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Adi der liebe Geist des 1. Advents

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 2. Dez. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Adi sitzt vor dem Adventskranz
Adi der Geist des 1. Advents

In einem kleinen, verschneiten Dorf, das von funkelnden Lichtern und köstlichem Plätzchenduft erfüllt war, lebte ein kleiner, freundlicher Geist namens Adi. Adi war der Geist des 1. Advents und hatte jedes Jahr eine ganz besondere Aufgabe: Er durfte die erste Kerze des Adventskranzes entzünden und so die Vorfreude auf Weihnachten in die Herzen der Menschen bringen.


Doch Adi war nicht wie andere Geister, die man sich gruselig und unheimlich vorstellt. Adi war klein, rundlich und schwebte auf einer Wolke aus glitzerndem Sternenstaub. Ausserdem war er für seine liebenswerte Tollpatschigkeit bekannt.


An diesem ersten Adventssonntag hatte Adi sich besonders viel Mühe gegeben. Er hatte sein kleines Geistergewand gebügelt, seine Glitzerwolke aufpoliert und sogar seine leuchtende Sternenlaterne mit einer frischen Sternenschnuppe aufgefüllt. Nun war er bereit für seine Mission.


Adi schwebte über die verschneiten Dächer, als er die gemütliche Hütte der Familie Winter entdeckte. Die vierköpfige Familie hatte den Adventskranz bereits auf den Esstisch gestellt, und die erste Kerze wartete nur darauf, entzündet zu werden. Adi schwebte durch den Kamin, wobei er aus Versehen eine kleine Russwolke aufwirbelte.


„Ups!“, quietschte er, als er niesen musste. Der Nieser liess ihn eine Schleife durch das Wohnzimmer ziehen, bevor er endlich sicher auf dem Tisch landete.


„Na gut, Adi“, murmelte er zu sich selbst. „Du kannst das. Nur eine Kerze anzünden.“ Er schnappte sich seine Sternenlaterne und hielt sie an die Kerze heran. Doch in seiner Aufregung vergass er, dass er noch zu weit weg schwebte. Die Flamme verfehlte die Kerze und liess stattdessen ein winziges Stück Geschenkband, das neben dem Kranz lag, kurz aufflackern.


„Oh nein, oh nein, oh nein!“, rief Adi panisch und pustete so heftig, dass das Geschenkband ausging, aber auch die Laterne verlöschte. Nun sass er da, mit einer ausgepusteten Laterne und einem schuldbewussten Gesichtsausdruck.


„Nicht aufgeben, Adi!“, sprach er sich selbst Mut zu. Er hatte eine Idee. Wenn seine Sternenlaterne nicht mehr leuchtete, könnte er vielleicht den Kamin nutzen. Adi schwebte zurück zum Kamin und holte ein kleines Stück glühender Kohle heraus. Mit äusserster Vorsicht balancierte er die Kohle auf einem winzigen Tablett aus Mondschein und flog zurück zum Kranz.


Doch kaum war er in der Nähe der Kerze, kam ein kräftiger Luftstoss aus dem Lüftungsschacht, und Adi verlor die Kontrolle. Die Kohle sprang vom Tablett, landete auf dem Adventskranz und hinterliess dort einen kleinen Funkenregen. Zum Glück war der Kranz aus feuerfestem Material, aber Adi hinterliess nun eine Spur glitzernder Funken über den Tisch, die aussahen wie eine zusätzliche, sehr chaotische Adventsdeko. „Also, das war nicht geplant“, sagte Adi schüchtern.


Während Adi überlegte, wie er die Situation retten könnte, schlich sich das Kätzchen der Familie, Mimi, ins Wohnzimmer. Neugierig schnupperte sie an dem funkelnden Adventskranz und stiess dabei Adi aus Versehen mit ihrer Pfote an. Der kleine Geist purzelte in eine Schale mit Plätzchen und landete kopfüber in einem Vanillekipferl.

„Mimi, bitte! Ich habe gerade zu tun!“, sagte Adi mit einem Lachen, während er versuchte, das Kipferl aus seiner Nase zu schütteln. Mimi miaute unschuldig und setzte sich schnurrend neben den Kranz.


Adi war fast bereit, aufzugeben. Doch dann erinnerte er sich an den wahren Geist des Advents: Es ging nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, Freude und Licht zu bringen. Mit neuer Entschlossenheit griff er nach einem kleinen Stern, der ihm aus seiner Wolke zugefallen war. Dieser Stern war besonders hell und schimmerte wie flüssiges Gold.


„Das muss funktionieren!“, flüsterte Adi und hielt den leuchtenden Stern vorsichtig an die Kerze. Zuerst passierte nichts. Doch dann flackerte ein kleines Licht auf, und die erste Kerze begann sanft zu brennen. Der Raum füllte sich mit einem warmen, goldenen Schein, und Adi klatschte begeistert in die Hände.


Die Familie Winter kam ins Wohnzimmer und staunte. „Schaut mal, die erste Kerze brennt!“, rief die kleine Anna begeistert. Die Eltern lächelten, und der Papa sagte: „Es fühlt sich an, als hätte uns ein kleiner Weihnachtszauber besucht.“


Adi schwebte zufrieden auf seine Wolke zurück. Er hatte vielleicht ein paar Umwege gemacht, aber am Ende hatte er seine Mission erfüllt. Und das Schönste war, dass er nicht nur die Kerze, sondern auch ein bisschen Magie und Freude in das Haus gebracht hatte.


Mit einem letzten Blick auf die leuchtende Kerze flüsterte Adi: „Frohen Advent, ihr Lieben! Bis nächstes Jahr!“ Und mit einem sanften Funkeln verschwand er in der Nacht.


Ende.

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