top of page

Knorbel denkt er ist ein Weihnachtswichtel - eine Wichtelgeschichte für Kinder

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit
Knorbel steht auf dem Tisch und back Kekse. Mehl und Krümmel sind überall verteilt

Knorbel war ein kleiner grüner Kobold mit einer roten Zipfelmütze, die bei jedem Schritt fröhlich hin und her wackelte. Er lebte in einer gemütlichen Höhle am Rand eines verschneiten Tannenwaldes und liebte alles was knusprig und süß schmeckte. Eines Morgens wachte er auf und sagte laut „Ab heute arbeite ich als richtiger Weihnachtswichtel“.


Seine Stimme hallte in der Höhle und kleine Staubwolken tanzten durch die Luft. Knorbel war ganz aufgeregt und schnappte sich seinen winzigen Rucksack, in den er eine dicke Wollsocke und drei selbst gefundene Haselnüsse packte.


Er stapfte hinaus in den weißen Winterwald und sah überall glitzernde Schneeflocken, die sich weich auf die Äste senkten. Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln und Knorbel fühlte sich unglaublich wichtig.


Er stellte sich auf einen Baumstamm und rief stolz „Ich bin bereit für große Wichtelaufgaben“. Der Wald antwortete nicht, doch ein paar Finken flatterten erschrocken aus einem Gebüsch und Knorbel deutete dies als Zustimmung.


Nach seinem selbst verkündeten Auftaktmarsch entdeckte er eine kleine Holzhütte. Die Fenster waren beschlagen und aus dem Kamin stieg ein feiner Rauch. Knorbel war sofort sicher, dass dies ein geheimnisvoller Ort für wichtige Weihnachtsvorbereitungen sein musste.


Er klopfte an die Tür und rief laut „Ein Wichtel meldet sich zum Dienst“. Da niemand antwortete, drückte er die Klinke herunter und trat vorsichtig hinein. Die warme Luft roch nach Vanille und geröstetem Holz und Knorbel bekam sofort große Augen.


Die Hütte gehörte einem Holzschnitzer, der wunderschöne Spielzeuge baute und gerne duftende Kekse backte. Auf dem Tisch lagen bunte Schleifen, kleine Holztiere, winzige Werkzeugstücke und eine große Schüssel voller frisch gebackener Kekse.


Knorbel blieb wie verzaubert stehen und sagte freudig „Diese Kekse gehören bestimmt zum wichtigen Wichteltest“. Mit ernster Miene stellte er sich neben die Schüssel und hob einen Finger, um sich selbst zu ermahnen.


Er sprach feierlich „Ein echter Wichtel beginnt immer streng“, doch kaum drehte er sich um stolperte er über einen Holzklotz und rutschte quer durch die Hütte.


Die Schüssel kippte um und rollte mit einem dumpfen Geräusch über den Boden. Knorbel rutschte hinterher und landete mit dem Bauch auf den Keksen. Krümel klebten in seinem Gesicht und an seinen Ohren und er roch plötzlich wie eine wandernde Bäckerei.


Er setzte sich langsam auf und brummte verdutzt „Das sollte ganz anders aussehen“, bevor er einen besonders leckeren Keks vom Boden aufhob und genüsslich hineinbiss.


Nachdem er die Krümel von den Fingern geleckt hatte, entdeckte Knorbel den großen Sack Mehl in der Ecke. Er ging darauf zu und stellte sich vor, wie ein richtiger Wichtel Teig knetet, schneidet oder formt. Er rieb sich die Hände und rief begeistert „Nun beginnt die wundervolle Weihnachtsarbeit“.


Im gleichen Moment verlor er das Gleichgewicht, hielt sich am Mehlsack fest und kippte ihn vollständig um. Eine riesige weiße Wolke stieg in die Luft und setzte sich auf jeden Winkel der Hütte.


Knorbel sah plötzlich aus wie ein kleiner Schneehaufen mit rotem Punkt oben drauf. Er blinzelte und nieste laut und rief mit belegter Stimme „Mehl macht jede Arbeit viel eindrucksvoller“.


Er stapfte durch die Hütte und verteilte weiße Fußabdrücke überall. Die Fenster waren bedeckt, die Werkbank sah aus wie ein Winterfeld und sogar ein halbfertiges Holzpferd hatte nun eine dicke Mehlschnauze.


Als der Holzschnitzer zurückkehrte, öffnete er die Tür und erstarrte für einen Moment. Die Hütte sah aus, als hätte ein wirbelnder Schneesturm darin getanzt. Mehl lag in dicken Schichten auf dem Boden und überall lagen zerbrochene Kekse. Mitten im Chaos stand Knorbel und klopfte sich stolz auf die Brust.


Er sagte strahlend „Ich habe die Hütte sehr gut für wichtige Aufgaben vorbereitet“. Der Holzschnitzer war zuerst sprachlos, doch dann begann er leise zu lachen, weil der kleine Kobold so zufrieden und harmlos wirkte.


Der Holzschnitzer brachte Knorbel vor die Tür und bat ihn freundlich, etwas frische Luft zu schnappen. Knorbel nickte und sagte selbstbewusst „Ich werde bald noch mehr wichtige Wichtelarbeit erledigen“, bevor er langsam in den Schnee stapfte.


Er setzte sich auf einen Baumstumpf, holte einen letzten Keks aus seiner Tasche und knabberte fröhlich daran. Der Schnee glitzerte sanft und die Tannen rauschten ruhig im Wind. Knorbel war zufrieden mit seinem Tag und fühlte sich wie der bedeutendste Kobold weit und breit.


Er schluckte den letzten Keks und sagte leise „Morgen erledige ich noch viel tollere Aufgaben“, bevor er sich wohlig zusammenrollte. Der Abend wurde still, der Wald atmete ruhig und Knorbel nickte langsam ein, während seine rote Mütze sanft im Schnee wippte.

Schlummerpiraten Newsletter

Herzlich Willkommen und Danke!

Keine Sorge, ich bombardieren dich nicht mit E-Mails! Der Newsletter kommt nur einmal pro Woche und enthält eine liebevolle Zusammenfassung der neuesten Gute-Nacht-Geschichten.
Bei der Anmeldung erhältst du 100 Ausmalseiten und die erste Geschichte des Buches "Ich bin wertvoll", als kleines Dankeschön.

Alle Anfragen an: schlummerpiraten@gmail.com

© 2025 by Michael

bottom of page