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Der kleine Drache und sein Freund der Ritter - eine spannende Gute-Nacht-Geschichte

  • Autorenbild: Michael Mücke
    Michael Mücke
  • 10. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit
Leon sitzt auf dem Rücken von Flammenfritz, welcher durch die Luft fliegt

Es war einmal ein kleiner Drache namens Flammenfritz, der in einem abgelegenen Tal zwischen hohen, nebelverhangenen Bergen lebte. Die Landschaft war wild und geheimnisvoll, mit dichten Wäldern, tiefen Schluchten und plätschernden Bächen, die durch das Tal flossen.


Flammenfritz war ein neugieriger Drache, der oft die weiten Wiesen und schattigen Wälder durchstreifte, um die Natur zu erkunden und die Geheimnisse der Welt zu entdecken.


Doch er fühlte sich manchmal einsam, da die meisten Tiere und Menschen in der Nähe große Angst vor ihm hatten. Sein schuppiger Körper und der mächtige Feueratem sorgten für reichlich Furcht, auch wenn er nur Gutes im Sinn hatte.


Eines Morgens, als der Himmel noch in sanften Rosatönen erstrahlte, flog Flammenfritz über einen besonders dichten Wald, als er plötzlich ein seltsames Geräusch hörte. Es war ein Rufen, ein Hilferuf.


„Hilfe! Hilfe! Kann mir jemand helfen?“ Das Rufen kam aus einem nahen Gebüsch. Flammenfritz flog näher, sein Herz klopfte schneller. Wer konnte hier in Gefahr sein?


Als er sich dem Busch näherte, sah er einen jungen Ritter, der in einem dichten Strauch festhingen. Der Ritter war hochgewachsen und trug eine glänzende Rüstung, die jedoch durch den vielen Dreck und die Dornen, die ihn umgaben, ziemlich zerkratzt und schmutzig war.


„Oh, du kleiner Drache! Was machst du hier?“ rief der Ritter, als er Flammenfritz erblickte. „Hast du mir vielleicht ein bisschen Hilfe zu bieten?“


Flammenfritz näherte sich vorsichtig und blies sanft mit seinem Atem, um die dichten Äste zu entwirren, die den Ritter gefangen hielten. „Keine Sorge, ich helfe dir. Ich heiße Flammenfritz. Was ist passiert?“ fragte der Drache neugierig.


Der Ritter, der sich als Leon vorstellte, erklärte, dass er auf einer wichtigen Mission unterwegs war. „Ich bin ein Ritter des Königreichs und sollte eigentlich den Drachen besiegen, der das Land bedroht“, sagte er und sah enttäuscht auf seine Umgebung.


„Aber ich habe mich verirrt und bin von meinem Pferd gefallen. Nun hänge ich hier fest und habe keine Ahnung, wie ich weiterkommen soll.“

Flammenfritz nickte nachdenklich. „Ich kenne den Wald gut. Vielleicht können wir dir helfen, deinen Weg zu finden. Aber wo genau willst du hin?“


Leon seufzte. „Ich muss den Drachen im Nordgebirge finden. Er ist riesig und gefährlich. Ich weiß nicht, ob ich ihn alleine besiegen kann. Aber das Königreich braucht mich.“


Flammenfritz überlegte kurz. „Nun, ich kann dir helfen, den Drachen zu finden. Wir sind vielleicht nicht die besten Gegner für ihn, aber gemeinsam könnten wir es schaffen. Ich fliege hoch und kann die Gegend überblicken. Vielleicht entdecke ich den Drachen zuerst.“


Leon war unsicher, aber dann nickte er. „Vielleicht hast du recht. Ein Drache auf meiner Seite könnte wirklich von Vorteil sein. Lass uns diese Herausforderung gemeinsam angehen.“


Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich Flammenfritz in die Lüfte, während Leon sich auf seinem Pferd wieder aufrichtete und ihm folgte. Sie flogen hoch über den Wäldern, über die Gipfel der Berge und über weite Täler, die bis zum Horizont reichten.


Unter ihnen erstreckte sich das unberührte Land, das Flammenfritz gut kannte. Doch der Drache spürte eine seltsame Unruhe. Der Wind hatte sich verändert, und die Wolken verdunkelten sich.


„Etwas stimmt hier nicht“, murmelte Flammenfritz, als er eine tiefe, dunkle Höhle am Fuße des Nordgebirges erblickte. Sie war umgeben von steilen Felsen und sah aus, als würde sie das Geheimnis des Drachen bewahren. „Ich denke, wir haben den Ort gefunden, Leon. Bereit?“


Leon nickte und zog sein Schwert aus der Scheide. „Bereit. Aber sei vorsichtig, Flammenfritz. Wir wissen nicht, was uns erwartet.“


Sie landeten vor der Höhle, und sofort wurden sie von einem tiefen, brummenden Geräusch empfangen. „Wer wagt es, mein Reich zu betreten?“ grollte eine tiefe Stimme, die aus den Schatten der Höhle drang. Ein Paar glühende Augen funkelte im Dunkeln, und ein riesiger, schuppiger Drache trat in Sicht, seine Flügel fächerten die Luft auf und ließen den Boden erzittern.


Der Drache war ein Ungeheuer, das selbst die tapfersten Ritter zum Zittern bringen würde. Mit einem scharfen Blick fixierte er Flammenfritz und Leon. „Du bist ein Drache, aber kein Feind. Was willst du hier?“


Flammenfritz trat mutig vor und sprach mit fester Stimme. „Ich bin Flammenfritz, und dieser Ritter hier ist Leon. Wir kommen nicht, um zu kämpfen, sondern um dich zu fragen, warum du das Königreich bedrohst. Warum zerstörst du alles?“

Der Drache knurrte, und die Erde unter ihren Füßen erbebte.


„Ich tue es nicht aus Bosheit“, brüllte er. „Ich tue es aus Schmerz. Sie haben mich hierher verbannt, ohne einen Grund. Sie haben mir mein Zuhause genommen. Ich will nur zurück in mein Land.“


Flammenfritz und Leon tauschten einen Blick. „Vielleicht können wir dir helfen“, sagte Leon ruhig. „Erzähl uns, was geschehen ist.“


Der Drache erzählte ihnen von einer alten Legende. Vor vielen Jahren hatte er friedlich in einem fernen Land gelebt, doch die Menschen hatten Angst vor ihm.


Als die Könige das Land erobern wollten, verbannten sie den Drachen und versprachen ihm niemals Frieden. „Ich habe versucht, mich zu rächen, weil man mir alles genommen hat“, sagte der Drache, dessen Augen nun traurig und müde wurden.


Flammenfritz nickte nachdenklich. „Es gibt immer eine andere Möglichkeit, sich auszudrücken, als mit Zerstörung“, sagte er sanft. „Wir können dir helfen, zurückzukehren, ohne dass jemand zu Schaden kommt.“


Leon trat vor und hielt das Schwert in der Hand. „Wir können dir helfen, deine wahre Bestimmung zu finden. Aber du musst es akzeptieren.“


Der Drache schnaubte und blickte auf die beiden, dann senkte er langsam den Kopf. „Vielleicht ist es an der Zeit, nach Hause zu gehen“, murmelte er.


Sie planten eine Reise zurück zu dem alten Land des Drachen. Doch sie wussten, dass die Reise nicht einfach sein würde. Sie mussten Gefahren überwinden, Unbekanntes entdecken und ihre Kräfte bündeln, um das Ungeheuer zu beruhigen.


Sie kämpften gegen Sturmfluten, durchquerten unheimliche Wälder und besiegten wilde Bestien, die ihren Weg versperrten. Doch sie gaben nicht auf, jeder von ihnen mit einem festen Ziel vor Augen.


Am Ende, als sie das Königreich des Drachen erreichten, war es Flammenfritz, der als erster das Tor zur alten Heimat des Drachen öffnete. „Du bist nicht allein“, sagte Flammenfritz, als der Drache zurück in seine Heimat flog und die letzten Reste seiner alten Wut ablegte.


Die Reise hatte sie mehr gelehrt, als sie je erwartet hatten. Sie hatten die Grenzen ihrer eigenen Ängste überschritten, das Unmögliche erreicht und zusammen ein großes Abenteuer gemeistert.

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