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Wie Amara der Löwe zum König der Savanne wurde - eine spannende Löwengeschichte für Kinder

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 21. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
Amara führt die Tiere der Savanne weg vom Feuer

In der grenzenlosen Weite der Savanne, wo die Sonne am Tage wie ein brennender Schild am Himmel stand und die Nächte voller geheimnisvoller Stimmen waren, lebte einst der junge Löwe Amara.


Er war stark und mutig, sein Fell glänzte goldbraun im Licht, und seine Augen leuchteten wie Bernstein. Doch obwohl er Kraft besaß, war er noch kein König. In den Herzen der Tiere galt er nur als Jäger, nicht als Herrscher. Doch in seinem Innersten fühlte Amara:


"Ich bin für mehr bestimmt, ich will nicht nur leben, ich will beschützen."


Damals herrschte kein König über die Savanne. Die Tiere lebten nebeneinander, doch Uneinigkeit und Angst prägten ihr Dasein. Die Antilopen flohen vor jedem Laut, die Zebras stritten mit den Büffeln um Weideplätze, und die Hyänen verbreiteten Schrecken, indem sie die Schwachen überfielen. Niemand brachte Ordnung, niemand vereinte sie.


Eines Nachts, als der Wind wie ein Lied durch das Gras zog und der Mond die Erde in silbernes Licht tauchte, hörte Amara eine Stimme in seinem Traum. Sie war tief wie Donner und klar wie Wasser. "Amara, dein Herz trägt die Krone. Doch deine Prüfungen werden sie schmieden."


Als er erwachte, wusste er, dass dies ein Ruf war. Ohne zu zögern, verließ er sein Rudel, um die Wahrheit zu suchen. Er wanderte weit – über trockene Ebenen, durch dornige Büsche und vorbei an einsamen Wasserlöchern. Auf dieser Reise begegnete er Prüfungen, die ihm Weisheit und Stärke gaben.


Am Fluss traf er eine alte Elefantenkuh. Ihre Haut war von der Zeit gezeichnet, ihre Augen aber glänzten wie tiefe Quellen. Sie sprach zu ihm: "Ein König, der nicht zuhört, ist nur ein Schatten. Wer führen will, muss verstehen." 


Amara blieb lange bei ihr, lauschte ihren Geschichten von alten Dürren, von Flut und Hunger. Er lernte, dass Geduld und Gehör so mächtig sind wie Krallen.


Weiter zog er in die Berge, wo ein Adler mit mächtigen Flügeln über ihm kreiste. Der Adler rief mit einer Stimme, die der Wind weit trug: "Wer nur auf den Boden blickt, sieht nur den Staub. Wer von oben schaut, sieht das Ganze." 


Amara kletterte auf einen Felsen und betrachtete die Savanne von oben. Da erkannte er Wege, Flüsse, Herden – er verstand, dass Weitblick ein König krönen konnte.


In einer dunklen Schlucht schließlich begegnete er einem alten Leopard, dessen Augen glühten wie Sterne in der Finsternis.


Mit ruhiger, ernster Stimme sprach der Leopard: "Kraft allein ist leer, wenn sie nicht von Herz gelenkt wird. Ohne Mitgefühl wirst du nicht herrschen, sondern nur zerstören." Amara spürte, wie diese Worte sein Herz formten wie Feuer den Stahl.


Als er zurückkehrte, fand er die Savanne in Aufruhr. Eine lange Dürre hatte das Land ausgedörrt. Die Tiere kämpften ums Überleben. Die Hyänen nutzten die Not und griffen Schwache an, das Gras war versengt, und selbst die Elefanten stritten um Wasser.

Da trat Amara hervor. Sein Brüllen hallte weit, sein Blick war fest.


"Hört mir zu, ihr alle! Wir werden nicht überleben, wenn wir einander bekämpfen. Nur vereint können wir diese Prüfung bestehen!"


Er führte die Tiere durch karge Ebenen zu einer verborgenen Quelle, die er auf seiner Reise entdeckt hatte. Elefanten schöpften Wasser, Büffel schützten die Schwachen, und Antilopen hielten Wache. Zum ersten Mal standen alle Tiere Seite an Seite.


Doch kaum war diese Gefahr gebannt, kam eine neue. Es war ein Funken, kaum sichtbar im hohen Gras, entzündet durch die sengende Sonne und den Wind.


Bald schon brannte ein Feuer, das sich in lodernden Wänden über die Savanne wälzte. Die Tiere schrien vor Angst, die Flammen verschlangen Büsche und jagten wie wilde Bestien über das Land.


Amara stellte sich der Bedrohung. Er erinnerte sich an die Worte seiner Lehrer. Mit Übersicht, Mut und Herz leitete er die Tiere. "Hört auf mich!", rief er.


Er befahl den Elefanten, breite Schneisen zu trampeln, damit das Feuer gestoppt wurde. Er führte die Nashörner, die Büsche niederzuwalzen, sodass die Flammen keinen Weg fanden. Die Vögel sandte er hoch in die Lüfte, damit sie meldeten, wo die Flammen am stärksten wüteten.


Doch die Glut war gnadenlos. Funken sprangen über die Schneisen, der Wind fachte die Flammen an. Amara dachte schnell – er erinnerte sich an die verborgene Quelle.


"Folgt mir!" Mit donnerndem Gebrüll führte er die Tiere dorthin. Die Elefanten spritzten Wasser über das Gras, die Büffel stampften den Boden feucht, und sogar die kleinsten Tiere halfen, indem sie Schlammballen auf die Glut warfen.


Stundenlang kämpften sie. Der Rauch brannte in den Augen, die Hitze war unerträglich, doch Amara gab nicht auf. "Gemeinsam! Gebt nicht nach, wir sind stärker als das Feuer!" Am Ende brach das Feuer in sich zusammen, die Flammen erloschen, und die Savanne atmete auf.


Die Tiere waren erschöpft, doch sie hatten überlebt. Amara stand, sein Fell voller Asche, seine Mähne vom Rauch zerzaust, aber seine Augen brannten hell. Da trat ein alter Elefant hervor und sprach: "Kein Tier hat je das Feuer bezwungen. Kein Löwe hat je mit Herz und Mut so geführt. Amara, du bist unser König."


Alle Tiere stimmten ein, von den kleinsten Vögeln bis zu den größten Giraffen. Ihre Stimmen hallten über die Steppe: "Amara, König der Savanne!"


Von diesem Tag an war Amara nicht nur ein Löwe. Er war ein Beschützer, ein Führer, ein Symbol der Einheit. Und wenn die Sonne unterging und die Sterne am Himmel funkelten, erzählten die Eltern ihren Kindern von dem Löwen, der Prüfungen bestand, das Feuer bezwang und zum König der Savanne wurde.

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