Ritter Spärber und das Nimmersatt Königreich - eine verrückte Ritter Geschichte für Kinder
- Michael Mücke
- 14. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Ritter Spärber erwachte an einem Tag, der eigentlich ganz normal hätte sein können, wenn nicht sein Dach aus Schokoladenplätzchen bestanden hätte. Die Sonne schien, und der Duft von Pflaumenmarmelade zog durchs Fenster. Er setzte sich an seinen kleinen Holztisch und aß ein Brot so dick belegt, dass es fast umkippte. Da polterte es an der Tür.
„Ritter Spärber, schnell zum Schloss! Es ist eine Krise!“ brüllte jemand draußen. Spärber öffnete und sah die Hofdame Frau Quarktasche, die völlig außer Atem war.
Im Thronsaal herrschte Panik. Diener rannten umher, Teller fielen zu Boden, und der König stand mitten im Chaos. „Spärber, es ist schrecklich!“ rief er.„Was ist geschehen, Majestät?“ fragte Spärber.
„Alles Essen verschwindet! Die Speisekammern sind leer, die Felder tragen nichts, und selbst der Zucker im Zuckerfass ist weg!“Spärber legte den Kopf schief.
„Das klingt nach einem Fluch oder nach sehr hungrigen Dieben.“ Der König nickte heftig. „Es ist schlimmer: Es ist der Fressgeist Schmatzolom!“
Spärber packte seinen Rucksack mit einem Brötchen, einem Apfel und einem Löffel, den er „König Löffelbert“ nannte. Er sattelte seine treue Schildkröte Kuno, die zwar langsam, aber unaufhaltsam war.
„Kuno, wir müssen einen Fressgeist finden. Das wird komisch.“ Sie machten sich auf den Weg durch die Wabbelwiesen, auf denen der Boden wie warmer Pudding nachgab.
Dort trafen sie die singende Köchin Minna Mampfsinn, die ihnen ein Lied über Schmatzolom vorsang. „Er wohnt hinter dem Lauchberg und vor dem Käsemoor,“ erklärte sie.
Der Weg führte sie ins Käsemoor, wo der Boden aus geschmolzenem Käse bestand. Ein schmaler Steg führte darüber, und am anderen Ende stand ein Käseschrat, ein Wesen mit Armen aus Käserinden.
„Nur wer drei Käsesorten errät, darf passieren!“ brummte der Schrat.Spärber roch an den Proben. „Gorgonzola, Emmentaler, Tilsiter!“Der Schrat lachte, ließ sie passieren und schenkte ihnen ein Stück Käse für unterwegs.
Der Lauchberg war hoch und roch streng. Auf halber Höhe trafen sie den Suppendrachen Lirum, der in einem Kessel voller Brühe badete. „Ich kenne Schmatzoloms Höhle, aber ich sage es nur gegen eine Geschichte,“ schnaufte der Drache.
Spärber erzählte vom Tag, an dem er einmal versuchte, Pfannkuchen aus Wolken zu backen, und dabei eine kleine Regenwolke zum Weinen brachte. Der Drache lachte so sehr, dass Brühe über den Rand schwappte. „Gut, er lebt im Dunkelpfannental.“
Das Dunkelpfannental war still und roch nach Bratfett. In der Mitte stand Schmatzoloms Höhle, aus deren Eingang Krümel wehten. Spärber schlich hinein und sah den Fressgeist – groß, rund, mit einer Schürze aus Nudelband.
Schmatzolom kaute gerade auf einem ganzen Laib Brot. „Gib das Essen zurück!“ rief Spärber. Schmatzolom seufzte. „Ich bin nur so hungrig. Aber wenn ich satt bin, bringe ich alles zurück.“
Spärber beschloss, dem Geist das größte Essen seines Lebens zu kochen. Mit Kunos Hilfe sammelte er im Käsemoor, auf den Wabbelwiesen und am Lauchberg Zutaten. Sie kochten in einem Kessel so groß wie ein Brunnen.
Es gab Suppe, Brot, Pasteten und Pudding. Schmatzolom aß, bis er rund und zufrieden war.„Abgemacht, ich bringe alles zurück,“ versprach der Geist.
Als sie zurückkehrten, waren die Felder wieder grün, die Speisekammern voll, und im Schloss roch es nach frisch gebackenem Brot. Der König umarmte Spärber.
„Du hast uns gerettet, mein Freund!“Spärber lächelte und setzte sich sofort an den Tisch.
„Und jetzt esse ich auch, bevor wieder jemand kommt.“An diesem Abend schlief er tief und träumte von Käsebrücken, Suppendrachen und einer Schildkröte, die schneller lief als der Wind.