Teddys Ausflug in den Zirkus - eine wunderschöne Gute-Nacht-Geschichte
- Michael Mücke

- 5. Nov.
- 5 Min. Lesezeit

Es war ein wunderschöner, sonniger Nachmittag, als Marie mit ihren strahlend blonden Zöpfen und den vielen Sommersprossen im Gesicht aufgeregt durch das Zimmer sprang. Ihre blauen Augen leuchteten vor Freude, und ein freches Lächeln spielte auf ihren Lippen.
Heute war ein besonderer Tag, ein Tag, den sie sich schon so lange gewünscht hatte: „Teddy, heute gehen wir in den Zirkus!“ rief sie voller Begeisterung, während sie ihren liebsten Kuschelbären fest an sich drückte.
Teddy, der weiche, braune Bär mit der kleinen roten Schleife um den Hals, saß ruhig auf dem Bett und wusste noch nicht, dass heute etwas ganz anderes auf ihn wartete als gewöhnlich.
Er war Maries treuester Begleiter, immer an ihrer Seite, wenn sie die Welt erkundete. Doch der Zirkus war ein Abenteuer, das er noch nie zuvor erlebt hatte. Er war weich und gemütlich, mit einem freundlichen Lächeln, das Marie immer ein Gefühl der Geborgenheit schenkte.
„Oh, wie aufregend, Teddy! Heute wirst du so viele neue Dinge sehen! Ich kann es kaum erwarten, mit dir den Zirkus zu entdecken!“ Marie lief fröhlich im Kreis, um ihren Bären mit in den Spaß einzubeziehen, obwohl er natürlich keine Ahnung hatte, was sie vorhatte. Aber er spürte, dass dieser Tag etwas Besonderes war.
Sie zog ihr Lieblingskleid an – das mit den bunten Blumen und den kleinen Schmetterlingen, die beim Laufen fast zu fliegen schienen – und schnappte sich ihren kleinen Rucksack. Schnell setzte sie Teddy hinein, so dass nur sein Kopf und ein Ohr herausschauten, damit er alles sehen konnte.
Sie rief aus: „So, jetzt kannst du alles beobachten, Teddy! Du bist perfekt vorbereitet!“ und strahlte.
Als sie ins Wohnzimmer kam, bereiteten ihre Eltern gerade das Frühstück vor. Es roch nach frisch gebackenen Brötchen, und der Duft von warmem Kakao lag in der Luft. Aber Marie konnte es kaum erwarten, loszufahren.
„Mama, Papa, wir gehen in den Zirkus!“ rief sie und hüpfte von einem Bein auf das andere. Ihre Eltern lachten und gaben ihr ein fröhliches „Viel Spaß!“ mit auf den Weg, während sie sich ins Auto setzten.
Teddy, der immer noch in Maries Arm lag, schaute aus dem Fenster, während das Auto durch die Landschaft fuhr. Die Bäume entlang der Straße rauschten im Wind, und die Sonne schien durch die Äste und ließ den morgendlichen Nebel auf den Feldern glitzern.
„Schau mal, Teddy, die Welt ist so schön! Bald sehen wir so viele spannende Dinge!“ Marie war voller Vorfreude und erzählte ihrem treuen Freund, was sie im Zirkus alles sehen wollte.
„Ich möchte die Clowns sehen, die immer so lustig sind! Und die Tiere! Vielleicht gibt es einen riesigen Löwen, der durch einen brennenden Reifen springt!“ erzählte Marie.
Teddy lauschte still und fühlte, wie sich die Aufregung in Maries Stimme legte. Es war, als würde der Zirkusmagie schon in der Luft hängen, und Teddy konnte es kaum erwarten, mehr zu entdecken.
Endlich, nach einer kurzen Fahrt, erreichten sie das Zirkusgelände. Als sie aus dem Auto stiegen, überkam sie sofort das bunte, lebendige Treiben. Überall gab es Menschen, die lachten und durch das Gelände flanierten.
Die Zirkuszelte standen in bunten Farben, die in der Sonne strahlten, und die Luft war erfüllt von einem betörenden Duft nach Popcorn, Zuckerwatte und warmem Crêpes. Es waren die Art von Gerüchen, die einen sofort in eine andere Welt versetzten.
„Schau, Teddy, wie viele bunte Lichter! Sieh dir die Zelte an! Ich habe so viele Geschichten von den Zirkusvorstellungen gehört!“ rief Marie begeistert. „Und da drüben ist ein Stand mit Zuckerwatte! Vielleicht bekommen wir auch etwas!“ Sie hielt Teddy sicher in ihren Armen, während sie sich durch das bunte Getümmel bewegten.
Zuerst gingen sie zu den Tieren, die in der großen Arena auftraten. Ein majestätischer Elefant, groß und mächtig, schritt langsam durch den Ring.
„Schau, Teddy! Der Elefant kann balancieren! Was für ein starker Riese!“, rief Marie erstaunt, als der Elefant geschickt ein Bein hob und ruhig auf einem Podest stand, während der Trainer neben ihm stolz ein Stück frisches Obst präsentierte. Teddy war fasziniert von der Eleganz des Tieres, das trotz seiner Größe so zart wirkte.
Der Elefant zog dann mit seinem Rüssel eine bunte Kette hinter sich her, und die Kinder im Publikum klatschten begeistert.
Dann ging es zu den Clowns, die lustige Kunststücke machten.
„Sie sehen aus wie riesige, bunte Luftballons, Teddy! Schau mal, wie sie in die Luft springen und dann wieder auf dem Boden landen!“ rief Marie lachend. Die Clowns tanzten im Kreis, machten lustige Grimassen und warfen sich Wasserballons zu, die zerplatzten, sodass das Publikum laut auflachte.
Teddy fühlte sich ein bisschen witzig, als er die Clowns dabei beobachtete, wie sie mit ihren übertriebenen Bewegungen das Publikum erheiterten.
Es war nun Zeit für die Tiere der Manege. Die Pferde, die ganz weiß glänzten, galoppierten in atemberaubendem Tempo in der Arena. Sie trugen kunstvolle Reiter, die anmutig in ihren bunten Kostümen durch die Luft wirbelten.
„Schau mal, Teddy, die Pferde sind wie die Tänzer des Zirkus! Sie fliegen fast über den Boden!“ rief Marie, als sie sich das Spektakel ansah.
Die Pferde galoppierten in perfekten Bahnen, als wären sie eins mit dem Boden, und sprangen dann über kleine Hindernisse, die im letzten Moment noch schneller und höher wurden.
Als Nächstes kamen die Akrobaten. Sie sprangen auf Trampolinen und flogen durch die Luft wie Vögel. „Oh, Teddy, wie sie sich drehen! Ich wünschte, ich könnte auch so fliegen wie sie!“ Marie beobachtete mit staunenden Augen, wie die Akrobaten in der Luft tanzten und sich in immer wieder neuen Formationen zusammenfanden.
Es war ein Spektakel der Farben und Bewegungen, und Teddy fühlte sich fast, als würde er selbst in der Luft schweben.
„Und jetzt, Teddy, kommt der Höhepunkt!“ Marie war ganz aufgeregt, als die Lichter der Manege dimmten. Ein riesiger, golden glänzender Löwe betrat die Arena, und alle hielten den Atem an. Der Löwe war gewaltig und stolz, seine Mähne wehte im Wind, als er durch die Manege schritt. Er sprang durch einen brennenden Reifen, und das Publikum jubelte.
„Der König der Tiere!“ flüsterte Marie ehrfürchtig und hielt Teddy fest. Der Löwe zeigte seine scharfen Zähne, aber er war ruhig und majestätisch. „Keine Angst, Teddy, er ist ein Zirkus-Löwe!“
Am Ende des Programms gab es noch ein spektakuläres Feuerwerk, das den Himmel erleuchtete und in bunten Farben aufplatzte. „Sieh mal, Teddy, der Himmel ist voller bunter Lichter! Das ist das schönste Feuerwerk, das ich je gesehen habe!“ rief Marie begeistert.
Auf dem Rückweg waren sowohl Marie als auch Teddy ganz erschöpft, aber auch sehr glücklich. Teddy fühlte sich ein kleines bisschen wie der König der Zirkusbären, der all die aufregenden Sachen gesehen hatte.
„Danke, Teddy, dass du mit mir in den Zirkus gekommen bist. Du hast so viele spannende Dinge gesehen!“ flüsterte Marie und kuschelte sich an ihren Bären, als sie im Auto zurückfuhren.
Zuhause angekommen, brachte Papa sie ins Bett, während Mama die Decke sanft über sie zog.
„Schlaf gut, Teddy, morgen erzähle ich dir noch mehr vom Zirkus!“ murmelte Marie, während ihre Augen langsam zufielen. Teddy lag neben ihr, zufrieden und voller neuer Erinnerungen an den Zirkus.
Draußen funkelten die Sterne, und der Mond schien durch das Fenster. Der Wind flüsterte leise, als würde er von all den Abenteuern erzählen, die Teddy und Marie erlebt hatten. Teddy schloss die Augen und wusste, dass noch viele weitere Abenteuer auf sie warten würden.
Und so schliefen sie beide friedlich ein – Marie mit einem Lächeln auf den Lippen und Teddy mit einem Herzen voller Abenteuer, die am nächsten Tag bestimmt weitergehen würden.




