top of page

Remi und der T-Rex - Gute-Nacht-Geschichte

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 3. Juni
  • 7 Min. Lesezeit

Remi und sein neuer Freund der T-Rex stehen auf einem Hügel

Es war einmal in einem fernen Land, vor vielen Millionen Jahren, als die Erde noch von riesigen Dinosauriern bewohnt war. In einem üppigen, grünen Tal, umgeben von hohen Bergen und dichten Wäldern, lebte ein kleiner Dinosaurier namens Remi.


Remi war ein eher schüchterner, aber neugieriger Brachiosaurus, der den ganzen Tag damit verbrachte, die weiten Wiesen zu erkunden und die Pflanzen zu fressen, die so lecker rochen.


Eines schönen Morgens, als die Sonne gerade über den Horizont stieg und die ersten Strahlen das Tal in ein goldenes Licht tauchten, hörte Remi plötzlich ein tiefes, lautes Geräusch, das den Boden erzittern ließ. „Was war das?“ dachte er sich erschrocken und blieb stehen, um genau hinzuhören. Es war ein schweres, stampfendes Geräusch, als ob ein riesiges Tier direkt auf ihn zukam.


Neugierig, aber auch ein bisschen ängstlich, beschloss Remi, der Sache auf den Grund zu gehen. Er schlich vorsichtig durch das hohe Gras und lugte hinter einem Baum hervor. Da, auf einer Lichtung, stand er, ein gewaltiger T-Rex. Remi hatte von diesen riesigen Fleischfressern gehört, aber sie in echt zu sehen, war etwas ganz anderes.


Der T-Rex hatte scharfe Zähne, die im Sonnenlicht blitzten, und seine riesigen Krallen gruben sich in den Boden. Remi atmete tief durch und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen. „Was machst du hier?“ fragte der T-Rex mit einer tiefen, dröhnenden Stimme, die den Boden fast noch mehr zum Zittern brachte.


Remi zitterte ein wenig, aber dann holte er tief Luft und antwortete mit einem sanften Flüstern: „Ich wollte nur die Blumen sehen... Ich habe nie gedacht, dass ein T-Rex hier ist.“


Der T-Rex knurrte, aber nicht aus Ärger – es klang eher wie ein leises Lachen. „Ich bin nicht hier, um dir zu schaden. Ich habe auch meine eigenen Abenteuer. Und die Blumen… die riechen wirklich gut, oder?“


Remi war verblüfft. „Du… du bist also nicht böse?“ fragte er, immer noch unsicher, was dieser riesige Dinosaurier von ihm wollte.


Der T-Rex nickte mit seinem massiven Kopf. „Nicht jeder T-Rex ist ein Monster. Manche von uns mögen auch die ruhigen Dinge des Lebens.“ Remi konnte kaum glauben, was er da hörte. Ein freundlicher T-Rex? Das war das Gegenteil von allem, was er sich je vorgestellt hatte.


„Wie heißt du?“ fragte Remi neugierig.


„Ich bin Terrak.“ Der T-Rex setzte sich langsam nieder und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. „Und du? Du bist ziemlich klein, aber du hast viel Mut, Remi.“


Remi fühlte sich plötzlich sehr stolz. „Ich bin Remi, ein Brachiosaurus. Aber ich habe immer Angst vor großen Tieren wie dir.“


Terrak lachte leise. „Das verstehe ich. Aber weißt du, manchmal ist das, was wir für gefährlich halten, gar nicht so schlimm. Wir T-Rexen haben unsere eigene Art von Einsamkeit. Es ist schwer, Freunde zu finden, wenn alle Angst vor einem haben.“


Remi dachte nach. Er hatte nie daran gedacht, dass auch der T-Rex sich einsam fühlen könnte. „Bist du also alleine?“ fragte er vorsichtig.


Terrak nickte, und seine Augen blickten traurig in die Ferne. „Ja. Es ist schwer, Freunde zu finden, wenn alle nur weglaufen, sobald sie mich sehen.“


Remi spürte eine Welle des Mitleids. „Aber… vielleicht könnten wir Freunde sein! Ich würde gerne mehr über dich lernen.“


Der T-Rex blickte überrascht auf. „Du… du würdest dich mit mir anfreunden?“

„Natürlich!“ sagte Remi begeistert.


„Du bist zwar groß und beeindruckend, aber du scheinst wirklich nett zu sein. Vielleicht sind wir nicht so verschieden, wie wir denken.“


Von diesem Moment an verbrachten Remi und Terrak viel Zeit zusammen. Sie erkundeten die Wälder, jagten keine wilden Tiere, sondern genossen einfach die Stille der Natur.


Remi zeigte Terrak, wie schön die Blumen dufteten, und Terrak lehrte Remi, wie man den Wind spüren konnte, der durch die Bäume zog. Sie lachten zusammen, als sie ein kleines Flussbett fanden und versuchten, über die Steine zu springen.


Eines Abends, als die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand und der Himmel sich in ein warmes Orange färbte, setzte sich Remi neben Terrak und sagte nachdenklich: „Weißt du, ich habe nie gedacht, dass ein T-Rex so ein guter Freund sein könnte.“


Terrak nickte und streckte seinen langen Hals in den Himmel, als ob er die Sterne zählen wollte. „Und ich hätte nie gedacht, dass ein kleiner Brachiosaurus wie du mir Gesellschaft leisten würde. Aber vielleicht ist das das wahre Abenteuer – herauszufinden, dass es in der Welt mehr gibt, als man auf den ersten Blick sieht.“

Remi lächelte. „Das hast du gut gesagt.“


Die beiden Freunde sahen sich in die Augen, und für den Rest des Abends saßen sie einfach nur nebeneinander und genossen die Stille. Es war ein Moment, der ihnen zeigte, dass wahre Freundschaft keine Größe kennt und dass manchmal die unerwartetsten Begegnungen die schönsten sind.


Und so endete der Tag, an dem Remi und der T-Rex, der einst als furchterregend galt, Freunde wurden – in einer Welt voller Möglichkeiten und einer Freundschaft, die stärker war als alles, was sie je erwartet hatten.


Die Zeit verging, und Remi und Terrak wurden immer unzertrennlicher. Sie verbrachten ihre Tage damit, die Wunder der prähistorischen Welt zu entdecken. Jeden Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Himmel in goldene Farben tauchten, trafen sie sich am Rande des Waldes, um ein neues Abenteuer zu beginnen.


Eines Tages beschlossen sie, das Tal zu verlassen und den geheimen Berg zu erklimmen, von dem die älteren Dinosaurier immer wieder sprachen. Es hieß, der Berg sei so hoch, dass er in den Wolken verschwand, und an seiner Spitze würde man das ganze Land überblicken können. Die Legende besagte, dass nur die tapfersten Tiere den Aufstieg wagten und es schafften, die Spitze zu erreichen.


„Bist du sicher, dass wir das schaffen können?“ fragte Remi, als er auf die steilen Klippen blickte, die den Berg hinaufführten.


Terrak, der gewohnt war, durch schwieriges Gelände zu marschieren, nickte mit einem selbstbewussten Grinsen. „Klar! Du bist größer und stärker als du denkst, Remi. Und ich werde dich nicht im Stich lassen. Zusammen schaffen wir das.“


Remi nickte zögerlich, aber die Worte seines Freundes gaben ihm Mut. Die beiden machten sich auf den Weg, und der Aufstieg war schwieriger als sie gedacht hatten. Der Weg führte sie durch dichte Wälder, über rutschige Felsen und steile Hänge. Manchmal musste Remi auf Terraks kräftige Hilfe zurückgreifen, der ihm mit seinem riesigen Maul Zweige und Felsen zur Seite schob, die Remi nicht alleine bewegen konnte.


„Halt dich fest, Remi! Wir kommen da hoch!“ rief Terrak, als sie einen besonders steilen Abschnitt erreichten, der fast senkrecht nach oben führte. Remi zögerte einen Moment, dann folgte er seinem Freund.


Nach Stunden des Kletterns erreichten sie schließlich den Gipfel des Berges. Atemlos und mit schmerzenden Beinen setzten sie sich auf einen großen Felsen und blickten auf das weite Land, das sich vor ihnen ausbreitete. Der Wind wehte sanft durch ihre Haut, und der Blick war atemberaubend.


„Wow…“ flüsterte Remi, seine Augen weiteten sich vor Staunen. Er hatte nie gewusst, dass die Welt so riesig und schön war. Überall erstreckten sich weite Wiesen, endlose Wälder und ferne Berge. Es war ein Anblick, den er nie vergessen würde.


„Siehst du?“ sagte Terrak mit einem Lächeln. „Manchmal muss man sich anstrengen, um etwas wirklich Besonderes zu erleben.“


Remi nickte zustimmend, seine Angst und Zweifel waren vergessen. „Du hast recht, Terrak. Das war es wert.“


Sie setzten sich noch eine Weile dort oben, und Remi fühlte sich so, als ob er ein kleines Stück von der ganzen Welt in sich aufgenommen hätte. Doch inmitten dieser Schönheit hörten sie plötzlich ein seltsames Geräusch – ein tiefes, dröhnendes Brüllen. Es kam aus dem Tal unter ihnen, und es klang bedrohlich.


„Was war das?“ fragte Remi mit einem besorgten Blick, als er sich nach unten beugte.

Terrak stellte sich auf, seine Augen verengten sich, als er das Geräusch analysierte. „Das… das klingt nach einem anderen T-Rex!“


„Ein weiterer T-Rex?“ Remi starrte ängstlich in die Ferne. „Glaubst du, er ist freundlich?“


Terrak war sich nicht sicher. „Es könnte einer von uns sein… aber auch jemand, der nicht so freundlich ist. Komm, wir sollten nachsehen.“


Die beiden machten sich schnell auf den Weg nach unten, immer auf der Suche nach der Quelle des lauten Gebrülls. Als sie den Waldrand erreichten, sahen sie eine riesige Gestalt, die durch das Dickicht brach. Es war ein T-Rex, viel größer als Terrak, mit scharfen Zähnen und einem bedrohlichen Blick.


„Wer wagt es, sich mir zu nähern?“ brüllte der T-Rex und blickte direkt auf Terrak und Remi. **„Ich bin der König dieses Landes!“


Remi spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er versteckte sich hinter einem Baum und flüsterte: „Er sieht furchterregend aus! Was sollen wir tun?“


Terrak trat mutig einen Schritt vor und hob seinen Kopf, um dem anderen T-Rex direkt in die Augen zu sehen. „Hör zu, großer T-Rex, wir kommen in Frieden. Wir sind keine Feinde.“


Der riesige T-Rex lachte höhnisch. „Du bist wirklich ein T-Rex, aber du bist so klein. Und dieser… dieser Brachiosaurus da ist noch kleiner! Was wollt ihr von mir?“

„Wir wollten nur das Land erkunden“, sagte Terrak ruhig. „Es gibt mehr als genug Platz für uns alle. Warum sollten wir kämpfen, wenn wir auch Freunde sein könnten?“


Der große T-Rex schnaubte und blickte Terrak dann eine Weile an. „Du bist mutig“, sagte er schließlich, aber sein Tonfall war weniger bedrohlich.


„Ich bin Tiberon, und ich habe hier in den Bergen gelebt, um alleine zu sein. Aber… vielleicht hast du recht. Es gibt viel mehr in der Welt, als nur Macht und Kampf.“


Terrak nickte und setzte sich langsam hin. „Freunde sind nicht diejenigen, die einen besiegen. Sie sind diejenigen, die zusammen mit einem leben und die Welt entdecken. Du musst nicht alleine sein, Tiberon.“


Remi trat nun ebenfalls aus dem Schatten und trat vorsichtig auf den anderen T-Rex zu. „Wir haben uns auch gefunden, obwohl wir sehr unterschiedlich sind. Vielleicht könnten wir dir auch helfen, deine Abenteuer zu erleben.“


Tiberon dachte nach, und nach einer langen Stille senkte er schließlich den Kopf und sagte leise: „Vielleicht habe ich zu lange geglaubt, dass Stärke allein alles ist. Ich würde es gerne versuchen.“


Die drei Dinosaurier saßen zusammen und blickten in die Weite. Tiberon erzählte von seinen Reisen, seinen Einsamkeitserfahrungen und den Ängsten, die er hatte, bevor er den Gipfel des Berges erreichte. Remi und Terrak hörten aufmerksam zu und verstanden, dass auch der größte T-Rex manchmal nach Verständnis und Gesellschaft suchte.


„Es ist nie zu spät, neue Freunde zu finden“, sagte Terrak mit einem Lächeln. „Wir alle haben eine gemeinsame Reise vor uns.“


Die Sonne senkte sich langsam und tauchte den Himmel in ein wunderschönes Abendrot. Die drei Dinosaurier, die zu Beginn so unterschiedlich gewesen waren, saßen nun zusammen und wussten, dass sie mehr hatten als nur eine einfache Bekanntschaft. Sie hatten eine wahre Freundschaft gefunden.


Und so ging die Sonne unter, und der Tag, an dem Remi, Terrak und Tiberon Freunde wurden, endete. Doch ihre Abenteuer hatten gerade erst begonnen.

Schlummerpiraten Newsletter

Herzlich Willkommen und Danke!

Keine Sorge, ich bombardieren dich nicht mit E-Mails! Der Newsletter kommt nur einmal pro Woche und enthält eine liebevolle Zusammenfassung der neuesten Gute-Nacht-Geschichten.
Bei der Anmeldung erhältst du 100 Ausmalseiten und die erste Geschichte des Buches "Ich bin wertvoll", als kleines Dankeschön.

Alle Anfragen an: schlummerpiraten@gmail.com

© 2025 by Michael

bottom of page