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Der Schatz von Captain Stern - eine magische Piratengeschichte zum Einschlafen

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • vor 6 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit
Marla steht mit dem Schatz in der Hand vor dem Piratenversteck

Es war einmal ein kleiner Hafenort, in dem die Häuser dicht aneinandergebaut standen, als wollten sie sich gegenseitig vor dem Wind schützen. Die Gassen rochen nach Salz, Teer und frischem Fisch, und auf dem Marktplatz erzählten alte Seeleute den Kindern Geschichten von wilden Stürmen, fernen Inseln und geheimnisvollen Schätzen. Doch eine Geschichte war bekannter als alle anderen: die Legende vom Schatz des berühmten Captain Stern.


Captain Stern war kein gewöhnlicher Pirat gewesen. Er war ein kühner Abenteurer, ein Entdecker, der das Meer nicht aus Gier, sondern aus unbändiger Neugier bereist hatte. Man sagte, er sei der einzige gewesen, der das „Meer der Sterne“ überquert habe – ein geheimnisvolles Stück Ozean, in dem die Wellen im Dunkeln leuchteten, als hätten sie selbst den Himmel verschluckt.


Der Schatz, den er dort versteckt haben sollte, war nie gefunden worden. Manche glaubten, er sei nur eine Legende, doch die Kinder des Dorfes lauschten gebannt, wenn die Alten davon sprachen.


Eines Abends, als die Sonne wie ein roter Ball im Meer versank und der Himmel von tausend Sternen übersät war, saß die kleine Marla am Kai. Neben ihr stand der alte Jakob, ein wettergegerbter Fischer mit weißem Bart, der Pfeife im Mund und Augen, die mehr gesehen hatten, als er je zugeben würde. Er blies den Rauch in die Luft und sagte geheimnisvoll: „Captain Sterns Schatz ist kein gewöhnliches Gold. Er ist etwas, das die Welt verändern könnte, wenn ihn jemand mit reinem Herzen findet.“


Marla konnte kaum atmen vor Spannung. In dieser Nacht wälzte sie sich unruhig im Bett, die Worte des Alten immer im Ohr. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie zog ihre Stiefel an, nahm ihr kleines Ruderboot und schlich zum Strand. Das Meer glitzerte im Mondlicht, als hätte jemand silberne Funken hineingestreut.


„Wenn Captain Stern die Sterne als Wegweiser nutzte, dann folge ich ihnen,“ flüsterte sie entschlossen.


Sie ruderte hinaus, und schon bald entdeckte sie eine Linie aus Sternen, die wie ein silberner Pfeil über den Himmel zog.


Der Wind wurde stärker, die Wellen höher, doch Marla hielt stand. Stundenlang kämpfte sie gegen die Strömung, bis eine geheimnisvolle Nebelwand vor ihr auftauchte. Dahinter lag eine Insel, schwarz und wild, mit Felsen, die wie Zähne aus dem Wasser ragten.


Die Insel wirkte verlassen, doch als Marla den Strand betrat, hörte sie plötzlich ein tiefes Grollen. Es war kein Donner, sondern ein Geräusch, das aus dem Inneren der Erde zu kommen schien. Mutig folgte sie dem Laut, bis sie vor einer gewaltigen Festung stand, deren Mauern von Ranken überwuchert und deren Türme halb eingestürzt waren. Die große Holztür knarrte, als sie sie aufstieß, und ein kalter Wind wehte ihr entgegen.


Im Inneren lag eine riesige Halle, von flackernden Fackeln erhellt, die wie durch Zauber niemals erloschen waren. An den Wänden hingen alte Karten, auf denen nicht nur Länder, sondern auch Sternbilder eingezeichnet waren.


In der Mitte des Saals stand eine gewaltige Truhe, deren Eisenbeschläge von fremden Symbolen bedeckt waren. Doch als Marla nähertrat, bemerkte sie, dass die Truhe nicht verschlossen war.


Mit zitternden Händen öffnete sie den Deckel und erwartete Gold und Juwelen.

Doch darin lag etwas viel Erstaunlicheres: eine Kristallkugel, so klar wie Wasser, in deren Innerem ganze Sternbilder funkelten. Neben ihr lag ein Kompass, dessen Nadel nicht nach Norden zeigte, sondern auf geheimnisvolle Weise immer zum hellsten Stern am Himmel wies.


Und darunter, sorgfältig eingewickelt in ein altes Tuch, lag ein Buch, das mit glänzenden Zeichen verziert war. Auf der ersten Seite stand geschrieben: „Dies ist das Herz des Himmels. Wer es besitzt, kann den Weg zu unentdeckten Welten finden.“


Marla nahm die Kristallkugel in die Hand, und plötzlich begann sie zu leuchten. Vor ihren Augen öffnete sich ein Bild aus Licht: gewaltige Meere, die in Farben schimmerten, die sie nie gesehen hatte, Inseln voller leuchtender Pflanzen, und Schiffe, die wie Schatten durch den Himmel flogen, als könnten sie in den Sternen segeln.


Sie verstand nun, dass Captain Sterns Schatz kein Reichtum für Taschen war, sondern ein Schlüssel zu neuen Abenteuern, ein Werkzeug, um das Unbekannte zu entdecken. Der alte Pirat hatte nicht an Gold geglaubt – er hatte den Mut und die Sehnsucht nach den Sternen als den wahren Reichtum erkannt.


Als der Morgen dämmerte, packte Marla die Kristallkugel, den Sternenkompass und das geheimnisvolle Buch behutsam in ihr Boot. Mit kräftigen Ruderschlägen machte sie sich auf den Heimweg. Ihr Herz war voller Aufregung, denn sie wusste: Mit diesem Schatz konnte sie Orte finden, von denen niemand je gehört hatte.


Zurück im Dorf erzählte sie den Kindern, was sie gesehen hatte. Sie endete immer mit den Worten: „Captain Stern hat uns gezeigt, dass der größte Schatz nicht Gold oder Silber ist, sondern die Sterne, die uns den Weg weisen, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“


Und so schlief Marla in dieser Nacht friedlich ein, während draußen das Meer leise rauschte und die Sterne wie ewige Wächter über ihre Träume wachten – bereit, sie auf das nächste große Abenteuer zu rufen.


Soll ich noch eine zusätzliche Episode einbauen, in der Marla auf der Insel Hindernisse überwinden muss, zum Beispiel Fallen, Rätsel oder vielleicht sogar eine Wächter-Kreatur, bevor sie den Schatz erreicht?

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