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Als die Sterne fielen - Kinder Gute-Nacht-Geschichte

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 4. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Luno der Bär in einer Rakete

Es war einmal ein kleiner Bär namens Luno, der in einem ruhigen Tal unter einem besonders funkelnden Sternenhimmel lebte. Luno war kein gewöhnlicher Bär. Er war klug und träumerisch, mit einem silbergrauen Fell, das im Mondlicht fast leuchtete. Am liebsten lag er nachts auf dem Rücken in der weichen Wiese und betrachtete den Himmel.


„Warum funkeln die Sterne so schön?“, fragte er eines Abends seine Großmutter.


Sie lächelte und strich ihm sanft über das Fell. „Jeder Stern ist eine kleine Sonne, Luno. Sehr weit weg von hier. Und manchmal…“, sie beugte sich näher, „…manchmal kommen sie uns besuchen.“


„Sterne? Zu uns?“, staunte Luno.


„In Form von Sternschnuppen. Man sagt, wenn du eine siehst und dir etwas wünschst, kann der Wunsch in Erfüllung gehen.“


Diese Nacht konnte Luno kaum schlafen. Er hielt Ausschau nach einer Sternschnuppe, doch der Himmel blieb ruhig. Am nächsten Morgen war er entschlossen: „Ich möchte die Sterne selbst besuchen.“


Er baute sich eine kleine Rakete aus Ästen, Blättern und Tannenzapfen. Sie sah seltsam aus, war aber genau richtig für einen kleinen Bären mit einem großen Traum.

„Ich nenne sie Sternengleiter“, sagte Luno stolz.


Er verabschiedete sich von seiner Familie, schnallte sich mit einem Lianengurt fest und zählte laut:„Drei. Zwei. Eins. Abflug!“


In diesem Moment wehte eine kräftige Windböe über das Tal. Die Bäume bogen sich, das Laub tanzte und plötzlich hob Lunos Rakete tatsächlich ab. Ganz langsam. Ganz leise. Als hätte der Wind selbst beschlossen, seinem Traum zu helfen.


Luno flog höher und höher. Die Wiese wurde kleiner, die Wolken zogen unter ihm vorbei und schließlich wurde der Himmel tiefblau, fast schwarz. Um ihn herum funkelten Millionen Sterne. Sie waren viel näher als von der Erde aus.


„Hallo Sterne!“, rief Luno mit großen Augen. „Ich bin Luno und ich komme in Frieden.“


Die Sterne blinkten in verschiedenen Farben. Manche waren rot, andere blau oder gold. Einer davon kam plötzlich näher. Es war ein freundlicher, kugelrunder Stern mit einem warmen Leuchten.


„Willkommen, Luno. Du bist der erste Bär, der den Himmel besucht“, sagte der Stern mit einer Stimme, die wie Wind in den Bäumen klang.


„Ich habe so viele Fragen“, sagte Luno aufgeregt. „Wie entstehen Sterne? Was sind Planeten? Warum leuchtet ihr?“


Der Stern kicherte sanft. „Komm mit. Ich zeige dir das Universum.“

Und so begann Lunos große Reise.


Zuerst flogen sie zu einem riesigen Nebel, der in allen Farben schimmerte. Dort zeigte ihm der Stern eine Stelle, wo gerade ein neuer Stern geboren wurde. Gase und Staub wirbelten durcheinander, bis sie sich in einem hellen Licht sammelten.


„Hier entstehen die Babys der Galaxien“, erklärte der Stern.


Weiter ging es vorbei an riesigen Planeten mit Ringen aus Eis und Felsen. Einer war so groß, dass Luno sich klein wie ein Käfer fühlte. Ein anderer war ganz aus Gas und vibrierte leise wie eine große Trommel.


Sie besuchten einen Kometen, der seinen glitzernden Schweif durch das All zog. Luno streckte die Pfote aus und ließ sich von den glitzernden Teilchen kitzeln.

„Das ist das schönste Abenteuer meines Lebens“, flüsterte er.


Schließlich kamen sie zu einem Ort, an dem viele Sterne langsam dunkler wurden. Der Stern erklärte:


„Auch wir Sterne haben ein Leben. Wir werden geboren, leuchten viele Millionen Jahre und dann ruhen wir uns aus. Manche werden zu kleinen weißen Zwergen. Andere… verschwinden ganz.“


„Wohin verschwinden sie?“, fragte Luno leise.


„Sie werden Teil des Universums. Manchmal als Schwarzes Loch. Manchmal als Erinnerung in einem Herzen“, antwortete der Stern.


Luno wurde still. Er dachte an seine Familie unten im Tal. An die warmen Umarmungen, an die Geschichten seiner Großmutter, an die flüsternden Blätter der Bäume.

„Ich glaube, ich möchte zurück. Damit ich erzählen kann, was ich gesehen habe.“

Der Stern nickte. „Dann bringe ich dich zurück auf den Sternenwind.“


Luno schloss die Augen. Ein warmer Wind hob ihn sanft an, trug ihn durch Galaxien, vorbei an funkelnden Lichtern, durch den glitzernden Schweif des Kometen und zurück in den Himmel über seinem Tal.


Langsam schwebte er zurück auf seine Wiese. Die Rakete lag noch da, leicht zerzaust, aber heil. Die Morgensonne berührte den Horizont und der Himmel färbte sich rosa und gold.


Luno setzte sich ins Gras. Alles war wie vorher – und doch ganz anders.

„Ich war dort oben“, flüsterte er. „Und ich habe gesehen, dass jeder Stern ein Wunder ist.“


Als seine Großmutter kam, um ihn zum Frühstück zu rufen, sagte sie schmunzelnd:„Du hast sehr seltsam geträumt, kleiner Sternenbär.“


Doch Luno sah nur nach oben und lächelte.


Denn über ihm, ganz deutlich, fiel in diesem Moment eine Sternschnuppe.

Und sie wusste genau, an wen sie dachte.

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