Die Reise von König Artus und den Rittern der Tafelrunde - Eine Geschichte zum Vorlesen, welche Wissen vermittelt
- Michael Mücke

- 14. Juli
- 5 Min. Lesezeit

Es war einmal, in einer Zeit, die weit in der Vergangenheit lag, als die Insel Britannien noch von vielen kleinen Königreichen regiert wurde. Doch das größte und mächtigste dieser Königreiche war das von König Artus. Artus war ein außergewöhnlicher Herrscher, der nicht nur durch seine Stärke und Tapferkeit bekannt war, sondern auch für seine Weisheit und Gerechtigkeit. Doch wie Artus König wurde, war eine Geschichte, die von vielen als wundersam und außergewöhnlich erzählt wurde.
König Artus war ein Kind der Prophezeiung, doch als er noch ein Junge war, wusste er nichts von seiner Bestimmung. Als der alte König Uther Pendragon starb, hinterließ er das Land ohne einen Erben. Uther hatte keinen Sohn, aber ein geheimnisvolles Schwert aus dem Stein rief nach einem wahren König. Viele Ritter und edle Männer versuchten, das Schwert zu ziehen, aber niemand konnte es bewegen. Der Schwertgriff war magisch, und nur der wahre König konnte es aus der steinernen Festung befreien.
„Wer das Schwert Excalibur aus diesem Stein zieht, ist der rechtmäßige König von Britannien“, sagte der Zauberer Merlin, der weise Berater von Uther und später von Artus.
„Es ist der Zeichen der Macht, die nur demjenigen zusteht, der mit reinem Herzen und wahrer Gerechtigkeit regieren kann.“
Artus, damals noch ein Junge, hatte keine Ahnung, dass er der wahre Erbe war. Doch als er eines Tages das Schwert erblickte, konnte er nicht widerstehen, es zu ergreifen. „Was ist das für ein Schwert?“, fragte er sich, als er in den Hof des Schlosses trat. Die vielen anwesenden Ritter und Edelmänner lachten und scherzten über den Jungen, der versuchte, das Schwert zu ziehen. Aber Artus hatte keine Angst und zog es mit einer einzigen Bewegung aus dem Stein.
„Er hat es geschafft!“, riefen die Leute aus, und so wurde Artus zum König gekrönt, auch wenn er noch ein Junge war. Doch er war ein König, der von Herzen gut war. Als er das Zepter übernahm, versprach er, das Land mit Weisheit zu regieren, und er war entschlossen, den Frieden in Britannien wiederherzustellen.
Merlin, der Zauberer, war immer an seiner Seite und lehrte ihn viele Dinge. „Du wirst ein großer König werden, Artus, aber du musst auf dein Herz hören. Nur das Gute wird dir den Weg weisen“, sagte er oft.
Eines der ersten Dinge, die Artus tat, war die Gründung der „Tafelrunde“. Die Tafelrunde war kein gewöhnlicher Tisch, sondern ein Symbol für die Einheit und die Gleichheit. Artus wollte keine Hierarchie oder Rangordnung, er wollte, dass alle seine Ritter gleichwertig waren. So versammelte er die besten und edelsten Ritter aus ganz Britannien.
Zu diesen Rittern gehörte Sir Lancelot, der tapferste und zugleich treueste Ritter von allen. „Ich werde mein Leben für das Wohl des Königreichs geben“, schwor er vor Artus. Lancelot war nicht nur ein großartiger Krieger, sondern auch ein Mann von edlem Charakter. Sir Gawain, ein weiterer Ritter der Tafelrunde, war bekannt für seine Weisheit und seine Fähigkeit, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben.
„Vertraue auf das, was du weißt, und höre auf dein Herz“, sagte er oft zu Artus, wenn dieser vor schwierigen Entscheidungen stand.
Es gab auch Sir Galahad, der als der reinste Ritter galt, der je lebte. „Die Suche nach dem Heiligen Gral ist meine Bestimmung“, sagte er, als er sich entschloss, auf eine heilige Reise zu gehen. Der Heilige Gral, der sagenumwobene Kelch, der mit der göttlichen Macht in Verbindung stand, war ein Symbol für Reinheit und Erlösung, und die Ritter der Tafelrunde schworen, ihn zu finden.
Die Tafelrunde war nicht nur ein Versprechen von Tapferkeit und Ehre, sondern auch von Freundschaft und Loyalität. „Ein Ritter ist nicht nur ein Kämpfer, sondern auch ein Beschützer des Schwachen“, erklärte Artus immer wieder.
Doch nicht alle waren mit Artus’ Königreich zufrieden. In den dunklen Ecken von Britannien schlichen sich finstere Mächte heran. Es gab den bösen Zauberer Morgar, der in den tiefen Wäldern von Broceliande lebte und seine Zauber immer stärker werden ließ. Morgar hatte die Fähigkeit, die Natur zu beeinflussen und ganze Armeen von Monstern zu erschaffen. Einmal versuchte er, den König mit einer riesigen Drachenarmee zu vernichten.
„Wenn du das Königreich erben willst, Artus, dann musst du dich mir stellen!“, rief Morgar, als er mit seinen Drachen über das Land zog. Doch Artus und seine Ritter zögerten nicht. Mit ihren Schwertern, Schilden und ihrer unerschütterlichen Entschlossenheit machten sie sich auf, um gegen die Drachen zu kämpfen.
Die Kämpfe waren hart, aber die Ritter der Tafelrunde kämpften immer zusammen.
„Für das Königreich! Für Artus!“, rief Sir Lancelot, als er das größte der Drachen mit einem mächtigen Schlag niederrang.
Inmitten all dieser Kämpfe und Abenteuer, begannen Artus und seine Ritter eine weitere Reise – die Suche nach dem Heiligen Gral. Dies war eine Reise nicht nur von Kampf und Gefahr, sondern auch von spiritueller Bedeutung. Der Heilige Gral, so wusste Artus, würde nicht nur dem Land Frieden bringen, sondern auch die Macht der Tafelrunde stärken.
Die Ritter reisten durch weite, unberührte Wälder, über Berge und durch endlose Täler. Sie begegneten magischen Wesen und seltsamen Kreaturen. Einmal trafen sie auf eine alte Frau, die ihnen einen magischen Trank anbot, der ihnen helfen sollte, den Gral zu finden.
„Doch nur der mit reinem Herzen kann den Gral finden“, warnte sie.
Sir Galahad, der für seine Reinheit und seinen unerschütterlichen Glauben bekannt war, führte die Gruppe weiter.
„Ich werde nicht ruhen, bis wir den Gral finden“, sagte er, und so setzten sie ihre Reise fort. Doch je näher sie dem Gral kamen, desto mehr Prüfungen mussten sie bestehen.
Am Ende fanden sie den Heiligen Gral an einem geheimen Ort in einem tiefen Wald. Als Artus und seine Ritter den Gral entdeckten, wussten sie, dass sie nicht nur eine materielle Belohnung gefunden hatten, sondern auch ein Symbol für die Reinheit und den Glauben, der sie immer vereint hatte.
„Der Gral ist mehr als ein Kelch“, sagte Merlin weise. „Er ist der Schlüssel zu allem Guten in diesem Land.“
Aber trotz dieser Prüfungen blieb Artus’ Königreich stark. „Wahre Stärke kommt nicht nur vom Schwert, sondern von dem Vertrauen, das wir in einander haben“, sagte Artus schließlich.
Und so herrschte Artus noch viele Jahre über das Land, beschützt von seinen Rittern, die nicht nur mit Schwertern kämpften, sondern auch mit Herz und Seele für das Wohl des Reiches eintraten.
Artus’ Geschichte wurde zu einer Legende, die durch die Jahrhunderte weitergetragen wurde, und die Ritter der Tafelrunde wurden zu Symbolen für Tapferkeit, Freundschaft und den Glauben an das Gute.
„Möge unser Land immer in Frieden leben“, sagte Artus an seinem Sterbebett, „und möge die Tafelrunde niemals vergessen werden.“
Und so endete die Reise von König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde – aber die Legende lebt weiter, immer und immer wieder, durch die Herzen derer, die an das Gute glauben.




