Tim und Mia's Piratenabenteuer an Halloween
- Michael Mücke
- 13. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Nov. 2024

Es war Halloween, und Tim und seine beste Freundin Mia konnten es kaum erwarten, sich auf das grosse Süssigkeiten-Abenteuer zu begeben. Tim hatte sich als Pirat verkleidet – mit einem Hut, einem Säbel und einer Augenklappe, die ihm fast zu gross war. Mia war eine Zauberin, mit einem funkelnden Zauberstab und einem Kleid, das im Mondlicht glitzerte. Sie hatten schon den ganzen Abend von Haus zu Haus Süssigkeiten gesammelt und freuten sich über ihre vollen Beutel.
Gerade, als sie dachten, der Abend wäre fast vorbei, geschah etwas Magisches. In einem der Süssigkeitenbeutel entdeckte Mia einen alten, geheimnisvollen Brief. Der Brief sah aus, als wäre er von einem Piraten geschrieben worden, mit altmodischer Tinte und einer zerfetzten Ecke. „Ahoi, junge Abenteurer!“, las Mia laut vor. „Das grosse Halloween-Abenteuer wartet auf euch. Kommt zum geheimen Piratenstrand, wenn ihr mutig genug seid, das Rätsel zu lösen und den Schatz zu finden.“
Tim und Mia sahen sich mit grossen Augen an. „Das klingt aufregend!“, rief Tim. „Ein echtes Piraten-Abenteuer an Halloween!“
Ohne lange zu überlegen, machten sie sich auf den Weg. Der Brief hatte eine kleine Karte beigefügt, die ihnen zeigte, wie sie zum geheimen Piratenstrand gelangen konnten. Der Strand war nicht weit weg, nur ein Stückchen durch den Wald, und der Vollmond erleuchtete den Weg, sodass sie sich nicht fürchteten.
Als sie den Piratenstrand erreichten, wehte eine leichte Brise und das Meer rauschte sanft. Plötzlich hörten sie ein leises Klappern und als sie sich umsahen, standen da zwei grosse, freundlich aussehende Piraten vor ihnen. Einer trug einen langen Mantel und einen Hut mit einer Feder, während der andere ein grosses Fernglas in der Hand hielt.
„Willkommen, junge Abenteurer!“, sagte der Pirat mit dem Hut. „Ich bin Kapitän Silberbart, und das ist mein erster Maat, Blubberbacke. Ihr seid hier, um unseren Schatz zu finden, nicht wahr?“
„Ja!“, riefen Tim und Mia gleichzeitig. Sie waren so aufgeregt, dass sie kaum stillstehen konnten.
„Aber so einfach ist das nicht“, sagte Blubberbacke und zwinkerte ihnen zu. „Um den Schatz zu finden, müsst ihr drei Rätsel lösen. Nur dann wird euch der Weg zum geheimen Versteck gezeigt.“
„Rätsel?“, fragte Tim neugierig. „Was für Rätsel?“
„Das werdet ihr gleich sehen“, sagte Kapitän Silberbart und zog eine alte Schatztruhe aus dem Sand. „In dieser Truhe befinden sich die Hinweise. Ihr müsst die Truhe öffnen, aber der Schlüssel liegt verborgen. Hier kommt das erste Rätsel: ‚Ich bin klein, rund und leuchte hell, wenn die Nacht hereinbricht. Was bin ich?‘“
Mia überlegte kurz und dann strahlte sie. „Das muss der Mond sein!“
„Richtig!“, sagte Silberbart und hob ein kleines Kästchen aus dem Sand. „Schaut mal, hier ist der Schlüssel für die Truhe!“
Tim nahm den Schlüssel und öffnete die Truhe. Darin lag ein weiteres Rätsel: „Ich habe Arme, aber keine Hände. Ich habe Beine, aber keine Füsse. Und doch trage ich oft etwas Schweres auf mir. Wer bin ich?“
Tim und Mia kratzten sich nachdenklich am Kopf. Mia sah sich um und plötzlich rief sie: „Ein Stuhl! Ein Stuhl hat Beine und Arme, aber keine Hände oder Füsse!“
„Genau!“, rief Blubberbacke. „Ihr seid wirklich schlau!“ Er zog einen goldenen Kompass aus seiner Tasche und reichte ihn den Kindern. „Dieser Kompass zeigt euch den Weg zum letzten Rätsel. Folgt ihm!“
Der Kompass führte sie den Strand entlang, bis sie zu einem grossen Felsen kamen, auf dem ein Piratenschiff in den Stein gehauen war. Dort, am Fuss des Felsens, fanden sie das letzte Rätsel: „Ich habe ein Auge, aber ich sehe nicht. Was bin ich?“
Tim dachte nach und sah sich um. „Ein Auge, das nicht sieht? Hmmm...“
Plötzlich leuchteten Mias Augen. „Ein Nadelöhr! Eine Nadel hat ein Auge, aber sie sieht nichts!“
„Ihr habt es geschafft!“, rief Kapitän Silberbart und applaudierte. „Jetzt habt ihr euch den Schatz wahrlich verdient!“
Mit einem lauten Knarren öffnete sich der Felsen, und dahinter erschien eine grosse Schatztruhe, die voll war mit goldenen Münzen, glitzernden Edelsteinen und – noch besser – einer riesigen Menge Süssigkeiten! Tim und Mia konnten es kaum fassen. Der ganze Schatz gehörte ihnen!
„Ihr habt uns Piraten bewiesen, dass ihr echte Abenteurer seid“, sagte Blubberbacke und zwinkerte ihnen zu. „Aber nun, bevor der Mond ganz untergeht, müsst ihr zurück nach Hause. Der Zauber der Piraten vergeht mit dem Sonnenaufgang.“
Mit Taschen voller Süssigkeiten und strahlenden Gesichtern machten sich Tim und Mia auf den Heimweg. Sie verabschiedeten sich von den Piraten, die ihnen vom Strand aus noch lange nachwinkten. Als sie wieder zu Hause ankamen, waren sie so glücklich und müde, dass sie sofort in ihre Betten fielen.
„Das war das beste Halloween aller Zeiten“, murmelte Tim, bevor er einschlief.
Und Mia flüsterte leise: „Vielleicht träumen wir heute Nacht von noch mehr Abenteuern...“
Und so schlossen die beiden die Augen und träumten von neuen Rätseln, Piraten und dem nächsten grossen Abenteuer.
Ende.