top of page

Sir Schnarchsalot und das Reich der Schläfchen - eine verträumte Geschichte für Kinder

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 16. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
Sir Schnarchsalot liegt entspannt unter einem Baum, umgeben von Feen

Sir Schnarchsalot war ein Faultier, das im flauschigsten Winkel des verwunschenen Nickerchenwaldes lebte, und sein Lieblingsplatz war ein Ast, der so weich war, dass er sich wie ein warmes Kissen anfühlte. Das Faultier nannte diesen Ast seinen königlichen Thron, obwohl niemand im Wald je wirklich wusste, warum. Vielleicht lag es daran, dass Sir Schnarchsalot immer so zufrieden lächelte, wenn er darauf lag, als würde er ein unsichtbares Krönchen tragen.


Eines Abends, als der Himmel langsam dunkler wurde und die Wiesen ihren duftenden Schimmer bekamen, hörte Sir Schnarchsalot ein leises Flüstern im Gebüsch. Er öffnete ganz langsam ein Auge, weil ein Faultier natürlich niemals etwas hastig tat.


„Wer raschelt da eigentlich herum?“ fragte er mit schläfriger Stimme, während ein sanfter Wind durch seine Fellspitzen strich.


Aus dem Gebüsch schwebten winzige Traumfunken hervor, kleine, glitzernde Wesen, die wie tanzende Staubkörnchen wirkten. Sie bildeten einen Kreis um Sir Schnarchsalot und wirbelten so neugierig, dass er erneut blinzeln musste, um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte.


„Wir brauchen deine Hilfe, Sir Schnarchsalot!“ rief ein funkelnder Funke mit ungewohnt ernster Stimme.


Sir Schnarchsalot gähnte herzhaft. „Wofür braucht ihr denn ein Faultier, das am liebsten schläft?“ fragte er und streckte sich langsam, als müsste er erst alle Knochen daran erinnern, wach zu bleiben.


Die Traumfunken setzten sich auf seinen Arm, und ihre Stimmen klangen wie kleine Glocken. „Im Reich der Schläfchen herrscht ein ungewohnter Wirbel, und niemand kann richtig einschlafen!“


Das Faultier richtete sich ein wenig auf, was für ihn schon fast einer sportlichen Höchstleistung entsprach. „Das klingt wirklich ungewöhnlich, denn Schlafen gelingt doch eigentlich immer gut.“ Sir Schnarchsalot schaute die Traumfunken nachdenklich an, und die Traumfunken wirbelten noch unruhiger.


„Der Wolkenkönig hat sein großes Schnarchkonzert verloren, und ohne sein Konzert findet niemand den Weg in die Träume.“ erklärten sie. „Wir müssen das Konzert finden, doch es scheint irgendwo festzuhängen, und nur du kannst es lösen.“


Sir Schnarchsalot schloss die Augen und dachte so langsam nach, dass man meinen konnte, er würde schon wieder eindösen. Dann öffnete er sie wieder und sagte: „Wenn es dem Reich der Schläfchen hilft, komme ich sehr gerne mit.“ 


Die Traumfunken jubelten sanft und schwebten voraus, während Sir Schnarchsalot ihnen gemütlich folgte. Der Weg führte sie durch das knisternde Flüstergras, das bei jedem Schritt leise Geschichten erzählte, die sich wie weiche Wolken anhörten.


Sir Schnarchsalot hörte ihnen gerne zu, aber irgendwann merkte er, dass das Flüstergras immer wieder denselben Satz wiederholte.


„Irgendetwas blockiert die Träume.“ sagte das Gras, und Sir Schnarchsalot blieb stehen.


„Vielleicht liegt das verlorene Schnarchkonzert in einem Traumknoten.“ sagte das Faultier und lächelte verschlafen. Die Traumfunken sahen ihn beeindruckt an, denn niemand außer Sir Schnarchsalot wusste so gut, wie sich verhedderte Träume anhörten.


Sie erreichten eine Lichtung, auf der ein großer, schimmernder Traumknoten schwebte. Er sah aus wie eine weiche, glänzende Wolke, die sich aber viel zu fest zusammengedrückt hatte. Sir Schnarchsalot kam näher und legte eine Pfote darauf.


„Dieser Knoten ist wirklich sehr fest.“ murmelte er.


Die Traumfunken schwebten um den Knoten herum und ließen kleine Funken regnen, die wie Sternenstaub aussahen. Doch der Knoten blieb ungerührt. Sir Schnarchsalot überlegte, wie man einen Traum löst, der zu verkrampft war. Dann stellte er sich an den Knoten, kuschelte sich ganz dicht daran und schloss seine Augen.


„Ich werde einfach richtig tief schnarchen.“ sagte er leise.


Als Sir Schnarchsalot zu schnarchen begann, vibrierte die ganze Lichtung. Sein Schnarchen hatte eine fast magische Klangfarbe, die warm, weich und wunderbar beruhigend war.


Die Traumfunken hörten fasziniert zu, denn mit jeder tiefen Schnarchwelle lockerte sich der Traumknoten ein kleines bisschen mehr. Nach einigen kräftigen Schnarchern löste sich der Traumknoten schließlich auf, und ein großes, sanftes Summen erfüllte die Lichtung.


„Das ist das verlorene Schnarchkonzert!“ riefen die Traumfunken begeistert. Das Summen breitete sich aus, schwebte über die Bäume und legte sich wie eine angenehme Decke über das ganze Reich der Schläfchen.


Sir Schnarchsalot lächelte zufrieden. „Jetzt kann jeder wieder gut einschlafen.“ sagte er, während er sich langsam in das weiche Gras niederließ. Die Traumfunken tanzten um ihn herum und sangen: „Du hast uns gerettet, Sir Schnarchsalot.“


Der Abend verwandelte sich in eine tiefe, ruhige Nacht, die so friedlich war, dass selbst die leisesten Geräusche müde wurden. Sir Schnarchsalot schloss die Augen und glitt in einen Traum, der so sanft war wie warme Abendluft.


Das Reich der Schläfchen war wieder in Balance, und Sir Schnarchsalot wusste, dass jeder Traum irgendwann zu ihm zurückkehren würde, wenn er gebraucht wurde. Doch in diesem Moment dachte er nur an eines: „Ein kleines Nickerchen klingt jetzt perfekt.“

Schlummerpiraten Newsletter

Herzlich Willkommen und Danke!

Keine Sorge, ich bombardieren dich nicht mit E-Mails! Der Newsletter kommt nur einmal pro Woche und enthält eine liebevolle Zusammenfassung der neuesten Gute-Nacht-Geschichten.
Bei der Anmeldung erhältst du 100 Ausmalseiten und die erste Geschichte des Buches "Ich bin wertvoll", als kleines Dankeschön.

Alle Anfragen an: schlummerpiraten@gmail.com

© 2025 by Michael

bottom of page