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Saphira und Blix und der Unterwasservulkan

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 16. Nov. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Nov. 2024


Saphira und Blix
Saphira und Blix und der Unterwasservulkan

Tief unten im Ozean, in einem schimmernden Korallenriff, lebten zwei beste Freunde: Saphira, ein schillernder Mandarinfisch mit leuchtend blauen und orangefarbenen Streifen, und Blix, ein neugieriger Feuerfisch mit majestätischen, stachelartigen Flossen, die wie Flammen im Wasser aussahen.


Saphira war für ihre Ruhe und Weisheit bekannt, während Blix für seinen Mut und seinen Hang zu aufregenden Abenteuern berüchtigt war. Zusammen waren sie ein unschlagbares Team, das keine Ecke ihres Riffs unerkundet liess. Doch eines Tages hörten sie von einer Geschichte, die ihre Neugier weckte: ein sagenumwobener Unterwasservulkan tief in einer verborgenen Schlucht.


„Hast du die Geschichte vom Kugelfisch gehört?“ fragte Blix aufgeregt und liess eine Reihe kleiner Blasen aus seiner schmalen Schnauze entweichen. „Er sagt, der Vulkan sei von leuchtenden, glühenden Steinen umgeben, die die Nacht erhellen wie ein Feuerwerk!“


Saphira nickte langsam, ihre schillernden Flossen glitzerten im Licht. „Ja, aber der Kugelfisch hat auch erzählt, dass die Strömungen dort unberechenbar und gefährlich sind. Wir müssen sehr vorsichtig sein.“


„Komm schon, Saphira! Ein Vulkan voller glühender Steine! Das ist eine Gelegenheit, die wir nicht verpassen dürfen!“ rief Blix, wirbelte elegant durchs Wasser und sah Saphira erwartungsvoll an. Sie seufzte, wusste aber, dass sie Blix nicht aufhalten konnte. Und insgeheim wollte sie dieses Abenteuer auch erleben.


Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Weg. Zuerst schwammen sie durch das lebhafte Korallenriff, wo kleine Kardinalfische wie rote Funken durchs Wasser huschten und eine Gruppe wuseliger Garnelen den Boden reinigte. Doch je weiter sie schwammen, desto düsterer wurde das Wasser, und die bunten Korallen wichen schroffen, grauen Felswänden.


„Wir müssen nah dran sein,“ sagte Saphira, als sie an einer Gruppe schwebender Quallen vorbeikamen, deren transparente Körper sanft im Dunkel leuchteten.

Bald erreichten sie die Schlucht. Sie war wie ein riesiger Spalt im Ozean, der scheinbar endlos in die Tiefe führte. Und dort, am Horizont, konnten sie den Vulkan sehen – ein massiver dunkler Berg, umgeben von einem geheimnisvollen Schimmer.

„Das muss er sein!“ rief Blix begeistert.


Als sie näher kamen, wurden die beiden Freunde von einem atemberaubenden Anblick begrüsst: Der Vulkan war von unzähligen schimmernden Steinen bedeckt, die in allen Farben des Regenbogens leuchteten. Das Wasser um ihn herum war erfüllt von einem sanften, pulsierenden Licht.


„Es sieht aus, als ob die Steine singen,“ flüsterte Saphira ehrfürchtig.

Doch plötzlich spürten sie eine starke Strömung. Das Wasser begann um den Vulkan zu wirbeln, als ob es sie fortziehen wollte.


„Pass auf, Saphira!“ rief Blix, der von der Strömung erfasst wurde. Seine langen Flossen wehten wie feurige Banner im Wasser, als er verzweifelt versuchte, sich zu halten.

Saphira dachte schnell und fand einen grossen Stein, hinter dem sie Schutz vor der Strömung suchen konnten. „Wir müssen einen ruhigeren Weg finden!“ sagte sie. Da entdeckte sie eine dunkle Öffnung am Fuss des Vulkans – der Eingang zu einer Höhle.

„Vielleicht führt sie ins Innere des Vulkans,“ schlug sie vor. Blix nickte, und gemeinsam schwammen sie vorsichtig hinein.


Die Wände der Höhle waren mit phosphoreszierenden Pilzen und Algen bedeckt, die ein magisches, grün-blaues Licht ausstrahlten. Der Weg war still und geheimnisvoll, nur das leise Blubbern des Wassers begleitete sie.


Die Höhle führte sie schliesslich in eine riesige Kammer. Hier war der Boden übersät mit den leuchtenden Steinen, die von einem sanften Glühen erfüllt waren. Doch in der Mitte der Kammer entdeckten sie etwas Erstaunliches: ein riesiges, goldenes Ei, das langsam pulsierte, als ob es atmen würde.


„Was ist das?“ fragte Blix leise und wagte sich näher.


Plötzlich erschütterte ein tiefes Grollen die Kammer. „Der Vulkan wacht auf!“ rief Blix, doch Saphira schüttelte den Kopf. „Nein, das Geräusch kommt vom Ei.“

Plötzlich tauchte ein gigantischer Riesendrache aus der Tiefe der Höhle auf. Es war kein gewöhnlicher Drache, sondern ein Seeschlange mit schimmerndem, goldenem Panzer und Augen, die wie glühende Kohlen leuchteten.


Es sah sie streng an. „Wer wagt es, das Ei des Feuergeists zu betreten?“ fragte die Kreatur mit einer donnernden Stimme.


„Wir wollten nur den Vulkan erkunden!“ sagte Saphira hastig und verbeugte sich leicht. Blix war starr vor Ehrfurcht.


Die Seeschlange musterte sie einen Moment, dann entspannte sie sich. „Ihr habt nichts Falsches getan. Doch dieses Ei ist heilig. Es trägt das Leben eines neuen Feuersalamanders, der die Balance der Meeresströmungen wiederherstellen wird. Seid vorsichtig, denn nicht alle verstehen, wie kostbar dieses Leben ist.“


Nachdem sie sich bei der Seeschlange verabschiedet hatten, schwammen Saphira und Blix zurück zur Oberfläche des Vulkans. Die Strömung schien schwächer geworden zu sein, und das sanfte Glühen der Steine wirkte nun heller.


Bevor sie gingen, erlaubte die Seeschlange ihnen, einen der schimmernden Steine mitzunehmen – als Zeichen ihrer Reise und ihres Respekts für das Meer.

Als sie schliesslich in ihr heimisches Riff zurückkehrten, erzählten sie allen von ihrem Abenteuer. Der schimmernde Stein wurde an einer besonderen Stelle im Riff aufbewahrt, wo er das Wasser mit einem sanften Licht erfüllte und die anderen Fische an die Bedeutung des Schutzes des Meeres erinnerte.


„Was für ein Abenteuer!“ sagte Blix später, als sie sich für die Nacht unter einer schützenden Anemone niederliessen. „Ich werde nie vergessen, was wir heute gesehen haben.“


Saphira lächelte und schloss die Augen. „Und ich werde nie vergessen, wie wichtig es ist, mutig und respektvoll zu sein – denn das Meer gibt uns seine Wunder, aber wir müssen sie bewahren.“


Während sie einschliefen, glitzerte der Stein in der Ferne, und irgendwo tief im Vulkan begann das goldene Ei leise zu pulsieren, träumend von einem neuen Morgen für die Unterwasserwelt.

Ende

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