Die Bananenschale Benny
- Michael Mücke
- 14. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

In der kunterbunten Stadt Knallhausen, wo Regenbögen als Rutschen dienten und Einhörner in der Straßenbahn mitfuhren, lebte ein besonders glitschiger, aber sehr berühmter Bewohner: eine sprechende Bananenschale namens Benny.
Benny war nicht nur irgendeine alte Bananenschale, die man achtlos auf den Boden warf – oh nein! Er war lebendig, clever, unglaublich sportlich, und er trug eine winzige rote Schleife an seinem oberen Schalenende. Seine Lieblingsbeschäftigung?
Skateboardfahren. Aber nicht auf einem normalen Skateboard – sein Board war aus geröstetem Toastbrot, mit Marmelade auf der Unterseite. Niemand wusste, wie das funktionierte, aber irgendwie war es superschnell und machte bei jedem Trick ein leises „Mjam!“.
Benny war in ganz Knallhausen bekannt als der Flutschige Flitzer, und jeden Dienstag trat er bei der „Großen Bananen-Show“ auf dem Marktplatz auf. Der Platz war voller Leute: sprechender Karotten, tanzender Pilze und sogar einem Pudel mit Zylinder, der Saxofon spielte.
An diesem besonderen Dienstag wollte Benny seinen größten Trick aller Zeiten zeigen – den doppelten Rückwärts-Schalen-Looping mit Marmeladen-Salto.
Die Menge tobte, als er aufs Toastboard stieg und rief:
„Bereit oder nicht – jetzt wird’s rutschig!“
Er nahm Anlauf, sauste eine Rampe hoch, wirbelte durch die Luft und... SCHLURP! Er rutschte aus. Mitten im Sprung. Auf etwas Weichem. Etwas Klebrigem. Etwas...Zuckerrosa-Glibberigem.
Es war ein Marshmallow, der dreimal so groß war wie ein Fußball und auf dem Marktplatz einfach so herumlag.
Benny schrie: „OH NEIN! DAS IST KEIN GEPLANTER BONBONABGANG!“…und schoss wie ein Pfeil durch die Luft, genau in einen Schokoladeneisbecher, der gerade von einem sprechenden Eichhörnchen getragen wurde.
Das Eichhörnchen machte große Augen, ließ das Eis fallen und sagte: „Das war mein Snack! Aber jetzt ist es... ein Snack mit Bananen-Upgrade!“
Die Zuschauer hielten den Atem an. Einen Moment war es mucksmäuschenstill.
Dann brach lautes Gelächter aus. Sogar der Bürgermeister-Wackelpudding wackelte so heftig vor Lachen, dass sich seine Schleife löste und davonflog wie ein Helikopter. Die Bonbonblumen kreischten vor Freude, und der Saxofon-Pudel spielte ein freches Solo.
Benny tauchte aus dem Eis auf, mit Schoko in den Augenbrauen und Streuseln auf dem Rücken. Er blinzelte und sagte grinsend:„Na gut – das war wohl die süßeste Bauchlandung der Geschichte.“
Was niemand wusste: Ganz hinten im Publikum stand König Fruchtikus der Dritte, Herrscher von Obstsalatien, ein Land, in dem nur Obst regierte. Er trug eine Krone aus Ananasscheiben und fuhr ein Limomobil. Der König war begeistert.
Er trat zu Benny, verbeugte sich vor der klebrigen Bananenschale und sprach:„Ihr seid genau das, was meinem königlichen Zirkus fehlt: frech, flutschig, fantastisch! Kommt mit mir nach Obstsalatien!“
Benny schaute erst verwirrt, dann begeistert, dann wieder verwirrt – weil ihm gerade eine Sahnekirsche ins Auge gefallen war. Dann sagte er:„Nur wenn ich mein Toastbrot-Board mitnehmen darf!“
„Abgemacht!“ rief der König, und eine Stunde später flog Benny im königlichen Obstzeppelin davon – mit Apfelpiloten und Pfirsich-Stewardessen.
Dort erwartete Benny das reinste Wunderland: Häuser aus Melonen, Gärten voller Gummibärchenbäume, fliegende Zitronenbienen, und jeden Freitag ein „Tanz der Tropenfrüchte“, bei dem sogar die Weintrauben mit Kastagnetten tanzten.
Benny wurde zum Superstar. Er erfand Tricks wie den Ananas-Dreifachdreher, den Wassermelonen-Wirbelwind und den legendären „Klecksfreien Sahneflug“.
Jedes Mal, wenn er auftrat, rief er:
„Wer sagt, Bananenschalen sind nur zum Ausrutschen da? Ich bin hier, um die Welt zu flutschen!“
Er bekam eine eigene Show, eine Statue aus Zuckerwatte – und sogar ein Lied, das jeden Abend von einer Ukulele spielenden Mango gesungen wurde.
Doch so sehr Benny Obstsalatien auch liebte – sein Herz gehörte Knallhausen.
Ein Jahr später kehrte er zurück. Und was er sah, ließ ihn sprachlos werden (was bei ihm selten vorkam):Ganz Knallhausen hatte sich in ein riesiges Bananen-Fest verwandelt!
Überall hingen Banner mit seinem Gesicht. Es gab Rutschen aus Pudding, Wettbewerbe im „Marshmallow-Zielwerfen“, und sogar eine Parade, bei der eine riesige Benny-Bananenfigur auf einem Toastbrot durch die Straßen fuhr.
Benny stieg auf den Marktplatz, winkte in die Menge und rief:
„Ich dachte, ich hatte das große Missgeschick – aber in Wirklichkeit war es der Anfang von etwas Großartigem!“
Alle jubelten. Der Bürgermeister-Wackelpudding verlor wie immer seinen Hut, und das Eichhörnchen-Eis war wieder da – diesmal mit einem Schild: „Jetzt mit Bananengeschmack (frisch gefallen)“
Und als es Nacht wurde, flogen Glühwürmchen mit Zuckerstäbchen-Laternen durch die Luft, und Benny schlief zufrieden in einer Hängematte aus Lakritz.
Gute Nacht! Und vergiss nie: Wenn du mal hinfällst, steh auf, lach – und roll dich in ein Schokoladeneis!