top of page

Annabell und das merkwürdige Loch im Boden - eine tierische Geschichte zum Vorlesen

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 27. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit
Annabell steht mit ihren tierischen freunden vor dem geheimen Loch

Es war einmal eine kleine, neugierige Giraffe namens Annabell, die in einer sonnigen Savanne lebte, wo das Gras hoch wuchs, die Schmetterlinge tanzten und die Vögel fröhlich zwitscherten.


Annabell war jünger als die meisten Giraffen in ihrer Herde, aber sie hatte schon ein Herz voller Abenteuerlust. Sie liebte es, mit ihren Freunden zu spielen, zu träumen und die Welt zu entdecken.


Eines Morgens, als die Sonne golden durch die Wolken schien und der Wind nach frischem Gras duftete, entdeckte Annabell etwas Seltsames mitten auf der großen Wiese. Dort, zwischen den bunten Blumen, war ein Loch im Boden, das sie noch nie zuvor gesehen hatte.


Das Loch war rund, dunkel und geheimnisvoll, als hätte es sich über Nacht in die Erde geschlichen. Annabell blinzelte neugierig und rief überrascht: "Oh, was für ein merkwürdiges Loch ist das denn?"


Wenig später kamen ihre besten Freunde angelaufen. Bruno, das kleine, mutige Zebra, sprang flink über das Gras und stampfte aufgeregt mit seinen Hufen.


Lilli, der kluge Papagei, flatterte mit bunten Flügeln und setzte sich vorsichtig auf Annabells Rücken. Timo, der fröhliche Elefant, trabte langsam herbei, ließ seinen Rüssel im Staub schwingen und lachte schon aus der Ferne.


Die drei stellten sich im Kreis um das Loch und blickten neugierig hinein. Bruno reckte den Kopf nach vorne und sagte entschlossen: "Vielleicht ist es der Eingang zu einer geheimen Höhle." Lilli schüttelte ihre Federn und rief: "Oder vielleicht wohnt dort unten ein kleiner Schatzsucher." 


Timo prustete so laut, dass der Staub aufwirbelte, und rief lachend: "Oder es ist das Versteck eines Riesen-Kekses!"


Annabell kicherte und schüttelte ihren langen Hals. Sie konnte nicht aufhören, an das Loch zu denken. Es war, als würde es sie rufen, als würde es flüstern: "Komm und finde heraus, was ich verberge."


Sie legten sich alle vorsichtig auf den Bauch und schauten hinein, aber es war viel zu dunkel, um etwas zu erkennen. Da hatte Lilli eine Idee. "Ich könnte kurz hineinfliegen," schlug sie tapfer vor.


Sie flatterte mit ihren Flügeln, schwebte hinunter in die Dunkelheit und verschwand für einen kleinen Moment. Die Freunde hielten den Atem an, bis Lilli wieder auftauchte und mit funkelnden Augen rief: "Da unten glitzert etwas! Es sieht wunderschön aus!"


Neugieriger denn je beschlossen die Freunde, das Rätsel gemeinsam zu lösen. Timo benutzte seinen starken Rüssel, um den Rand des Lochs etwas breiter zu schieben, damit man hineinsteigen konnte.


Bruno sammelte kleine Stöcke und Ranken, um eine Leiter zu bauen. Annabell beugte ihren langen Hals und hielt alles mit ihrem Maul so fest, dass es nicht auseinanderfiel. Gemeinsam arbeiteten sie, lachten viel und halfen einander.


Endlich war der Eingang groß genug, um vorsichtig hineinzuklettern. Der Tunnel war kühl, geheimnisvoll und von einem leisen Tropfen begleitet, der irgendwo tiefer unten gegen den Stein plätscherte.


Annabell fühlte ein Kribbeln im Bauch, so aufregend war dieser Moment. Sie hörten ihre eigenen Schritte widerhallen und gingen immer weiter hinein.


Nach einer Weile öffnete sich der Tunnel zu einer kleinen Kammer, und dort erstrahlte etwas Magisches: Überall an den Wänden funkelten bunte Steine, die in allen Farben des Regenbogens schimmerten. Kleine Lichtstrahlen fielen durch winzige Ritzen in der Decke, sodass es so aussah, als hätten Sterne in der Erde ein Zuhause gefunden.


Die Freunde standen sprachlos da, und Annabell flüsterte ehrfürchtig: "Das ist der schönste Ort, den ich je gesehen habe." Bruno nickte begeistert, Lilli flatterte aufgeregt umher, und Timo grinste so breit, dass seine Ohren wackelten.


Sie setzten sich in die Kammer, erzählten sich Geschichten und lauschten dem Tropfen, der wie eine leise Melodie klang. Lilli begann, mit ihrer klaren Stimme kleine Lieder zu singen, während Bruno einen Tanz dazu erfand. Timo stampfte im Takt, und Annabell wiegte ihren langen Hals hin und her.


Nach einer Weile bemerkte Annabell, dass der Himmel draußen langsam orange und rosa wurde. Die Sonne begann, sich schlafen zu legen, und die ersten Sterne blitzten bereits. Da sprach Timo ernst: "Lasst uns versprechen, dass dies unser geheimer Freundschaftsort bleibt." 


Alle nickten, und Annabell antwortete: "Ja, dieser Ort gehört nur uns, und er wird uns immer an unser Abenteuer erinnern."


Als sie wieder hinauskletterten, war der Nachthimmel über ihnen voller Sterne. Die Luft war frisch, und das Gras duftete nach Abendruhe.


Annabell seufzte zufrieden, während sie neben ihren Freunden ging. Sie fühlte sich glücklich und geborgen, weil sie wusste, dass sie nicht nur ein Rätsel gelöst, sondern auch etwas Kostbares gefunden hatten – einen magischen Ort für ihre Freundschaft.


In dieser Nacht legte sich Annabell in das hohe Gras und blickte zum Himmel. Sie schloss die Augen, und in ihren Träumen verwandelte sich das Loch in einen funkelnden Sternenteich, in dem Regenbogenfische schwammen und die bunten Steine leise Lieder sangen. Die Traumwelt war so bunt und fröhlich, dass Annabell kicherte, obwohl sie schon tief schlief.


Und so ruhte die kleine Giraffe friedlich, während der Wind sanft über die Wiese strich und das geheimnisvolle Loch im Boden sein Leuchten bewahrte – als Erinnerung an ein wunderbares Abenteuer voller Mut, Freude und Freundschaft.

Schlummerpiraten Newsletter

Herzlich Willkommen und Danke!

Keine Sorge, ich bombardieren dich nicht mit E-Mails! Der Newsletter kommt nur einmal pro Woche und enthält eine liebevolle Zusammenfassung der neuesten Gute-Nacht-Geschichten.
Bei der Anmeldung erhältst du 100 Ausmalseiten und die erste Geschichte des Buches "Ich bin wertvoll", als kleines Dankeschön.

Alle Anfragen an: schlummerpiraten@gmail.com

© 2025 by Michael

bottom of page