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Moritz erster Flug - eine Gute Nacht Geschichte für Kinder

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 8. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit
MJoritz schaut aus dem Flugzeugfenster und sieht die Landschaft Norwegens

Der Morgen begann früh, als die Sonne sich langsam über den Horizont schob und die ersten goldenen Strahlen durch Moritz’ Fenster fielen. Moritz öffnete die Augen, blinzelte verschlafen und spürte sofort ein freudiges Kribbeln im Bauch.


Heute war kein gewöhnlicher Tag. Heute war der Tag seines allerersten Fluges. Er sprang auf, schlüpfte schnell in seine Hausschuhe und rief begeistert durch das ganze Haus: „Mama, Papa, heute fliegen wir!“ Seine Stimme hallte durch den Flur, und sogar seine kleine Schwester Clara wachte davon auf.


Seine Mutter kam lächelnd ins Zimmer und strich ihm liebevoll durchs Haar. „Ja, mein Schatz, heute geht es los. Wir fliegen nach Norwegen.“ Ihr Blick verriet, dass sie sich selbst genauso auf die Reise freute.


Moritz hatte schon viele Fotos gesehen, die zeigten, wie wunderschön Norwegen war – mit hohen Bergen, tiefen Fjorden, Wäldern voller Tannen und kleinen bunten Häusern am Wasser. Doch heute würde er all das mit eigenen Augen sehen.


Beim Frühstück konnte er kaum stillsitzen. Seine Beine wackelten vor Aufregung, während er versuchte, sein Brötchen zu essen. „Wie schnell fliegt ein Flugzeug? Können wir die Wolken anfassen? Und was passiert, wenn wir über das Meer fliegen?“ fragte er ununterbrochen.


Sein Vater lachte und sagte ruhig: „Ganz ruhig, Moritz. Du wirst es bald selbst erleben. Es fühlt sich an, als würde man über eine weiche Straße aus Licht gleiten.“ 


Moritz konnte sich das kaum vorstellen, aber es klang wunderschön.


Als sie schließlich am Flughafen ankamen, war Moritz völlig überwältigt. Überall liefen Menschen mit Koffern, lachten, winkten und sprachen in fremden Sprachen. Die großen Fenster gaben den Blick auf die riesigen Flugzeuge frei, die draußen aufgereiht standen. Ihre Flügel glänzten in der Sonne, und die Triebwerke glitzerten silbern.


Moritz drückte seine Nase an die Scheibe und rief fasziniert: „Die sind ja größer als Häuser!“ Clara kicherte und sagte: „Vielleicht wohnen die Piloten da drin!“


Die Familie checkte ihr Gepäck ein und ging durch die Sicherheitskontrolle. Moritz staunte über alles, was passierte. Das Piepen der Scanner, die freundlichen Stimmen der Mitarbeiter und die vielen Schilder wirkten für ihn wie der Anfang eines großen Abenteuers.


Schließlich standen sie vor der Glastür, durch die man das Flugzeug sehen konnte, das sie nach Norwegen bringen sollte. Es trug blaue Streifen und das Logo einer Möwe am Heck.


Als sie durch die Gangway gingen, hielt Moritz die Hand seiner Mutter fest. „Ist das wirklich unser Flugzeug?“ fragte er ehrfürchtig.


„Ja, genau das ist es,“ antwortete sie lächelnd. Drinnen war es warm und hell. Eine freundliche Flugbegleiterin begrüßte sie mit einem breiten Lächeln. „Willkommen an Bord! Setzt euch bequem hin, gleich geht es los.“


Moritz durfte am Fenster sitzen, und er war überglücklich. Er schnallte sich an, wie die Stewardess es gezeigt hatte, und blickte neugierig nach draußen. Der Pilot sprach kurz über die Lautsprecheranlage, und seine Stimme klang ruhig und freundlich: „Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie auf unserem Flug nach Oslo. Wir starten in wenigen Minuten. Bitte bleiben Sie angeschnallt.“


Dann begann das Flugzeug zu rollen. Zuerst langsam, dann immer schneller. Moritz spürte, wie sein Herz raste. Seine Hände klammerten sich in die Armlehnen, doch sein Gesicht strahlte vor Freude. Plötzlich hob sich das Flugzeug sanft in die Luft.


Unten wurden die Straßen kleiner, die Häuser winzig, und schon bald konnte man nur noch Felder, Flüsse und Wälder erkennen. Moritz rief begeistert: „Wir fliegen wirklich! Ich fliege wirklich!“ Seine Stimme überschlug sich vor Glück.


Über den Wolken war es still und hell. Der Himmel schien endlos, und die Sonne glitzerte auf den Wattewolken. Moritz stellte sich vor, dass sie auf einem riesigen Bett aus Zuckerwatte schwebten.


„Mama, schau, die Wolken bewegen sich!“ sagte er begeistert, und seine Mutter nickte. „Ja, und wir bewegen uns mit ihnen.“ Nach einer Weile kam die Flugbegleiterin und brachte ihnen Getränke. Moritz bekam Apfelsaft und einen kleinen Keks in Form eines Flugzeugs.


„Danke schön,“ sagte er höflich und biss vorsichtig hinein. Sein Vater grinste und sagte: „Na, schmeckt das Abenteuer?“ 


Moritz nickte ernsthaft und antwortete: „Ja, und es ist das beste Abenteuer überhaupt.“


Er beobachtete, wie die Sonne langsam durch die Wolken schimmerte, und stellte sich vor, wie das Flugzeug von einer geheimen Windfee getragen wurde. In seiner Fantasie hörte er sogar eine leise Stimme, die flüsterte: „Keine Sorge, kleiner Flieger, der Himmel beschützt dich.“


Nach einer Weile spürte Moritz, dass seine Augen schwer wurden. Er lehnte sich an seine Mutter und schaute noch einmal aus dem Fenster. Unter ihnen zog die Nordsee vorbei, grau und geheimnisvoll, doch oben war alles friedlich und ruhig. Er stellte sich vor, dass Fische tief unten im Wasser zu ihnen hinaufschauten und dachten: „Wie gern würden wir so fliegen.“


Als er die Augen wieder öffnete, sah er plötzlich schneebedeckte Berge unter sich. Die Sonne glitzerte auf den Gipfeln, und der Himmel war klar und blau. „Ist das schon Norwegen?“ fragte er leise. Seine Mutter nickte.


„Ja, mein Schatz, das ist Norwegen. Schau, da unten ist der Fjord.“ Moritz drückte sein Gesicht wieder ans Fenster und konnte kaum glauben, wie schön alles aussah.


Langsam begann das Flugzeug zu sinken. Moritz spürte das Kribbeln in seinem Bauch wieder. Er hielt die Hand seines Vaters und flüsterte: „Ich will gar nicht, dass es aufhört.“ Doch als sie sicher landeten und durch das Fenster die Berge, das Meer und die bunten Häuser sahen, war er wieder voller Freude.


Draußen roch die Luft frisch und nach Salz. Sie fuhren mit dem Bus zu einem kleinen Hotel am Meer, und Moritz konnte gar nicht genug davon bekommen, alles zu beobachten. Die Straßen waren ruhig, und die Menschen lächelten freundlich. In der Ferne riefen Möwen, und der Himmel färbte sich langsam rosa im Abendlicht.


Als sie endlich im Hotelzimmer waren, stand Moritz am Fenster und sah hinaus auf das glitzernde Wasser. „Ich glaube, ich kann die Stelle sehen, wo wir geflogen sind,“ sagte er träumerisch. Seine Mutter lachte leise und antwortete: „Vielleicht fliegen wir eines Tages noch einmal, mein Schatz.“


In dieser Nacht, eingekuschelt in sein weiches Bett, hörte Moritz das Rauschen der Wellen und das ferne Rufen der Möwen. Er dachte an das Gefühl, über den Wolken zu schweben, an das Kribbeln im Bauch und an das leise Summen der Motoren. Mit einem zufriedenen Lächeln flüsterte er: „Ich will wieder fliegen.“ 


Dann schloss er die Augen und schlief ein – und in seinen Träumen flog er weiter, höher und weiter, über die glitzernden Fjorde Norwegens hinaus, mitten in die Sterne hinein.

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