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Mondmädchen Mila und der schlafende Planet - eine Geschichte über Träume

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 18. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit
Mila das Mondmädchen wandert über den Planeten

Die Nacht legte sich sanft über die weichen Hügel und der Himmel glitzerte in ruhigem Licht. Mila das kleine Mondmädchen wachte langsam auf und sie streckte sich in ihrer silbernen Hängematte die zwischen zwei zarten Sternfäden hing.


Die funkelnde Stille des Himmels fühlte sich friedlich an und Mila spürte eine leise Erwartung in der Luft. Der Mond leuchtete weich und eine feine Schwingung ging durch sein Licht. Mila hörte ein zartes Wispern das aus der Tiefe des Alls zu kommen schien und sie richtete sich aufmerksam auf.


"Mila wir brauchen dich" hauchte eine schimmernde Sternstimme die sich wie ein sanfter Wind durch die Dunkelheit bewegte. Mila lauschte gespannt und ihr Blick wurde ernst.


"Der ferne Planet Somnora ist in einen tiefen Schlaf gefallen und niemand kennt den Grund" fügte die Stimme hinzu.


Mila nickte langsam und sie rief ihren kleinen Schweif aus Mondstaub herbei der sofort einen glitzernden Pfad durch die unendliche Weite formte. Sie setzte vorsichtig einen Fuß auf den schwebenden Weg und jeder Schritt ließ feine Lichtpartikel aufsteigen die durch die Nacht tanzten. Während sie wanderte fühlte sie die Stille tiefer werden und selbst die Sterne wirkten als würden sie gespannt atmen.


Nach einer langen Reise erschien Somnora als großer stiller Planet der in ein blasses Dämmerlicht gehüllt war. Mila spürte die Müdigkeit die wie ein Schleier über ihm lag und sie schwebte behutsam hinab. Sie landete auf einer weichen Landschaft die von leuchtenden Hügeln und sanften Tälern durchzogen war doch alles schien wie erstarrt. Der Boden glühte nur schwach als würde er sich kaum noch erinnern wie man strahlte.


Mila legte ihre Hand auf das schimmernde Gestein und sie spürte eine tiefe Schläfrigkeit die durch alles floss. "Somnora kannst du mich hören" fragte sie leise doch der Planet antwortete nur mit einem kaum spürbaren Zittern das wie ein müder Atem klang. Mila beschloss weiterzugehen und sie suchte nach jedem Hinweis der erklären konnte was dem Planet fehlte.


Sie wanderte durch Felder aus kristallinen Gräsern die sich normalerweise im Licht bewegten doch heute lagen sie still wie eingefrorene Wellen.


Sie entdeckte schlafende Lichtblumen deren Blüten sich nicht öffneten und die ihren sanften Schein verloren hatten. Sogar der Himmel über Somnora wirkte matter und viele Sterne blinkten nur sehr schwach als würden sie selbst müde werden.


Schließlich erreichte Mila ein Tal das tiefer war als alles was sie bisher gesehen hatte und in seinem Zentrum lag eine riesige Höhle deren Eingang in weichem Pulslicht glühte.


"Vielleicht liegt die Antwort dort" murmelte Mila zu sich selbst und sie betrat den stillen Raum. Die Höhle war erstaunlich groß und die Wände funkelten mit einer blassen Klarheit die früher sicher viel stärker gewesen war.


Im Inneren entdeckte sie eine schwebende Kugel aus Licht die wie ein schlafendes Herz des Planeten aussah doch dieses Bild durfte sie nicht benennen sodass es in ihrem Kopf nur ein stilles Symbol blieb. Das Licht der Kugel flackerte schwach und Mila spürte dass hier die Ursache lag. Sie näherte sich vorsichtig und sobald sie die Kugel berührte hörte sie eine zarte Stimme in ihrem Kopf.


"Ich bin der Traumkern dieses Planeten und meine Kraft ist erschöpft weil niemand mehr träumt" sprach die Stimme mit einem müden Echo das weit durch die Höhle wanderte. "Ohne Träume kann Somnora nicht erwachen" fügte sie hinzu und Mila spürte eine tiefe Traurigkeit in diesen Worten.


Mila erinnerte sich an all die leuchtenden Träume die sie Nacht für Nacht über den Himmel verteilte und sie wusste dass jeder Traum ein eigenes Leben trug. Sie setzte sich vor die schwebende Kugel und sie schloss langsam die Augen.


Dann legte sie beide Hände an das schwache Licht und sie schickte all die Bilder die in ihr lebten hinein. Sie dachte an wandernde Sternlichte an große funkelnde Wellen an schimmernde Pfade die nie endeten und an die leise Schönheit der Nacht.


Der Traumkern nahm jede Fantasie in sich auf und langsam begann sein Licht stärker zu werden. Ein sanfter Klang schwebte durch die Höhle und die Farben an den Wänden wurden lebendiger. Das Licht der Kugel wuchs weiter und schließlich sandte es einen warmen Schimmer durch den ganzen Planeten.


Die Landschaft außerhalb der Höhle leuchtete wieder und die kristallinen Gräser begannen sich sanft zu bewegen. Die Lichtblumen öffneten ihre zarten Blüten und der Himmel über Somnora erstrahlte in frischem Glanz.


"Danke Mila du hast meine Träume geweckt" flüsterte der Planet mit einer nun klaren und lebendigen Stimme. Mila lächelte sanft und sie wusste dass ihre Aufgabe erfüllt war. Sie verabschiedete sich leise und ihr Mondstaubpfad erschien erneut in hellem Glitzern.


Als sie wieder auf ihrem Mond ankam legte sie sich müde in ihre silberne Hängematte und der Himmel funkelte friedlich über ihr. Die Sterne sangen ein leises Lied das nur für sie bestimmt war und Mila spürte wie sich ihre Augen langsam schlossen.


Sie wusste dass irgendwo ein weiterer Planet eines Tages einen Traum brauchen würde und sie würde bereit sein ihn zu bringen. Schließlich sank sie in einen tiefen ruhigen Schlaf und die Nacht hielt sie sanft in ihrem stillen Glanz.

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