Die Brücke, die wir zusammen bauten - eine Kindergeschichte über Freundschaft und Zusammenhalt
- Michael Mücke

- vor 1 Stunde
- 3 Min. Lesezeit

Die Geschichte beginnt an einem stillen Morgen im Wald. Ben und Florian waren zwei Freunde, die sich schon sehr lange kannten. Sie trafen sich fast jeden Tag draußen, weil sie dort immer Neues entdecken konnten. Der Wald war für sie ein besonderer Ort voller kleiner Wunder. Zwischen hohen Bäumen roch es nach Erde und Blättern. Das Licht der Sonne fiel in hellen Flecken auf den Boden.
An diesem Tag gingen Ben und Florian langsam einen schmalen Pfad entlang. Sie erzählten sich Geschichten und hörten den Geräuschen des Waldes zu. Plötzlich hörten sie ein leises Plätschern, das sie neugierig machte. Florian blieb stehen und lauschte ganz genau.
Ben schaute sich um und sagte „Das klingt nach Wasser ganz in der Nähe“. Gemeinsam verließen sie den Pfad und gingen vorsichtig zwischen Büschen hindurch.
Nach einigen Schritten erreichten sie einen kleinen Fluss. Das Wasser war klar und floss ruhig dahin. Kleine Steine lagen im Flussbett und glänzten im Licht. Ben kniete sich hin und ließ seine Finger kurz ins Wasser tauchen. Florian setzte sich daneben auf einen Stein und lächelte. Beide schauten eine Weile schweigend auf den Fluss.
Im weichen Boden am Ufer entdeckten sie viele Spuren. Da waren kleine Abdrücke von Pfoten und größere Spuren von Hufen. Florian zeigte darauf und sagte „Hier kommen viele Tiere vorbei“. Ben nickte und antwortete „Sie möchten bestimmt auch auf die andere Seite“. Auf der gegenüberliegenden Seite sahen sie Büsche, Gras und schattige Plätze.
Ben stand auf und dachte laut nach. Florian hörte aufmerksam zu. Nach einer kurzen Pause sagte Florian „Wir könnten etwas bauen, damit alle rüberkommen“.
Ben sah ihn überrascht an und lächelte dann breit. „Eine Brücke wäre eine gute Idee“, sagte er überzeugt. Beide fühlten sich sofort begeistert von dem Gedanken.
Sie begannen damit, im Wald nach Materialien zu suchen. Ben sammelte lange und stabile Äste. Florian suchte flache Steine, die gut ins Wasser passten. Manche Äste waren schwer, doch gemeinsam konnten sie alles tragen. Dabei halfen sie sich gegenseitig und warteten aufeinander.
Am Fluss legten sie zuerst die Steine ins Wasser. Ben setzte einen Stein nach dem anderen und prüfte jeden sorgfältig. Florian reichte ihm weitere Steine und beobachtete genau.
Wenn etwas nicht passte, änderten sie es gemeinsam. Danach legten sie die Äste quer über die Steine. Sie achteten darauf, dass nichts verrutschte.
Während sie arbeiteten, blieb der Wald ruhig.
Ein Reh stand in einiger Entfernung und schaute zu. Vögel setzten sich auf niedrige Zweige und beobachteten die beiden Freunde. Florian bemerkte das Reh und sagte leise „Der Wald schaut uns zu“. Ben lächelte und antwortete „Dann bauen wir besonders sorgfältig“.
Die Brücke wuchs langsam und wurde immer stabiler. Ben hielt einen Ast fest, während Florian ihn richtig ausrichtete. Sie sprachen viel miteinander und hörten einander zu. Jeder Vorschlag war wichtig. Nach einiger Zeit traten sie einen Schritt zurück und betrachteten ihr Werk. Die Brücke war einfach, aber sie verband beide Seiten des Flusses.
Nun wollten sie testen, ob alles sicher war. Ben setzte vorsichtig einen Fuß auf die Brücke. Florian hielt seinen Arm und ging neben ihm. Gemeinsam gingen sie Schritt für Schritt vorwärts. Das Holz hielt und bewegte sich kaum. Auf der anderen Seite angekommen, lachten beide vor Freude.
Florian sagte „Zusammen können wir viel schaffen“. Ben antwortete „Gemeinschaft macht vieles möglich“. Sie setzten sich auf die Brücke und ließen die Beine baumeln. Das Wasser floss leise unter ihnen hindurch. Die Sonne stand nun etwas tiefer am Himmel.
Nach einer Weile trat das Reh näher. Es setzte vorsichtig einen Huf auf die Brücke. Langsam ging es über den Fluss und blieb ruhig. Danach folgten weitere Tiere. Kleine Pfoten tappten über das Holz. Vögel hüpften von Ast zu Ast. Ben und Florian sahen still zu und freuten sich.
Als es später wurde, machten sich die Freunde auf den Heimweg. Sie blickten noch einmal zurück zur Brücke. Ben sagte leise „Wir kommen bald wieder hierher“. Florian antwortete „Die Brücke gehört jetzt allen“. Hand in Hand gingen sie durch den Wald nach Hause.
In der Nacht floss der kleine Fluss weiter durch den Wald. Die Brücke stand fest und ruhig über dem Wasser. Sie erzählte von Freundschaft und Gemeinschaft. Alles begann mit Ben und Florian, die etwas zusammen erschaffen hatten.




