Das Abenteuer von Mia, der Meerjungfrau und dem großen Wal - Gute-Nacht-Geschichte
- Michael Mücke
- 14. Juni
- 3 Min. Lesezeit

Es war einmal ein kleines Mädchen namens Mia, das in einem kleinen Haus am Rande eines großen, glitzernden Meeres lebte. Mia liebte das Meer mehr als alles andere. Jeden Abend setzte sie sich ans Ufer, schaute den Wellen zu und fragte sich, welche Geheimnisse in der Tiefe verborgen waren.
Eines Abends, als der Mond groß und rund am Himmel stand, geschah etwas Magisches. Mia hörte eine leise Stimme, die aus dem Wasser kam.
„Hallo Mia“, sagte die Stimme, „willst du ein Abenteuer erleben?“
Erschrocken, aber neugierig, schaute Mia ins Wasser und entdeckte eine wunderschöne Meerjungfrau mit langem, schimmerndem Haar und glänzenden Schuppen.
„Wer bist du?“ fragte Mia erstaunt.
„Ich bin Liana“, sagte die Meerjungfrau und lächelte. „Das Meer hat dir eine besondere Einladung geschickt.“
Bevor Mia noch antworten konnte, tauchte ein riesiger, sanft aussehender grauer Wal neben Liana auf. Seine tiefen, weisen Augen funkelten im Mondlicht. „Mein Name ist Nemo“, sagte der Wal mit einer tiefen Stimme. „Steig auf meinen Rücken, und wir zeigen dir die Wunder des Meeres.“
Mia zögerte nicht lange. Mit Lianas Hilfe kletterte sie auf Nemos breiten Rücken, und schon glitt der große Wal leise durchs Wasser.
Als sie tiefer ins Meer eintauchten, öffnete sich vor Mia eine atemberaubende Welt. Fische in allen Farben des Regenbogens schwammen vorbei, Korallen leuchteten wie Edelsteine, und geheimnisvolle Lichtstrahlen tanzten im Wasser. Mia staunte über die Schönheit dieser Welt, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.
„Das hier ist unser Zuhause“, sagte Liana stolz. „Aber wir haben ein kleines Problem, bei dem wir deine Hilfe brauchen.“
„Meine Hilfe?“ fragte Mia erstaunt. „Was kann ich denn tun?“
„In der tiefsten Höhle des Ozeans liegt ein verlorener Schatz“, erklärte Nemo. „Er gehört der Unterwasserwelt und hilft, unser Meer gesund und lebendig zu halten. Aber er wurde von einem frechen Tiefsee-Oktopus versteckt.“
Mia war ein wenig nervös, aber auch aufgeregt. „Ich helfe euch! Was müssen wir tun?“
Gemeinsam schwammen sie weiter, immer tiefer in das Meer hinein. Das Wasser wurde dunkler, und die Temperatur sank. Doch Nemo leuchtete mit seiner Schwanzflosse einen Weg, und Liana sang ein beruhigendes Lied, das Mia Mut machte.
Plötzlich tauchte eine riesige Höhle vor ihnen auf. „Da drin ist der Schatz“, flüsterte Liana. „Aber sei vorsichtig, der Oktopus mag keine Besucher.“
Mia holte tief Luft und nickte. „Ich schaffe das.“
In der Höhle war es still und ein wenig unheimlich. Plötzlich blitzten zwei große, gelbe Augen auf. Der Oktopus war da! „Wer wagt es, meine Höhle zu betreten?“ fragte er mit einer tiefen, grollenden Stimme.
„Wir sind hier, um den Schatz zurückzuholen“, sagte Mia mutig. „Er gehört nicht dir.“
Der Oktopus lachte. „Wenn du ihn haben willst, musst du erst mein Rätsel lösen.“
„Ein Rätsel?“ fragte Mia.
„Ja“, sagte der Oktopus und grinste. „Hör gut zu: Was hat keine Flügel, aber fliegt, hat kein Maul, aber singt?“
Mia dachte nach. Sie erinnerte sich an die Lieder, die Liana während der Reise gesungen hatte, und plötzlich wusste sie die Antwort. „Es ist der Wind!“
Der Oktopus sah überrascht aus. „Du hast recht“, sagte er. „Ein kluges Mädchen bist du. Der Schatz gehört dir.“ Mit einem seiner langen Arme reichte er Mia eine schimmernde, goldene Truhe.
Als sie die Höhle verließen, öffneten Liana und Nemo die Truhe. Darin lag ein wunderschöner Kristall, der in allen Farben des Meeres funkelte. „Das ist der Herzstein des Meeres“, erklärte Liana. „Er sorgt dafür, dass unsere Welt im Gleichgewicht bleibt.“
Mia war stolz, dass sie helfen konnte. Gemeinsam brachten sie den Herzstein zurück an seinen Platz in einem geheimen Korallengarten. Plötzlich leuchtete das Meer noch heller, und alles um sie herum wurde lebendig.
Schließlich brachte Nemo Mia zurück an den Strand. „Danke, dass du uns geholfen hast“, sagte Liana. „Du bist immer in unserer Welt willkommen.“
„Und wir werden dich nie vergessen“, fügte Nemo hinzu.
Mia winkte ihnen zu, als sie ins Meer zurück tauchten. Sie wusste, dass dieses Abenteuer für immer in ihrem Herzen bleiben würde.
Mia schlief in dieser Nacht mit einem Lächeln ein und träumte von glitzernden Wellen, mutigen Taten und ihren neuen Freunden im Meer.