleichen Moment öffnete er die Augen in seiner echten, schiefen Hütte. Die Glühwürmchen tanzten immer noch draußen, die Maus unter dem Teppich schnarchte wieder leise, und Knorbel zog seine Moosdecke über die Nase.


Er seufzte wohlig, drehte sich auf die Seite und flüsterte: „Ach, dieser Traum war so köstlich wie hundert Eierkuchen.“


Dann schlief er wieder tief und fest, während draußen der Brombeerwald leise knisterte und sich auf einen neuen Morgen vorbereitete.

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