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Maoi, der weiße Delfin - eine spannende Unterwassergeschichte

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 4. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit
Maoi schwimmt durch den Ozean

Es war ein ruhiger, sonniger Morgen im Ozean, als Maoi, der weiße Delfin, aus seinem Schlaf erwachte. Der Ozean war weit und unendlich, und Maoi liebte es, seine Flossen durch das glasklare Wasser gleiten zu lassen.


Heute jedoch spürte er eine seltsame Unruhe in der Luft. Das Wasser war ungewöhnlich still, die Wellen fast bewegungslos, und eine merkwürdige Spannung lag in der Strömung.


Maoi schüttelte sich und tauchte unter die Oberfläche, wo die Welt noch immer in schillernden Farben leuchtete – die Korallenriffe erstrahlten in lebendigen Farben, und die kleinen Fische zogen in schwärmenden Bewegungen durch das Wasser. Doch plötzlich, mitten in seiner Freude, spürte er ein Zittern im Meeresboden.


Ein Grollen, tief aus der Erde, das durch das Wasser vibrierte. Zuerst war es nur ein kleiner Ruck, doch dann wurde das Zittern immer stärker.


„Was ist das?“ fragte Maoi sich und hielt inne. Ein tiefes, dröhnendes Geräusch ließ das Wasser um ihn herum erschüttern. Maoi tauchte tiefer, der Boden bebte und die Strömung wurde unberechenbar. „Es fühlt sich an wie ein Erdbeben!“ sagte er, als der Ozean plötzlich von gewaltigen Wellen durchzogen wurde.


Ohne nachzudenken schwamm Maoi in Richtung des Ursprungs des Beben. Er wusste, dass er den anderen helfen musste. „Ich muss die anderen warnen!“ dachte er und tauchte so schnell er konnte, vorbei an riesigen Felsen und durch enge Riffe, die sich unter der Erde verbogen. Das Beben hatte die gesamte Umgebung erschüttert, und Maoi spürte, wie das Wasser um ihn herum immer wilder wurde.


In einem nahegelegenen Korallenriff, das noch unberührt und friedlich wirkte, traf Maoi auf eine Gruppe von Fischen. Die Wellen wurden immer stärker, und die Risse im Boden hatten sich tief in die Erde eingegraben. Die Fische schwirrten in Panik umher, unsicher, wohin sie sich wenden sollten.


„Hilfe! Was sollen wir tun? Der Boden bricht auf!“ rief ein großer, silberner Fisch.

Maoi blickte auf die Risse im Boden und wusste, dass der Ozean weiter erschüttert werden würde, wenn sie nicht schnell handelten.


„Folgt mir! Ich kenne einen sicheren Ort. Wenn wir schnell sind, können wir dem Beben entkommen!“ rief Maoi und sprang mit einem kräftigen Schub aus dem Wasser.


Die Fische, obwohl immer noch ängstlich, vertrauten Maoi. Sie schwammen ihm hinterher, als er sie durch die dunklen, verworrenen Gänge eines alten Riffs führte, das tief unter der Oberfläche verlief. Die Wellen donnerte gegen die Felsen, aber der weiße Delfin führte die Gruppe sicher durch die Höhlen, die so tief und geheim waren, dass kaum ein Tier sie kannte.


Während sie schwammen, bemerkte Maoi, wie die Strömung stärker wurde, und das Rütteln des Meeres schien immer intensiver. Plötzlich stießen sie auf eine riesige Felswand, die das Beben fast vollständig abblockte.


„Hier entlang! Wir sind fast da!“ rief Maoi und schwamm durch einen schmalen Tunnel, der im Felsen verborgen war. Die Fische folgten ihm, einige zögerten, doch Maoi drängte sie weiter.


Je tiefer sie in den Tunnel schwammen, desto stiller wurde das Wasser. Der Lärm des Beben verschwand, und bald erreichten sie eine weite Höhle, die von sanftem, blauem Licht erleuchtet wurde. Der Eingang war durch dichte Algen geschützt, und das Wasser war ruhig – weit entfernt von der chaotischen Zerstörung, die sie hinter sich gelassen hatten.


„Wo sind wir?“ fragte eine der Fische, als sie das geheimnisvolle Gebiet betraten.


Maoi atmete tief durch und erklärte: „Das hier ist ein geheimes Gebiet, das tief unter dem Ozean verborgen liegt. Es wurde von alten Meeresbewohnern genutzt, um sich vor Gefahr zu schützen. Es gibt hier keine Risse, keine Strudel – es ist sicher.“


Die Fische, die immer noch beunruhigt waren, sahen sich um. Die Höhle war gewaltig, mit riesigen Felsen, die wie schützende Mauern in die Tiefe ragten. Überall wuchsen leuchtende Algen und kleine, schillernde Quallen, die ein sanftes Licht verbreiteten. Der Boden war weich, und es war erstaunlich ruhig hier unten, fast als ob das Beben die Höhle nie erreicht hatte.


„Wir sind in Sicherheit“, sagte Maoi und schwamm zufrieden ein paar Runden um die Gruppe. „Hier können wir warten, bis der Ozean sich beruhigt hat.“


Doch gerade als er sich entspannen wollte, hörte er in der Ferne das Grollen des Beben wieder. Es hatte sich nicht ganz gelegt. Maoi wusste, dass er mehr tun musste. „Wir dürfen nicht zu lange hier bleiben. Das Beben könnte auch diese Höhle erreichen, wenn wir nicht rechtzeitig weiterziehen.“


Maoi hatte eine Idee. Er erinnerte sich an ein noch sichereres Gebiet, das tief unter dem Ozean lag – ein Ort, den er einmal auf seinen Entdeckungsreisen entdeckt hatte, aber niemand außer ihm kannte. Es war ein Netzwerk von riesigen unterwassergeformten Höhlen, weit entfernt von den Rissen des Ozeans, und geschützt vor jeder Art von Erschütterung.


„Kommt, folgt mir! Es gibt einen Ort, der noch sicherer ist. Ich werde euch dorthin führen!“ rief Maoi entschlossen.


Mit seinen Flossen gab Maoi den Tieren das Signal, ihm zu folgen. Er führte die Gruppe durch enge Tunnel und gewundene Gänge, immer tiefer in die unberührten Tiefen des Ozeans. Die Strömungen waren stark, doch Maoi hielt die Gruppe zusammen und führte sie sicher durch das Labyrinth der Höhlen.


Endlich, nach einer langen und erschöpfenden Reise, erreichten sie das geheime Gebiet – eine riesige unterwassergeformte Wiese, umgeben von hohen Felsen und tiefen Schluchten, die den Ort vor den zerstörerischen Kräften des Ozeans schützten. Das Wasser war ruhig und klar, und es gab keinen Hinweis auf das Beben, das oben im Ozean wütete.


Die Tiere atmeten erleichtert auf, als sie die sichere Wiese betraten. „Wir sind gerettet! Wir haben es geschafft!“ rief eine Schildkröte, als sie langsam an den Rand des Gebiets schwamm.


Maoi lächelte erschöpft, aber zufrieden. „Wir sind in Sicherheit, weil wir zusammengehalten haben“, sagte er. „Gemeinsam können wir jedes Abenteuer bestehen.“


Während das Beben langsam nachließ und der Ozean sich wieder beruhigte, blieben Maoi und die Tiere in ihrem sicheren Zufluchtsort. Und obwohl der Ozean immer in Bewegung war, wusste Maoi, dass er immer da sein würde, um anderen zu helfen, den Weg zu finden, wenn der Ozean sich aufbäumte und die Erde erzitterte.


Es war nicht der Kampf gegen das Beben, der Maoi am meisten stolz machte – es war das Wissen, dass er den anderen gezeigt hatte, wie man sich nicht nur vor Gefahr schützt, sondern auch, wie man gemeinsam in schwierigen Zeiten überlebt.

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