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Die Zwiebelmama Anja im neuen Garten - eine schöne Kindergeschichte

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 3. Nov.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Nov.

Die Zwiebelmama unterhält sich mit der magischen Blume

Es war einmal eine Zwiebelmama namens Anja, die in einem kleinen Dorf am Rande eines geheimen Waldes lebte. Ihr Zuhause war ein ganz besonderer Garten, der über und über mit all den schönsten Blumen und Pflanzen bedeckt war.


Der Garten war ihr ganz persönliches Paradies, und jede Pflanze darin war für sie ein kleiner Schatz. Sie liebte es, sich um die Blumen und Kräuter zu kümmern, ihnen von ihrer Liebe und Fürsorge zu erzählen, während sie ihre Blätter strich oder ihre Wurzeln in der Erde vergrub.


Doch Anja war nicht wie andere Gärtner. Sie war eine Zwiebelmama. Ihre Haut war zart und schillerte leicht golden, als wäre sie von der Sonne geküsst. Ihr Haar war lang und grün, fast wie feine Grassträhnen, die sich im Wind bewegten.


Ihre Augen glitzerten wie die Sterne am klaren Himmel. Sie war eine Freundin der Erde, und die Pflanzen vertrauten ihr genauso wie sie selbst der Erde vertraute.


Eines Morgens, als die Sonne gerade über den Hügeln des Dorfes aufging, spürte Anja eine besondere Veränderung. Der Duft der Blumen schien heute noch intensiver zu sein, und die Luft war besonders frisch, als ob der Garten selbst ein Geheimnis verbarg, das er ihr zeigen wollte.


„Vielleicht ist heute der Tag, an dem ich etwas Neues entdecke,“ dachte Anja und streckte sich.


Sie hatte noch nie die ganz hinteren Winkel ihres Gartens erkundet, denn der Teil des Gartens, den sie jetzt in Gedanken hatte, war schon immer von dichten Büschen und hohen Bäumen umgeben gewesen.


Doch heute fühlte sie sich von einer geheimen Neugier getrieben. Vielleicht gab es dort etwas Wunderschönes, das sie noch nicht kannte. Vielleicht war es Zeit, den verborgenen Teil des Gartens zu betreten.


Also machte sie sich auf den Weg. Sie nahm ihren Korb, füllte ihn mit frischem Wasser und ein paar Samen, die sie bei der letzten Ernte gesammelt hatte, und ging den schmalen Pfad hinunter, der tief in den Garten führte.


Auf ihrem Weg begegnete sie vielen vertrauten Pflanzen: den fröhlichen Lilien, den zarten Rosen, den stillen Veilchen und den lebhaften Kräutern, die immer die Luft mit ihren Aromen erfüllten. Doch der Weg führte weiter, immer tiefer, bis sie an eine kleine, versteckte Holztür kam. Diese Tür hatte sie noch nie gesehen.


Die Tür war alt und moosbedeckt, als ob sie schon viele Jahre lang nicht benutzt worden war. Ihre Riegel waren mit Efeu bewachsen, und die Farbe des Holzes war fast nicht mehr zu erkennen. „Was mag dahinter sein?“ fragte sich Anja, als sie vorsichtig den Riegel zur Seite schob. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen, und dahinter lag ein Garten, den sie noch nie zuvor erblickt hatte.


Anja trat in den neuen Garten, und ihr Herz hüpfte vor Freude. Es war, als ob sie in ein Märchengetümmel geraten wäre. Der Boden war weich und sah aus, als ob er von goldenen Sternen durchzogen war.


Bunte Blumen, die in allen Formen und Farben blühten, wuchsen wild und üppig, ohne dass jemand sie je gepflegt hätte. Bäume, die wie riesige Kronleuchter aussahen, wuchsen hier und dort, ihre Äste bogen sich bis zum Boden und bildeten kleine, schützende Höhlen.


Überall blühten Pflanzen, die Anja noch nie gesehen hatte – einige hatten leuchtend blaue Blüten, die im Sonnenlicht fast tanzten, andere dufteten nach süßen Früchten und einige schimmerten sogar silbern.


„Willkommen, liebe Zwiebelmama!“ rief plötzlich eine fröhliche Stimme. Anja drehte sich erschrocken um. Auf einem großen Felsen saß eine kleine, knallbunte Blume. Sie hatte eine kugelige, lilafarbene Blüte, die wie ein schimmernder Edelstein glänzte. Die Blume lächelte ihr freundlich zu.


„Ich heiße Samira,“ sagte die Blume. „Ich bin die Hüterin dieses Gartens. Es freut mich, dich zu sehen!“


Anja setzte sich auf den Boden und lächelte Samira an. „Ich habe diesen Garten nie zuvor gesehen,“ sagte sie. „Er ist wunderschön. Wie kommt es, dass ich ihn nie entdeckt habe?“


Samira schüttelte leicht ihre Blütenblätter. „Dieser Garten ist ein geheimer Ort. Nur diejenigen, die ein großes Herz für Pflanzen haben, können ihn finden. Und nur diejenigen, die sich wirklich mit der Erde verbinden, dürfen ihn betreten.“ Sie winkte mit ihren Blättern, als wollte sie sagen, dass es eine besondere Gabe war, hierher zu gelangen.


„Das erklärt einiges,“ dachte Anja und fühlte sich gleich viel verbundener mit diesem Ort. „Ich wollte immer einen besonderen Garten finden. Ein Ort, an dem ich noch mehr lernen kann.“


Samira nickte und führte Anja zu einem besonders hübschen Bereich des Gartens. Hier wuchsen winzige, aber außergewöhnlich prächtige Pflanzen, die in allen Regenbogenfarben erstrahlten. Die Blätter dieser Pflanzen waren durchscheinend und schimmerten im Sonnenlicht.


„Diese Pflanzen sind noch sehr jung,“ erklärte Samira. „Sie brauchen Liebe und Aufmerksamkeit, um groß und stark zu werden. Kannst du ihnen helfen, zu wachsen?“


Anja nickte sofort. „Ich liebe es, mich um Pflanzen zu kümmern. Ich werde ihnen mit all meinem Wissen und meiner Fürsorge helfen.“


Sie setzte sich vorsichtig nieder und begann, mit den kleinen Pflanzen zu sprechen. Sie erzählte ihnen von den Wundern der Erde, vom Leben, das sie in sich trugen, und von der Liebe, die jede Pflanze verdiente.


„Ihr werdet blühen,“ flüsterte sie. „Ihr werdet große Bäume und starke Blumen. Ihr werdet den Vögeln ein Zuhause geben und den Insekten Nahrung.“


Mit jeder ihrer Worte begannen die Pflanzen zu wachsen. Zuerst war es nur ein winziges Ruckeln, aber dann dehnten sie sich, ihre Blätter breiteten sich aus und wuchsen in den schönsten Farben. „Sie hören wirklich zu! Sie wachsen!“ rief Samira erstaunt aus.


Anja spürte eine tiefe Zufriedenheit in ihrem Herzen. Es war, als ob der Garten auf ihre Liebe reagierte. Die Pflanzen schienen sich vor Freude zu dehnen, die Blumen öffneten ihre Knospen und das Licht des Gartens wurde noch heller.


Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Sonne langsam unterging, saß Anja mit Samira auf einem weichen Moosbett und betrachtete das wunderschöne Farbenmeer des Gartens. „Ich habe noch nie so etwas erlebt,“ sagte sie leise. „Dieser Garten ist wirklich zauberhaft. Ich fühle mich, als ob ich hier zuhause bin.“


Samira nickte. „Der Garten ist ein lebendiger Ort. Und er braucht eine Mama wie dich, die ihm Liebe schenken. Aber auch du wirst etwas aus diesem Garten lernen. Denn hier wird nicht nur die Erde genährt, sondern auch dein Herz.“


Anja wusste, dass Samira recht hatte. Sie fühlte sich wie nie zuvor mit der Erde verbunden. „Ich werde oft zurückkommen,“ sagte sie entschlossen. „Ich werde dafür sorgen, dass dieser Garten wächst und gedeiht.“


Und so geschah es. Jeden Tag, wenn der Abend sich näherte, ging Anja in den geheimen Garten und kümmerte sich um die Pflanzen. Sie flüsterte mit ihnen, gab ihnen Rat und Liebe, und der Garten blühte und wuchs. Überall, wo sie ging, hinterließ sie eine Spur aus Lächeln und Liebe.


Jede Nacht, wenn sie schließlich nach Hause ging, wusste sie, dass der Garten immer auf sie wartete, voller neuer Abenteuer und geheimer Wunder.


„Ich werde immer wieder zurückkommen,“ dachte sie, während sie unter dem Sternenhimmel nach Hause ging. „Denn dieser Garten ist nicht nur ein Ort des Wachstums – er ist ein Teil von mir.“


Und so schlief Anja jede Nacht mit einem Lächeln, während der Garten, den sie so sehr liebte, in der Dunkelheit weiter wuchs und erblühte – ein magischer Ort, voller Leben, Liebe und Geheimnisse.

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