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Der Traumzauberbaum und das singende Gänseblümchen - eine fröhliche Gute-Nacht-Geschichte

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 25. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit
Das Gänseblümchen steht vor dem Traumzauberbaum

Es war einmal, tief in einem sanften, grünen Tal, ein uralter Baum, den alle Tiere und Pflanzen den Traumzauberbaum nannten. Er war größer als jedes Haus im Dorf und seine Krone reichte so weit, dass man darunter ganze Spaziergänge machen konnte. Seine Rinde war weich und golden schimmernd, und wenn die Sonne darauf fiel, glänzte er, als sei er mit tausend kleinen Sternen bedeckt.


Die Tiere liebten ihn, denn er schenkte nicht nur Schatten und Schutz, sondern auch etwas ganz Besonderes: Er besaß Blätter, die wie kleine Zauberfunken aussahen. Jedes einzelne Blatt konnte, wenn es den richtigen Moment fand, in die Welt hinausfliegen und einem Kind einen wunderschönen Traum schenken.


Der Traumzauberbaum hatte schon unzählige Nächte lang seine Blätter verteilt. Er kannte die Wünsche vieler Kinder, die in der Nähe schliefen, und er wusste, dass ein schöner Traum manchmal mehr wert sein konnte als alle Geschenke der Welt.


Aber obwohl er ein Herz voller Geschichten und Träume hatte, fühlte er sich manchmal ein wenig einsam. Denn Bäume konnten zwar rauschen und flüstern, doch er konnte nicht singen.


Eines Abends, als die Sonne gerade hinter den sanften Hügeln versank und der Himmel in rosa, orange und lila Farben getaucht war, hörte der Traumzauberbaum plötzlich ein leises Summen zu seinen Füßen.


Es war zart und klar, fast wie das Klingen einer kleinen Glocke im Wind. Neugierig beugte er seine mächtigen Zweige herab und entdeckte ein kleines Gänseblümchen, das direkt neben seinen Wurzeln wuchs.


Dieses Blümchen war nicht größer als eine Kinderhand, aber es leuchtete vor Freude, während es sang.


"Du hast eine wunderschöne Stimme," flüsterte der Traumzauberbaum erstaunt. "Woher kommt dein Lied?"


Das Gänseblümchen blickte schüchtern nach oben und antwortete: "Ich singe, weil ich die Sterne rufen möchte. Ich habe gehört, dass sie manchmal heller leuchten, wenn man ihnen Lieder schenkt. Aber bisher hat noch keiner geantwortet."


Der Baum lächelte innerlich und rauschte sanft mit seinen Blättern. "Vielleicht hast du nicht bemerkt, dass schon jetzt etwas geschieht. Deine Lieder erreichen auch mein Herz."


Das kleine Gänseblümchen errötete fast vor Freude und sang weiter, nun ein wenig lauter. Und während es sang, begannen die Blätter des Traumzauberbaums auf geheimnisvolle Weise zu glühen. Sie schimmerten in Gold, Silber, Blau und Grün, und einige lösten sich leise vom Baum.


"Sieh nur," sagte der Baum überrascht, "dein Gesang weckt meine Blätter. Sie wollen hinaus in die Nacht und den Kindern Träume schenken."

Das Gänseblümchen staunte.


"Schau, sie fliegen wie kleine Schmetterlinge," rief es voller Freude. Und wirklich: Die Blätter schwebten durch die Luft, drehten sich im Wind und funkelten, als wären sie lebendig.


Die Tiere, die in der Nähe lebten, blieben neugierig stehen. Ein Hase streckte seine langen Ohren in die Höhe, eine Eule drehte ihren Kopf und sogar die Käfer hielten inne. Alle lauschten dem Gesang des Gänseblümchens und sahen den leuchtenden Traumblättern hinterher.


In dieser Nacht passierte etwas Wunderschönes. Jedes Kind, das ein Traumblatt berührte, schlief tief und friedlich. Die Träume waren voller Abenteuer: Manche Kinder flogen auf Drachen durch die Wolken, andere entdeckten versteckte Schlösser im Wald, und wieder andere ritten auf Delfinen durch funkelnde Meere. Die Kinder lachten im Schlaf, und ihre Herzen wurden leicht wie Federn.


Das Gänseblümchen spürte, dass es etwas Besonderes tat. Zum ersten Mal war es nicht nur eine kleine Blume auf einer großen Wiese, sondern ein Teil von etwas Wundervollem. Es sang die ganze Nacht hindurch, bis die Sterne langsam erbleichten und die Sonne den Himmel wieder färbte.


Am Morgen kehrten die Traumblätter zurück zum Baum und setzten sich wieder still an ihre Zweige. Der Baum beugte sich sanft zu dem Gänseblümchen und sagte: "Du hast vielen Kindern Freude geschenkt. Ohne deinen Gesang wären meine Blätter einfach eingeschlafen geblieben."


Das Gänseblümchen war müde, aber glücklich. "Und ohne dich hätten meine Lieder nie jemanden erreicht," antwortete es leise.


"Zusammen sind wir stärker."

Von da an waren der Traumzauberbaum und das singende Gänseblümchen unzertrennlich.


Jede Nacht, wenn der Mond aufstieg, begann das Blümchen zu singen. Die Tiere versammelten sich, lauschten, und die Blätter des Baumes leuchteten auf, bereit, neue Träume zu schenken.


Und jedes Kind in der Umgebung wusste, dass es sanft und sicher einschlafen konnte, weil irgendwo ein Baum und ein kleines Blümchen darüber wachten, dass die Träume süß und voller Freude waren.


Und so flüsterte der Baum jedes Mal, wenn die Sonne aufging: "Träume süß, kleiner Freund. Solange du singst, werden meine Blätter leuchten."


Und das Gänseblümchen antwortete jedes Mal mit einem Lächeln: "Solange du mich schützt, werde ich singen."


Und wenn du heute Nacht die Augen schließt, dann hör vielleicht ganz genau hin. Vielleicht rauscht irgendwo ein Traumzauberbaum, und vielleicht singt dort ein kleines Gänseblümchen nur für dich.

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