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Die Reise im fliegendem Bett - eine abenteuerliche Gute-Nacht-Geschichte mit Entdeckungen

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 12. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
Mia sitzt auf ihrem fliegendem Holzbett und fliegt um die Welt

Es war eine jener Nächte, in denen alles ein bisschen magisch wirkte. Der Himmel hing tief und dunkelblau über der Stadt, und der Mond leuchtete so hell, dass man fast hätte Zeitung lesen können. Im Kinderzimmer von Mia stand ein altes Holzbett, dessen Kopfteil feine Schnitzereien trug. Mia liebte dieses Bett. Sie wusste nicht, warum, aber manchmal hatte sie das Gefühl, als hätte es Augen, die leise lächelten.


An diesem Abend war Mia schon halb eingeschlafen, als sie ein leises Knarren hörte. Sie öffnete die Augen, und das Bett flüsterte: „Heute Nacht fliegen wir weg.“


Mia setzte sich auf, rieb sich die Augen und starrte das Bett an. „Bett… hast du gerade mit mir gesprochen?“ „Ja“, knarzte es sanft, „und wenn du mutig bist, zeige ich dir die Welt.“ Mia lächelte, zog die Decke enger um sich und nickte.


„Ich bin bereit.“


Das Bett vibrierte leicht, hob sich vom Boden und schwebte zum offenen Fenster. Die Gardinen flatterten im Luftzug, als das Bett hinausglitt. Die kühle Nachtluft roch nach frisch gemähtem Gras, und hoch oben funkelten unzählige Sterne. Unter ihnen lag die Stadt, still und friedlich.


Sie flogen lange, bis sich unter ihnen eine weite, glitzernde Landschaft ausbreitete. Der Sand schimmerte im Mondlicht wie flüssiges Silber. Große Dünen ragten auf wie Wellen, die in der Zeit erstarrt waren. Das Bett flüsterte: „Hier schläft die Sonne und träumt vom Morgen.“


In der Ferne bewegte sich eine Karawane Kamele, ihre Glocken klangen leise wie ein fernes Lied. Der Wind trug den Geruch von trockenem Staub und warmem Stein zu ihnen.Mia beugte sich vor, sah winzige Wüstenmäuse, die flink durch den Sand huschten. Über ihnen glitt eine Sternschnuppe, und Mia wünschte sich, dass diese Reise niemals enden möge.


Das Bett flog weiter, bis der Sand unter ihnen verschwand und eine dichte, grüne Welt auftauchte. Nebel lag wie Watte zwischen den Bäumen. Seltsame Rufe hallten durch den Wald – ein tiefer Brülllaut, dann das Zwitschern exotischer Vögel.


„Hier wohnt das Grün in tausend Tönen“, sagte das Bett sanft. Auf einer Lichtung entdeckte Mia einen Baum voller leuchtender Blüten, die im Dunkeln wie kleine Laternen glühten. Schillernde Schmetterlinge flatterten darum herum, und irgendwo plätscherte ein kleiner Bach. Mia atmete tief ein – die Luft roch süß nach Blütenhonig und feucht nach Regen.


Plötzlich tauchten Lichter vor ihnen auf, nicht wie Sterne, sondern größer und heller. Sie schwebten über eine Stadt, deren Häuser aus Glas zu bestehen schienen. In den Straßen spiegelten sich die Lichter wie bunte Regenbögen.


„Hier fangen sie das Licht und halten es fest“, erklärte das Bett.Mia sah Kinder, die lachend durch die Straßen liefen und mit gläsernen Drachen spielten, die wie riesige Seifenblasen aussahen. Musik lag in der Luft – sanft, wie von hundert kleinen Glöckchen.


Der Flug führte sie über ein glitzerndes Meer, dessen Oberfläche vom Mond wie mit Silber bepinselt war. Unter ihnen blitzten bunte Korallenriffe. Schwärme von Fischen zogen vorbei, ihre Schuppen funkelten wie kleine Edelsteine.


Ein Delfin sprang aus den Wellen und rief: „Kommt bald wieder!“ Das Bett lachte leise. „Die Meeresbewohner sind sehr höflich.“ Der salzige Geruch des Meeres mischte sich mit der frischen Brise, und Mia konnte gar nicht genug davon bekommen.


Es wurde kälter, und bald lag Schnee unter ihnen. Am Himmel begannen grüne, violette und blaue Lichter zu tanzen – das Polarlicht.„Hier hört man das Flüstern des Eises“, sagte das Bett leise.Auf einer Eisscholle lag eine Robbenfamilie, eng aneinander gekuschelt. Eine Robbe hob den Kopf und blinzelte ihnen freundlich zu. Mia winkte zurück, während ihre Wangen von der Kälte prickelten.


Sie flogen weiter und erreichten eine endlose Blumenwiese. Die Blumen waren so hoch, dass sie das Bett fast berührten. Überall summten Bienen, und der Duft war so süß, dass Mia kurz die Augen schließen musste. In der Ferne stand ein goldenes Schloss, dessen Türme im Licht der Morgendämmerung schimmerten. Das Bett erklärte: „Hier träumen die Bienen von Honigpalästen.“


Hinter einem Hügel hörte Mia das Rauschen von Wasser. Kurz darauf sah sie einen Wasserfall, der wie flüssiges Glas in die Tiefe stürzte. Ein Regenbogen spannte sich darüber, so klar, dass man fast glaubte, ihn anfassen zu können. „Manche Träume klingen wie Wasser“, murmelte das Bett.


Schließlich entdeckten sie eine kleine Insel, deren Strand im Dunkeln funkelte. Millionen kleiner Muscheln leuchteten, als hätten sie das Licht der Sterne eingefangen. Ein alter Vulkan ragte in der Mitte der Insel auf, sein Krater glühte schwach. Die Luft roch nach Salz und warmem Gestein. Mia dachte bei sich: „Hier muss man vorsichtig träumen, sonst bricht der Vulkan in Geschichten aus.“


Als der Himmel im Osten heller wurde, wusste Mia, dass sie zurück mussten. Die Sterne verblassten, und der erste Vogel begann zu singen. Das Bett glitt sanft durch das offene Fenster, landete leise und seufzte zufrieden. Mia kuschelte sich unter die Decke und flüsterte: „Danke, liebes Bett, für die Reise.“ „Das war nur der Anfang“, antwortete das Bett, „denn die Welt ist groß und voller Wunder.“


Noch bevor Mia einschlief, wusste sie, dass es viele Nächte geben würde, an denen ihr Bett sie wieder in ferne Länder tragen würde.

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