Die Drachenreise des Ritter Spärber - eine spannende, epische Rittergeschichte
- Michael Mücke

- 30. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Es war einmal ein junger Ritter namens Spärber, der in einer kleinen Burg am Rande eines riesigen Königreichs lebte. Ritter Spärber war nicht der stärkste aller Männer, aber er war mutig, klug und hatte ein Herz voller Abenteuerlust.
Schon als Kind hatte er Geschichten über Drachen gehört – von Schätzen, die sie bewachten, und von Feuer, das sie spien. Oft träumte er davon, eines Tages selbst einem Drachen gegenüberzustehen.
Eines Morgens ritt ein Bote in die Burg und rief voller Aufregung: „Ritter und Helden, erhebt euch! Drei Drachen plagen das Reich. Ein Drache lodert in den Sümpfen, einer haust in den Bergen, und ein dritter erhebt sich aus dem Meer. Wer sie besiegt, wird vom König geehrt und von allen Menschen gepriesen!“
Ritter Spärber lauschte mit klopfendem Herzen. Endlich hatte er die Gelegenheit, sein Können zu beweisen. Er rief entschlossen: „Ich werde mich diesen Drachen stellen, koste es, was es wolle!“
Er packte sein Schwert, seinen Schild und rüstete sein treues Pferd Falko. Noch am selben Tag ritt er los. Sein erster Weg führte ihn in die finsteren Sümpfe, wo der Nebeldrache lebte. Schon aus der Ferne sah er, wie der Nebel dichter wurde, bis er kaum noch die Hand vor Augen erkennen konnte.
Ein Zischen ertönte, und plötzlich schoss der Nebeldrache aus den Schwaden hervor. Seine Flügel waren wie Schatten, seine Augen glühten grün. Mit heiserer Stimme rief er: „Kein Mensch darf hier eintreten. Dies ist mein Reich der Finsternis!“
Ritter Spärber schwang sein Schwert, doch jeder Schlag glitt durch den Nebel, als kämpfte er gegen Rauch. Da erinnerte er sich an eine alte Fackel, die er bei sich trug. Er entzündete sie, und das Licht brannte so hell, dass der Drache zurückwich. Spärber rief: „Deine Schatten fürchte ich nicht. Das Licht wird dich vertreiben!“
Der Nebeldrache brüllte und verschwand schließlich in den dunklen Schwaden, bis nur noch ein schimmernder Stein zurückblieb. Spärber hob ihn auf und wusste, dass er ein Zeichen des Sieges war.
Als Nächstes ritt er in die hohen Berge, wo der Flammendrache hauste. Der Weg war steil und voller Geröll, doch Spärber ließ sich nicht beirren. Bald hörte er das Donnern von Flügeln und das Fauchen von Feuer. Der Flammendrache erhob sich über den Gipfeln, seine Schuppen glühten wie Kohlen, und sein Atem versengte die Felsen.
„Kleiner Ritter, du wagst es, mich zu stören?“ dröhnte der Drache. Ritter Spärber stellte sich furchtlos entgegen: „Ich bin Ritter Spärber, und ich fürchte weder Feuer noch Flamme!“
Der Drache spie eine gewaltige Feuersäule, doch Spärber duckte sich hinter seinen Schild. Er wartete auf den richtigen Augenblick und rannte dann zwischen die Beine des Drachen.
Mit einem schnellen Hieb traf er die empfindliche Stelle am Bauch. Der Drache brüllte vor Schmerz und flog taumelnd davon. Auch hier blieb ein glühender Kristall zurück, den Spärber aufhob und sorgsam verwahrte.
Doch noch blieb der gefährlichste Drache – der Meeresdrache. Ritter Spärber ritt an die Küste, wo die Wellen gegen schwarze Klippen schlugen. Bald brach der Drache durch die Fluten hervor, größer als jedes Schiff und mit Schuppen, die wie Spiegel glänzten.
Er schnaubte salzige Gischt und rief: „Kein Ritter kann gegen die Macht des Meeres bestehen!“ Spärber stand am Ufer, sein Herz klopfte wie ein Trommelschlag.
Doch er dachte an die Menschen, die er beschützen wollte, und rief: „Magst du mächtig sein wie der Ozean, ich stehe fest wie ein Fels!“
Der Drache schlug mit seinem Schwanz, sodass Wellen über die Klippen peitschten. Spärber aber kletterte auf einen Felsen, sprang, als der Drache sich näherte, und landete auf seinem Rücken. Der Drache bäumte sich auf, tauchte ins Meer, stieg wieder auf, doch Spärber hielt sich fest.
Schließlich stieß er sein Schwert in die Schuppen zwischen den Flügeln, und der Drache brüllte laut, ehe er erschöpft in die Tiefe zurücksank. Ein blauer Kristall blieb an der Küste zurück, den Spärber aufhob.
Mit den drei Kristallen kehrte Ritter Spärber in die Burg zurück. Dort wartete bereits der König, der ihn mit großen Augen ansah.
„Du hast getan, was niemand wagte, junger Ritter. Du hast drei Drachen bezwungen und dem Reich Frieden gebracht.“
Ritter Spärber legte die Kristalle zu Füßen des Königs und antwortete: „Ich tat es nicht für Ruhm, sondern für die Menschen, die Frieden verdienen.“
Von diesem Tag an galt Ritter Spärber als Held, der nicht nur Mut besaß, sondern auch Klugheit und Herz. Die Menschen erzählten von seinen Kämpfen mit dem Nebeldrachen, dem Flammendrachen und dem Meeresdrachen, und jedes Kind hörte gespannt zu, wenn die Geschichte bei Nacht im Schein des Feuers erzählt wurde.
Ritter Spärber jedoch wusste, dass es noch viele Abenteuer geben würde, und so schlief er jede Nacht mit einem Lächeln ein, bereit für neue Prüfungen und große Taten.




