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Der Kindergartenausflug an den See - eine Alltagsgeschichte für Kinder

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 27. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit
Die Kinder spielen am See. Im Hintergrund sind viele Frosche zu sehen

Es war ein klarer, sonniger Morgen, an dem die Vögel schon früh zwitscherten und die Sonne goldene Strahlen durch die Fenster des Sonnenstrahlen-Kindergartens warf. Die Kinder liefen fröhlich in den Gruppenraum, wo ihre Rucksäcke ordentlich in einer Reihe aufgestellt waren.


Heute war kein gewöhnlicher Tag, denn es stand der große Ausflug an den See bevor. Seit Wochen hatten die Erzieherinnen davon erzählt, und die Kinder hatten unzählige Fragen gestellt.


Frau Blum, die älteste und erfahrenste Erzieherin, klatschte in die Hände und rief: „So, meine Lieben, heute machen wir unseren lang ersehnten Ausflug. Habt ihr alle eure Brotdosen, Trinkflaschen und Sonnenhüte dabei?“


Alle Kinder nickten eifrig. Tim rief laut: „Ich habe sogar meine Lupe mitgebracht, um Käfer zu suchen!“ und Mia sagte stolz: „Und ich habe eine kleine Decke für meine Puppe eingepackt, damit sie auch mitkommen kann.“


Als alle Kinder ihre Rucksäcke schulterten, kam der Bus vorgefahren. Der Busfahrer Herr Sommer, ein freundlicher Mann mit weißem Bart und einer lustigen Mütze, öffnete die Tür und begrüßte die Kinder: „Na, seid ihr bereit für ein Abenteuer?“ Die Kinder juchzten laut und stiegen nacheinander in den Bus.


Die Fahrt war voller Aufregung. Sie sangen Lieder, schauten neugierig aus dem Fenster und zählten Kühe auf der Wiese. „Ich sehe schon zehn Kühe!“ rief Jonas, und Lilli antwortete lachend: „Ich aber elf!“ 


Währenddessen erzählte Frau Blum eine kleine Geschichte über den See, damit die Kinder wussten, was sie erwartete: „Man sagt, dass am See eine alte Weide steht, deren Äste bis ins Wasser reichen. Viele Tiere leben dort: Frösche, Enten, Fische und Libellen. Und wenn man ganz genau hinschaut, kann man manchmal sogar einen kleinen Schatz finden.“


Die Kinder staunten mit großen Augen. Sofort begann ein wildes Flüstern. „Ein Schatz?“ fragte Anna leise, „meint sie wohl echte Goldstücke?“ 


Tom schüttelte den Kopf und meinte: „Bestimmt meint sie nur bunte Steine.“ Doch insgeheim hoffte jedes Kind, etwas ganz Besonderes zu entdecken.


Endlich erreichten sie den Waldrand. Von dort aus führte ein kleiner Weg zum See. Die Kinder marschierten hintereinander her, während die Vögel fröhlich sangen und die Sonne durch die Blätter blitzte. Nach einigen Minuten sahen sie ihn: den großen, glitzernden See, der ruhig vor ihnen lag.


„Wow!“ rief Lena begeistert. „Der ist ja noch viel größer, als ich dachte!“

Die Erzieherinnen breiteten auf der großen Wiese Picknickdecken aus. Die Kinder stellten ihre Rucksäcke ab, zogen die Schuhe aus und rannten lachend ans Ufer.


Hier beginnt die erste kleine Kurzgeschichte:

Jonas, der sehr neugierig war, entdeckte am Ufer eine Reihe kleiner Froschspuren im Sand. Mit seiner Lupe beugte er sich hinunter und folgte den Abdrücken. Bald fand er tatsächlich einen kleinen grünen Frosch, der auf einem Stein saß.


„Hallo, kleiner Frosch, ich tue dir nichts!“ flüsterte Jonas. Der Frosch hüpfte plötzlich ins Wasser, und dabei spritzte er Jonas nass.


Jonas lachte laut und rief: „Der Frosch hat mir eine Dusche gegeben!“ Die anderen Kinder kamen angerannt, und zusammen beobachteten sie, wie mehrere Frösche am Ufer quakten.


Währenddessen hatte Mia ihre Puppe auf der Decke hingelegt. Sie stellte sich vor, dass ihre Puppe ein eigenes Abenteuer erlebte.


In ihrer Fantasie setzte die Puppe ein kleines Blattboot ins Wasser und fuhr damit über den See. Mia erzählte den anderen Kindern davon, und bald halfen alle dabei, kleine Blatt- und Rindenboote zu bauen.


Sie ließen sie ins Wasser gleiten und jubelten, wenn ein Boot besonders weit trieb.

Ein weiteres kleines Abenteuer erlebten Tom und Emil. Sie wollten unbedingt Muscheln sammeln.


Sie suchten eifrig am Ufer und fanden bald einige kleine, weiße Muscheln. Doch plötzlich stießen sie auf einen besonders großen, glänzenden Stein. „Vielleicht ist das ein Schatz!“ rief Emil aufgeregt.


Doch als sie den Stein umdrehten, krabbelte ein kleiner Käfer hervor. Die Kinder kicherten und beschlossen, den Stein wieder zurückzulegen, damit der Käfer sein Zuhause behalten konnte.


Nach einer Weile rief Frau Blum: „Kinder, kommt her, es ist Zeit für eine kleine Bootsfahrt!“ Am Steg wartete ein sicheres Holzboot. Die Kinder setzten sich vorsichtig hinein, während die Erzieherinnen dafür sorgten, dass niemand fiel.


Das Boot glitt langsam hinaus, und die Kinder beugten sich über den Rand. Sie sahen silberne Fische, die blitzschnell im Wasser verschwanden. „Da war einer, habt ihr ihn gesehen?“ rief Lilli aufgeregt.


Während der Bootsfahrt erzählte Herr Sommer, der Busfahrer, der sie begleitet hatte, eine kleine Geschichte: „Früher gab es am See eine alte Legende. Man sagte, dass eine goldene Libelle hier lebt, die nur den fröhlichsten Kindern erscheint. Wer sie sieht, hat besonders viel Glück.“ 


Sofort hielten die Kinder ihre Augen offen und spähten ins Sonnenlicht. Tatsächlich flog plötzlich eine Libelle über das Wasser, deren Flügel wie Gold funkelten. Die Kinder schrien begeistert: „Da ist sie! Wir haben sie gesehen!“


Als das Boot zurückkehrte, war es Zeit für ein Picknick. Die Kinder setzten sich auf die Decken, packten ihre Brotdosen aus und teilten ihr Essen miteinander. „Willst du ein Stück Apfel?“ fragte Anna freundlich.


„Ja, aber nur, wenn du einen Muffin probierst,“ antwortete Emil lachend. Gemeinsam aßen sie, während die Sonne ihnen warm auf die Gesichter schien.


Nach dem Essen veranstalteten die Erzieherinnen eine Schatzsuche. Über die Wiese waren bunte Kieselsteine verteilt, die die Kinder finden sollten. Sie rannten lachend hin und her, riefen laut, wenn sie einen fanden, und hielten ihre Schätze stolz in die Luft.


Ein kleines Abenteuer erlebte auch Lena während der Suche. Sie fand nicht nur einen Kieselstein, sondern auch eine besonders schöne Feder, die weiß mit schwarzen Punkten war.


Sie lief sofort zu Frau Blum und sagte: „Schau mal, vielleicht ist das eine Zauberfeder!“ Frau Blum nickte geheimnisvoll und meinte: „Vielleicht bringt sie dir schöne Träume.“


Als der Nachmittag langsam verging, legten sich die Kinder auf die Decken, ruhten sich aus und hörten dem Plätschern des Wassers zu. Einige Kinder erzählten leise, was ihnen am besten gefallen hatte. Jonas schwärmte von den Fröschen, Mia von den Booten, und Emil schwor, die goldene Libelle noch einmal zu sehen.


Schließlich rief Frau Blum: „So, meine Lieben, es ist Zeit, zurückzufahren.“ Ein leises Seufzen ging durch die Reihen, denn niemand wollte gehen. Doch bald packten alle ihre Sachen zusammen und liefen zurück zum Bus.


Die Heimfahrt war ganz still. Viele Kinder schliefen ein, andere hielten ihre Schätze fest in der Hand. Kurz bevor er einschlief, murmelte Tom: „Das war der schönste Tag meines Lebens.“


Und so rollte der Bus zurück zum Kindergarten, während die Kinder in ihren Träumen bereits neue Abenteuer am See erlebten.

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