top of page

Kürbi und die Farben des Herbst - eine herbstliche Einschlafgeschichte mit einem Kürbis

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 28. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit
Kürbi Kürbis ist im Wald mit anderen Waldbewohnern

Kürbi war ein kleiner, rundlicher, orangener Kürbis, der auf einem großen Bauernhof lebte. Der Herbst war seine Lieblingsjahreszeit, auch wenn er noch nie wirklich erfahren hatte, was genau der Herbst so besonders machte. Jeden Tag beobachtete er die Veränderungen auf dem Hof. Die Tage wurden kürzer, die Luft kühler und die Felder, die noch vor kurzem in sattem Grün leuchteten, begannen sich zu verändern.


„Warum verändern sich die Blätter so? Und warum riecht die Luft plötzlich so frisch?“ dachte Kürbi immer wieder, während er im warmen Licht der Herbstsonne auf dem Acker lag.


Der Bauernhof war umgeben von weitläufigen Feldern und dichten Wäldern. Kürbi war schon oft von den Kühen und den Hühnern gehört worden, dass der Herbst eine magische Zeit sei. Doch was genau daran magisch war, konnte er sich nicht vorstellen. Jeden Tag schauten die Vögel in den Bäumen und sangen ihre Lieder.


Doch in Kürbis‘ kleinem Universum gab es nur die täglichen Aufgaben, die er erfüllte – rollen, rollen und wieder rollen, um den besten Platz in der Sonne zu finden.


Eines Morgens jedoch, als der Himmel noch rosa schimmerte und die ersten Sonnenstrahlen das Land in goldenes Licht tauchten, fühlte sich Kürbi plötzlich anders. Ein Gefühl von Abenteuer stieg in ihm auf. „Ich möchte mehr wissen. Ich möchte den Herbst ganz erleben!“, dachte er und blickte entschlossen in die Ferne.


Er spürte die Lust in sich, loszurollen und all das zu entdecken, von dem die anderen Kürbisse immer sprachen. Die Welt war groß, der Herbst war schön, und er war klein – aber neugierig und mutig. Also rollte Kürbi einfach los.


Es war gar nicht so einfach, als kleiner Kürbis den Hügel hinunter zu rollen. Doch mit einem kleinen Schwung und einem kräftigen Rollversuch gelang es ihm. Zuerst rollte er ein Stück entlang des warmen Erdbodens, und der Wind spielte mit den trockenen Blättern, die sich an den Wegen sammelten.


„Das fühlt sich an wie ein Abenteuer!“, dachte Kürbi und freute sich über das ungewohnte Gefühl.


Bald kam er auf eine große Wiese, die voll von verschiedenen Pflanzen und bunten Blumen war. Die Farben des Herbstes waren hier besonders intensiv. Kürbi bestaunte die gelben und roten Blätter, die vom Wind sanft umhergetragen wurden. Der Himmel war tiefblau, und es schien, als ob der Herbst die Farben aus den Bäumen geklaut und sie überall verstreut hätte.


Was für ein wunderschöner Tag!“ rief Kürbi aus und betrachtete die bunten Blätter. Doch plötzlich hörte er eine andere Stimme. „Hallo, kleiner Kürbis!“ Es war ein großer, grüner Kürbis, der freundlich zu ihm hinüberrollte. „Ich heiße Gusti! Bist du neu hier? Es ist mein erstes Mal, den Herbst so zu erleben.“


Ich heiße Kürbi! Und ja, es ist auch mein erstes Mal, den Herbst zu erleben.“ sagte Kürbi. „Ich habe gehört, dass der Herbst viele Geheimnisse und Abenteuer zu bieten hat. Willst du mir helfen, sie zu entdecken?


Gusti nickte mit einem breiten Grinsen. „Klar, das wäre großartig! Komm mit, ich zeige dir, was alles im Herbst passiert!“


Gemeinsam rollten die beiden Kürbisse weiter durch die Wiese und kamen zu einem Wald, in dem die Bäume sich in prächtigen Rot-, Gelb- und Orangetönen zeigten. „Siehst du das?“ fragte Gusti und deutete auf einen Ahornbaum.


Dieser Baum ist der König des Herbstes. Seine Blätter leuchten wie ein Feuerwerk. Wenn du genau hinschaust, kannst du sehen, wie das Licht der Sonne in den Blättern schimmert.

Kürbi staunte und rollte näher an den Baum heran.


Die Blätter fielen leise vom Baum und wirbelten durch die Luft. Kürbi schloss die Augen und atmete tief ein. Der Duft des Herbstes – feucht, erdig und zugleich frisch – war überall. „Es riecht nach Abenteuern!“ dachte er und fühlte sich voller Freude.


Als sie weiterzogen, bemerkte Kürbi, wie sich das Licht langsam veränderte. Die Sonne stand nun tiefer am Himmel, und der Herbstwind hatte an Stärke zugenommen. Gusti zeigte ihm ein kleines, verstecktes Plätzchen im Wald, das von einer Gruppe goldener Blätter bedeckt war.


„Hier kommen die Tiere des Waldes zusammen. Sie feiern den Herbst und bereiten sich auf den Winter vor. Schau, dort drüben, der Igel sammelt Blätter für sein Nest.“


Der Igel, ein kleiner, stacheliger Geselle, hatte eine besonders flinke Art, die Blätter in seinen kleinen Bau zu schleppen. „Im Herbst sammeln wir alles, was wir brauchen, um es warm und gemütlich zu haben, wenn der Winter kommt.“ sagte der Igel und winkte den Kürbissen zu.


Kürbi und Gusti setzten ihre Reise fort und kamen schließlich an einen klaren, ruhigen Teich, der das Spiegelbild der Bäume, des Himmels und der umliegenden Wiesen in seinem Wasser trug.


„Schau dir das an! Der Teich spiegelt den Herbst wider, als wäre er selbst ein Teil dieser Farbenpracht.“ sagte Gusti, während er fasziniert auf das glatte Wasser starrte.


Kürbi fühlte sich fast ein wenig zauberhaft, als er das Wasser betrachtete. Es schien, als ob der Teich einen geheimen Blick in das Herz des Herbstes gewährte.


„Es ist wirklich magisch! Der Herbst ist wie ein Gemälde, das von der Natur selbst gemalt wurde.“


Nachdem sie noch eine Weile am Teich saßen und die goldenen Sonnenstrahlen betrachteten, wurde es langsam später, und der Himmel begann, sich in sanfte Farben zu verwandeln.


„Es wird Zeit für mich, zurückzukehren“, sagte Kürbi schließlich. „Ich habe so viele wunderschöne Dinge entdeckt! Der Herbst ist wirklich viel mehr, als ich mir je vorgestellt habe.“


Gusti nickte zustimmend. „Ja, der Herbst ist ein wahres Wunder. Aber auch wir Kürbisse müssen unseren Platz finden und uns ausruhen, damit wir im Winter stark sind.“


Also machten sich die beiden Freunde auf den Rückweg. Die Sonne verschwand langsam hinter den Hügeln, und der Himmel verwandelte sich in sanfte Rosa- und Lilatöne. Der Wind spielte leise Melodien, und die ersten Sterne blinzelten am Himmel.


Als Kürbi wieder bei seinem Heim auf dem Bauernhof ankam, fühlte er sich zufrieden und glücklich. Er hatte so viel erlebt und gesehen. Die Farben des Herbstes, die Tiere, die duftenden Wälder und das magische Wasser des Teiches – all das würde er nie vergessen.


Er rollte in sein gemütliches Nest aus Blättern und kuschelte sich zusammen. „Danke, Herbst“, flüsterte er leise und schloss die Augen. „Du hast mir ein großes Abenteuer geschenkt. Gute Nacht, du wunderschöner Herbst.“


Und so schlief Kürbi ein, begleitet von den sanften Geräuschen des Windes, der die Bäume wiegte, und dem fernen Rufen eines Kauzes. Der Herbst war nicht nur eine Zeit der Veränderung, sondern auch eine Zeit der Wunder, die es zu entdecken galt.


Und Kürbi wusste, dass er noch viele Abenteuer im Herbst erleben würde – irgendwann, wenn er wieder seine kleinen runden Beine in Bewegung setzen würde.

Schlummerpiraten Newsletter

Herzlich Willkommen und Danke!

Keine Sorge, ich bombardieren dich nicht mit E-Mails! Der Newsletter kommt nur einmal pro Woche und enthält eine liebevolle Zusammenfassung der neuesten Gute-Nacht-Geschichten.
Bei der Anmeldung erhältst du 100 Ausmalseiten und die erste Geschichte des Buches "Ich bin wertvoll", als kleines Dankeschön.

Alle Anfragen an: schlummerpiraten@gmail.com

© 2025 by Michael

bottom of page