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Der Trösterbär vom Mond - eine beruhigende Geschichte zum Einschlafen

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 2. Nov.
  • 5 Min. Lesezeit
Der Trösterbär und das Mädchen sitzen auf dem Bett

Es war einmal ein kleiner Bär, der in einer fernen Welt lebte, weit oben in den silbrigen Bergen des Mondes. Er war kein gewöhnlicher Bär, sondern ein besonderer, flauschiger Bär, der „Trösterbär“ genannt wurde.


Im Mondlicht schimmerte sein Fell wie weicher Sternenstaub, und seine Augen leuchteten sanft in einem beruhigenden Blau, als ob sie immer nach etwas suchten, das Trost brauchte.


Der Trösterbär hatte eine besondere Gabe: Er konnte in den Herzen der Kinder auf der Erde lesen und wusste immer, wann jemand Trost brauchte.


Jeden Abend, wenn die Sonne hinter der Erde verschwand und der Mond immer heller wurde, begab sich der Trösterbär auf seine wichtige Reise. Mit einem sanften Sprung ließ er sich in den Weltraum gleiten. Er flog ruhig durch die unendlichen Weiten, vorbei an funkelnden Sternen und leuchtenden Kometen, die in die Ferne zogen.


Auf seiner Reise hielt er immer Ausschau nach den kleinen Seelen, die sich in der Dunkelheit ängstlich fühlten, oder nach denjenigen, die traurig oder allein waren. Denn der Trösterbär wusste: In der Nacht brauchten die Kinder oft einen Freund, der ihnen half, ihre Ängste zu überwinden.


Eines Abends, als der Mond besonders groß und silbern war, hörte der Trösterbär ein leises Weinen. Es kam von der Erde, aus einem kleinen Häuschen im Wald, in dem ein kleines Mädchen schlief. Ihr Name war Anna, und sie hatte sich in ihr Bett gekuschelt, die Decke bis über den Kopf gezogen, aber der Schlaf wollte nicht kommen.


„Warum weinst du, kleines Mädchen?“, flüsterte der Trösterbär in den Wind, und sein Stern begann zu leuchten, um ihm den Weg zu zeigen.


Als der Bär in Annas Zimmer erschien, leuchtete der Stern so sanft, dass es aussah, als ob der Raum von einer warmen, beruhigenden Umarmung umhüllt wurde. „Oh, wer bist du?“, fragte Anna mit zitternder Stimme, als sie den Bären in der Ecke ihres Zimmers entdeckte.


„Ich bin der Trösterbär. Ich komme von ganz weit her, vom Mond. Ich habe gehört, dass du traurig bist. Darf ich dir helfen?“, fragte der Bär freundlich. Er setzte sich auf den Boden, und seine riesigen Pfoten berührten den weichen Teppich, der den Raum ausfüllte.


Anna nickte, aber ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Ich habe Angst vor der Dunkelheit,“ schluchzte sie. „Die Schatten sind so groß, und ich höre komische Geräusche aus dem Wald. Ich kann nicht einschlafen.“


Der Trösterbär lächelte sanft und nickte verständnisvoll. „Ich verstehe, kleine Anna. Aber weißt du, die Dunkelheit ist nicht so schlimm, wie sie scheint. Sie ist wie eine große Decke, die die Welt für eine Weile in Ruhe hüllt, damit sie sich ausruhen kann. Und hinter jeder Dunkelheit gibt es immer ein Licht, das uns den Weg zeigt.“


Der Bär nahm seinen leuchtenden Stern, den er um seinen Hals trug, und hielt ihn Anna vors Gesicht.


„Siehst du diesen Stern? Er ist hier, um dir zu zeigen, dass du niemals allein bist. Der Stern wird für dich leuchten, auch wenn die Nacht dunkel ist.“ Anna betrachtete den Stern und spürte eine Wärme in ihrem Herzen, als der Glanz des Sterns in der Dunkelheit ihres Zimmers wie ein kleines, tröstliches Feuer brannte.


„Aber was, wenn ich den Stern nicht sehen kann? Was, wenn es ganz schwarz wird?“, fragte Anna, noch immer ängstlich.


Der Trösterbär lächelte. „Wenn du den Stern nicht sehen kannst, dann schließe einfach die Augen und denke an ihn. Stell dir vor, wie er in deinem Herzen leuchtet. Dieser Stern ist wie ein Freund, der dich immer begleitet, auch wenn du ihn nicht siehst. Er erinnert dich daran, dass die Dunkelheit nur ein Moment ist und das Licht immer wieder zurückkommt.“


Anna dachte nach und stellte sich vor, dass der Stern in ihrem Herzen funkelte. Der Gedanke daran gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, und die Angst begann langsam zu verfliegen. Doch dann erinnerte sie sich an etwas anderes.


„Was ist mit den Schatten?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Die Schatten erscheinen so groß und gruselig. Warum sind sie immer so dicht und dunkel?“


Der Trösterbär nickte, als hätte er auf diese Frage gewartet. „Ah, die Schatten,“ sagte er sanft.


„Die Schatten sind nicht böse. Sie sind einfach das, was entsteht, wenn das Licht etwas bedeckt. Und weißt du, was sie wirklich tun? Sie spielen! Ja, die Schatten sind nur das Versteckspiel des Lichts. Sie laufen hinter den Bäumen, den Stühlen oder den Wolken und verbergen sich, aber sie tun das nur, um wieder hervorzutreten und dir zu zeigen, wie schön das Licht ist, wenn es durchbricht.“

Anna blickte neugierig zur Wand, wo sich die Schatten der Möbel bewegten.


„Also spielen sie?“ fragte sie und legte ihren Kopf schief, als sie die Schatten betrachtete.


„Ja,“ antwortete der Trösterbär mit einem Lächeln.


„Stell dir vor, wie die Schatten sich gegenseitig suchen, wie sie lachen und sich verstecken. Sie wollen dir keine Angst machen. Sie wollen nur, dass du verstehst, dass alles im Universum seinen Platz hat – selbst die Dunkelheit.“


Anna begann zu lächeln. Sie schloss ihre Augen und stellte sich vor, wie die Schatten auf der Wand tanzten, sich gegenseitig jagten und fröhlich miteinander spielten. „Es ist eigentlich lustig, wenn man es so sieht,“ murmelte sie.


Der Trösterbär nickte. „Genau, kleine Anna. Wenn du dir die Dunkelheit und die Schatten auf diese Weise vorstellst, wirst du nie wieder Angst haben müssen. Du kannst dich einfach in dein Bett kuscheln und wissen, dass du sicher bist. Und wenn du je wieder Angst hast, erinnere dich an den Stern und an das Spiel der Schatten. Sie zeigen dir, dass das Licht immer zurückkommt, auch wenn du es nicht sofort siehst.“


Mit einem tiefen Atemzug fühlte Anna sich plötzlich viel ruhiger. Die Dunkelheit war nicht mehr beängstigend, sondern etwas Magisches, etwas, das genauso wichtig war wie das Licht. „Danke, Trösterbär,“ flüsterte sie, ihre Augen fielen langsam zu. „Du bist mein Freund.“


Der Trösterbär legte seine große, weiche Pfote auf Annas Kopf und flüsterte: „Du bist nie allein, Anna. Ich werde immer bei dir sein, wenn du mich brauchst. Ich fliege jetzt zurück zum Mond, aber du kannst immer an mich denken, wenn du dich fürchtest.“


Langsam, aber sicher schlief Anna ein, der Stern des Trösterbären funkelte noch eine Weile in der Dunkelheit ihres Zimmers, bevor auch er verschwand, um dem nächsten Kind zu helfen, das seinen Trost brauchte.


Der Trösterbär aber flog weiter, durch den weiten, dunklen Raum, immer auf der Suche nach den kleinen Herzen, die in der Nacht Trost und Mut brauchten. Denn der Trösterbär wusste: Der Mond war groß, aber die Herzen der Kinder waren noch größer, und er würde immer da sein, um ihnen zu helfen, den Weg zu finden.

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