Dino Peppino und das Dinosaurier Sportfest - eine Geschichte zum Vorlesen mit Dinosauriern
- Michael Mücke

- 4. Sept.
- 4 Min. Lesezeit

Der kleine Dinosaurier Peppino lebte in einem friedlichen Tal, das von hohen Bergen umgeben war. Die Wiesen waren saftig und voller bunter Blumen, und in den Bäumen zwitscherten die Vögel von früh bis spät. Peppino war ein kleiner, grüner Dino mit neugierigen Augen und einem Lächeln, das fast immer auf seinem Gesicht zu sehen war.
An diesem besonderen Tag aber war er noch aufgeregter als sonst. Denn heute sollte das große Dinosaurier Sportfest stattfinden, von dem er schon seit Wochen geträumt hatte.
Er wachte früh auf, noch bevor die Sonne ganz aufgegangen war. Die ersten goldenen Strahlen malten Muster auf die Felsen, und der Tau glitzerte wie Edelsteine im Gras.
Peppino sprang aus seinem Farnbett, streckte die Arme weit aus und rief fröhlich: „Heute ist der Tag des Sportfestes! Heute werde ich zeigen, was in mir steckt!“
Auf dem Weg zum Festplatz hüpfte er über kleine Bäche, kletterte über Wurzeln und ließ sich von flatternden Libellen begleiten.
Ein paar seiner Freunde, die kleinen Vogel-Dinosaurier, flatterten neben ihm her und piepsten aufmunternd: „Los, Peppino, du schaffst das!“ Er lachte, rannte schneller und erreichte schließlich die große Lichtung, wo das Fest schon vorbereitet war.
Die Lichtung war voller Dinosaurier aller Größen. Dort standen lange-halsige Sauropoden, die wie Türme wirkten, kräftige Hörnerträger, flinke Raptoren und sogar kleine Dino-Kinder, die vor Freude hüpften.
Bunte Fahnen aus Farnblättern flatterten im Wind, und auf einem großen Stein stand der uralte, weise Triceratops, der das Fest eröffnen sollte.
Mit tiefer Stimme rief er: „Willkommen, meine Freunde! Heute feiern wir das Dinosaurier Sportfest. Es geht nicht darum, wer der Stärkste oder Schnellste ist, sondern darum, Freude zu haben, Mut zu zeigen und Freunde zu gewinnen.“
Peppino fühlte sein Herz klopfen. Er wollte unbedingt mitmachen, egal in welcher Disziplin. Das erste Spiel war das große Dino-Rennen.
Alle Läufer stellten sich an eine Linie aus weißen Steinen. Neben Peppino stand ein junger Raptor, der ihn angrinste: „Kleiner, ich wette, du kannst schneller flitzen, als man denkt!“ Das Startsignal ertönte, und schon flitzten die Dinos los.
Staub wirbelte auf, die Zuschauer jubelten. Peppino rannte so schnell er konnte. Natürlich holten ihn die großen Läufer bald ein, doch er gab nicht auf.
Mit flinken Schritten und einem breiten Lächeln erreichte er das Ziel. Auch wenn er nicht vorne war, rief er voller Stolz: „Ich habe mein Bestes gegeben!“ Und das Publikum klatschte begeistert.
Nach dem Rennen folgte der Weitsprung. Jeder Dino durfte Anlauf nehmen und springen, so weit er konnte. Ein Stegosaurus schaffte es fast über eine kleine Mulde, und ein Raptor landete fast doppelt so weit. Peppino nahm ebenfalls Anlauf, sprang – und landete mitten in einer Pfütze.
Wasser und Schlamm spritzten überall hin. Die Zuschauer lachten, und Peppino lachte am lautesten. „Ich habe den spritzigsten Sprung von allen gemacht!“ rief er vergnügt.
Als Nächstes stand das Baumstammrollen an. Große Stämme wurden auf den Boden gelegt, und die Dinosaurier sollten sie so weit wie möglich rollen. Die starken Triceratopse und Ankylosaurier waren klar im Vorteil, doch Peppino wollte es trotzdem versuchen.
Er stemmte sich mit all seiner Kraft gegen einen kleineren Stamm, drückte, schob, keuchte und schaffte es tatsächlich, ihn ein paar Meter weit zu bewegen. Ein kleiner Applaus erhob sich, und Peppino verbeugte sich wie ein echter Gewinner.
Beim Farnblattweitwurf ging es darum, riesige Farnblätter möglichst weit in die Luft zu schleudern. Manche Dinosaurier warfen sie wie Speere, andere schleuderten sie wie Frisbees. Peppino griff sich ein großes Blatt, drehte sich dreimal im Kreis und warf es mit aller Kraft.
Das Blatt segelte nicht besonders weit, aber es flatterte wie ein lustiger Schmetterling und landete direkt auf dem Kopf eines großen Brachiosaurus. Dieser lachte dröhnend und rief: „Das war der witzigste Wurf des Tages!“
Dann kam das Kletterspiel. Auf einem großen Felsen waren kleine Plattformen und Vorsprünge angebracht, und jeder sollte versuchen, so weit wie möglich hinaufzukommen.
Die wendigen Raptoren waren flink wie Katzen, aber Peppino kletterte langsam und vorsichtig. Immer wenn er abrutschte, griff er fester zu. Schließlich stand er fast ganz oben und rief stolz: „Ich bin fast ein Bergdino!“
Doch das Highlight des Tages war das Teamspiel, bei dem alle gemeinsam eine riesige Kugel aus Blättern und Stöcken über den Platz rollen mussten. Zuerst wussten die Dinosaurier nicht, wie sie zusammenarbeiten sollten, aber dann rief Peppino: „Lasst uns alle gleichzeitig schieben, dann schaffen wir es!“
Und tatsächlich, die Kugel rollte langsam, dann schneller, bis sie unter großem Jubel ins Ziel kam.
Zum Abschluss des Festes gab es noch einen Wettbewerb im Geschichten-Erzählen. Jeder Dino konnte eine kleine Geschichte vortragen. Manche erzählten mutige Abenteuer, andere sangen Lieder.
Peppino war nervös, doch dann trat er vor und sprach mit klarer Stimme: „Heute habe ich gelernt, dass Gewinnen nicht so wichtig ist wie Freude, Freundschaft und Lachen. Jeder von uns ist auf seine Weise besonders.“
Die Menge jubelte, und der alte Triceratops nickte weise. „Wahrlich, kleine Worte können groß sein. Heute hast du uns alle erinnert, worum es wirklich geht.“
Als die Sonne unterging und der Himmel in Rosa und Gold leuchtete, versammelten sich alle Dinosaurier zu einem großen Kreis.
Sie sangen, lachten und erzählten von den lustigsten Momenten des Tages. Peppino fühlte sich glücklich, müde und voller Stolz.
Auf dem Heimweg ging er langsam durch den Wald, hörte die Grillen zirpen und spürte den weichen Boden unter seinen Füßen.
Als er schließlich in sein Farnbett kroch, flüsterte er leise: „Heute war der schönste Tag meines Lebens, und morgen beginnt ein neues Abenteuer.“
Mit einem breiten Lächeln auf seinem Gesicht schlief der kleine Dinosaurier Peppino ein, während über ihm die Sterne funkelten und der Mond still auf das Tal hinabsah.




