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Koala Kimo und die Geheimnisse des Windes

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 24. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Koala Kimo sitzt auf einem Baum
Koala Kimo und die Geheimnisse des Windes

Es war eine ruhige Nacht in den Eukalyptuswäldern Australiens. Der Mond schien silbern über den Baumwipfeln, und ein sanfter Wind wehte durch die Blätter. Der kleine Koala Kimo sass gemütlich in seinem Lieblingsbaum und knabberte an einem Eukalyptusblatt. Doch heute war etwas anders: Der Wind schien zu flüstern.


Kimo legte die Ohren an und lauschte. Es klang, als würde der Wind Geschichten erzählen – über ferne Orte, hohe Berge und endlose Meere. Doch Kimo konnte die Worte nicht verstehen. Er rief nach seiner Mutter, die ein paar Äste weiter döste.

„Mama, was erzählt der Wind?“ fragte er neugierig.


„Oh, Kimo, der Wind bringt Geschichten von weit her,“ sagte seine Mutter schläfrig. „Manche sagen, er kennt das Geheimnis der Welt. Aber jetzt ist Zeit zu schlafen.“

Doch Kimo konnte nicht schlafen. Das Flüstern des Winds liess ihn nicht los. Er beschloss, seinen besten Freund, das flinke Wallaby Willa, um Hilfe zu bitten.


Kimo kletterte vorsichtig von seinem Baum und machte sich auf den Weg zu Willas Versteck. Willa war dafür bekannt, neugierig und abenteuerlustig zu sein – und sie liebte Rätsel.


„Willa!“ rief Kimo, als er sie in einem grasbewachsenen Tal fand. „Hörst du den Wind? Ich glaube, er will uns etwas erzählen, aber ich verstehe ihn nicht.“


Willa spitzte die Ohren. „Das klingt spannend! Ich habe gehört, dass der Wind von einem alten Freund geleitet wird – dem Wasser. Vielleicht kennt der grosse Fluss die Antwort. Er ist der Ort, wo der Wind oft Rast macht.“


„Dann lass uns zum grossen Fluss gehen!“ rief Kimo begeistert.

Die Reise zum Fluss war aufregend. Kimo und Willa mussten durch dichte Wälder laufen, über felsige Hügel klettern und einem kleinen Schwarm Kakadus folgen, der den Weg kannte. Unterwegs begegneten sie einem Ameisenigel, der ihnen erklärte, wie sie einen steilen Hang sicher hinunterrutschen konnten, und einem lustigen Emu, der ihnen von einem versteckten Pfad erzählte, der sie schneller ans Ziel brachte.


Nach einer Weile hörten sie das sanfte Plätschern des Wassers. Der grosse Fluss glitzerte im Mondlicht wie ein silbernes Band. Sie setzten sich ans Ufer und lauschten. Der Wind war immer noch da, spielte mit den Gräsern und brachte das Wasser zum Tanzen.


„Warum flüstert der Wind?“ fragte Kimo laut. „Was versucht er uns zu sagen?“


Da tauchte ein alter Freund von Willa auf: Benny, das kluge Dingo. Er lag gemütlich am Flussufer und hob interessiert den Kopf. „Ihr wollt die Sprache des Winds verstehen?“ fragte Benny. „Das ist gar nicht so einfach. Der Wind reist um die ganze Welt und sammelt Geschichten. Er erzählt von allem, was er sieht – von Bergen, Wäldern, Menschen und Tieren. Aber um ihn zu verstehen, müsst ihr gut zuhören und lernen, was er euch zeigen will.“


„Zeigen?“ fragte Willa. „Wie kann uns der Wind etwas zeigen?“


Benny lachte. „Schaut genau hin. Der Wind bewegt die Welt. Er lässt die Blätter tanzen, die Wolken ziehen und manchmal sogar die Richtung des Wassers ändern. Alles, was er berührt, ist eine Spur seiner Reise.“


Kimo und Willa schauten sich um. Der Wind spielte mit den Gräsern am Ufer, kräuselte das Wasser und trug den Duft von Blumen herbei. Plötzlich hatte Kimo eine Idee.

„Vielleicht zeigt uns der Wind, wie alles miteinander verbunden ist!“ sagte er. „Er weht über das Land, bringt Regenwolken zu den Pflanzen, streut die Samen der Blumen und kühlt die Tiere. Ohne den Wind würde vieles stillstehen.“


Benny nickte zustimmend. „Das stimmt, Kimo. Der Wind ist wie ein Botschafter, der die Geschichten der Welt sammelt und sie überall verteilt. Und wenn du gut auf ihn achtest, kannst du ihn nicht nur hören, sondern auch fühlen und sehen, was er bewirkt.“

Kimo lächelte. Er fühlte sich plötzlich ganz klein, aber auch voller Staunen. „Also erzählt der Wind die Geschichte der Welt?“ fragte er.


„Genau,“ sagte Benny. „Und jede Nacht bringt er eine neue Geschichte mit. Vielleicht hörst du morgen etwas anderes.“


„Das ist unglaublich,“ flüsterte Willa. „Der Wind ist wie ein Lehrer, der uns alles über die Natur zeigt.“


Als die Nacht sich dem Ende zuneigte, verabschiedeten sich Kimo und Willa von Benny und machten sich auf den Heimweg. Der Wind begleitete sie, sanft und beruhigend, als wollte er ihnen für ihren Mut danken.


Zurück in seinem Baum kuschelte sich Kimo an seine Mutter. „Mama, der Wind erzählt die Geschichten der Welt,“ flüsterte er glücklich.


Seine Mutter lächelte verschlafen. „Das ist wunderschön, Kimo. Träum davon, mein kleiner Abenteurer.“


Und während der Wind weiter durch die Wälder zog, schlief Kimo mit einem Lächeln ein, bereit für die nächsten Geheimnisse, die die Welt für ihn bereithielt.


Ende.

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